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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bergbauwuestungszone im Eschweiler Wald (ACK-028)

Objektbezeichnung:

NSG Bergbauwuestungszone im Eschweiler Wald

Kennung:

ACK-028

Ort: Eschweiler
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 73,55 ha
Offizielle Fläche: 74,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5103-903
Kennung:

BK-5103-903

Objektbezeichnung:

NSG Bergbauwuestungszone im Eschweiler Wald

Link zur Karte: BK-5103-903
Objektbeschreibung: Dieses NSG wird von zwei Teilflaechen gebildet, die innerhalb des Eschweiler Waldes liegen. Das Waldgebiet ist zum groessten Teil von karbonischen Tonsteinen unterlagert. In der NO-Flaeche ist der Schwarze Berg, eine bewaldete Abraumhalde, das vorherrschende Element. Neben der Schwarzerle finden sich auf der Halde noch viel Sandbirke und Feldahorn etc.. Viele der Baeume sind von Lianen (Waldrebe) ueberwuchert. Der Unterwuchs ist von unterschiedlichem Deckungsgrad, erreicht aber selten mehr als 60% Deckung. Groessere Flaechen auf dem Plateau sind ohne Vegetation, dieses ist u.a. auf Trittschaeden zurueckzufuehren, da der Berg als Aussichtpunkt genutzt wird. Da das schwarz gefaerbte Ausgangsmaterial der Halde sich auch bei geringer Sonneneinstrahlung erwaermt, duerfte dieser Lebensraum ideal fuer waermeliebende Tiere (Reptilien, Insekten) sein. Einen anders gearteten Lebensraum stellen die an die Halde angrenzenden Waldgesellschaften dar. Im N findet sich ein schmaler, relativ feuchter Birkenwaldstreifen auf einem sehr energiereichen Relief. Dieses ist fast im gesamten Wald vorhanden, und ist aus ehemaligen kleinflaechigen Steinkohleschuerfgruben und deren Abraumhalden entstanden. Der Unterwuchs ist artenreich und sehr gut ausgebildet. Hier finden sich zahlreiche Exemplare der Sumpfwurz (vermutlich Epipactis helleborine). Suedlich des Schwarzen Berges liegen unterschiedlich zusammengesetzte Waldgesellschaften. Es dominiert die Stieleiche. die im SO in Form stark krummschaeftiger Exemplare auftritt. Ansonsten lichte Eichenwaelder mit Birken oder mit Buchen bzw. Hainbuchen vermischt. Daneben kleinflaechige Vermischungen mit Laerche und mit Kiefer. Die Krautschichten sind abwechslungsreich und gut bis sehr gut entwickelt. Auch hier ist ein bewegtes Relief vorhanden, dadurch ein steter kleinraeumiger Wechsel zwischen feuchteren und trockerenen Standorten. Die SW-Flaeche ist aehnlich ausgestattet. Auch hier stark bewegtes Relief, neben kleineren Fichtenparzellen vorwiegend bestanden von einem sehr lichten Eichenwald. Die Eichen sind z.T. Althoelzer, vorherrschend jedoch ist starkes Baumholz. Die meisten Baeume sind krummschaeftig, viele mehrstaemmig, sie sind vermutlich das Resultat ehemaliger Niederwaldwirtschaft (wahrscheinlich auch Rauchgas geschaedigt). Die Begleiter der Eiche wechseln: es sind Buche, Birke, stellenweise Kiefer oder an quelligen Standorten Schwarzerle. Die Waldbestaende sind so licht, dass Gruenlandgraeser im Unterwuchs bestimmend sind. Die Deckung der Krautschicht erreicht 100%, sie ist reich an Farnen. Eine Strauchschicht ist dagegen kaum entwickelt. Der Wald wird von einem sehr naturnah ausgestatteten, stellenweise tief eingegrabenen Bach entwaessert. Er scheint temporaer wasserfuehrend zu sein. Seine Breite erreicht selten mehr als 1 m, die Sohle ist steinig und die Fliessgeschwindigkeit schnell. Die steilen Uferwaende sind dicht mit Pflanzen bedeckt, viele Moose und Farne darunter. Im SW liegt ein kleinflaechiger Bereich mit Elementen der Trockenheide. Dieses arten- und strukturreiche NSG ist landschaftlich besonders schoen und oekologisch von sehr grosser Bedeutung. Da angrenzende Bereiche des Eschweiler Waldes gleich ausgestattet sind, sollte eine Vergroesserung des NSG angestrebt werden. Die vorhandenen Fichtenparzellen im NSG sollten umgehend in naturnahen Laubbestand umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (47,47 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,48 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,23 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,71 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,74 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,74 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,74 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,74 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,74 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,74 ha)
  • Deponie, Aufschüttung <HF2> (14,84 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Färber-Resede (Reseda luteola)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gelbe Resede (Reseda lutea)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Wintergrün (Pyrola minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Verschiedenblättrige Schwingel (Festuca heterophylla)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisse Pestwurz (Petasites albus)
  • Weisse Taubnessel (Lamium album)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Widertonmoos (unbestimmt) (Polytrichum spec.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von durch den Bergbau strukturierten
    Waldgebieten mit wertvollen Kleinbiotopen, insbesondere
    von ehemaligen Eichen-Niederwaeldern
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Immissionen
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rekultivierung, unsachgemaess
  • Siedlung
  • Trittschaden an Vegetation
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • keine Aufforstung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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