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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kelzer- und Saarscher Bachtal (ACK-066)

Objektbezeichnung:

NSG Kelzer- und Saarscher Bachtal

Kennung:

ACK-066

Ort: Simmerath
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 46,38 ha
Offizielle Fläche: 44,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5303-0041
Kennung:

BK-5303-0041

Objektbezeichnung:

NSG Talauen des Keltzer Baches und Saarscher Bach

Link zur Karte: BK-5303-0041
Objektbeschreibung: Talauen des Keltzer Baches und Saarscher Bach einschließlich naturnaher Laubwaldreste und Moorrelikte am Talhang. Die drei westlichen, streckenweise begradigten und stark eingetieften Quellbäche beginnen in flachen, beweideten Grünland-Muldental und sind meist von Erlen und Strauchweiden, lokal auch Fichten gesäumt. Die anschließenden Viehweiden sind z.T. quellig-nass. Am nördlichen Quellbach wechseln stark zertretene Bereiche mit schmalen, abgezäunten Nassweiden und Quellfluren ab. Ab der Kläranlage fließt der Bach naturnah durch ein mit Fichten bewaldetes Kerbtal mit maximal 10 m breiter Talsohle und sehr steilen Hängen bis zur Mündung in die Kalltalsperre. In dem 2 - 3 m breiten Bett aus moosbewachsenen Felsblöcken und Grobschotter sind viele kleine Kaskaden, Schotterbänke, Kolke und Felswannen ausgebildet. Am rechten Ufer schließen sich streckenweise farn- und moosbewachsene, bis 4 m hohe Felssteilufer an. Die Talsohle ist streckenweise mit alten Erlen, Stieleichen, Hainbuchen und Bergahorn bewachsen. Auf einer Waldlichtung im nördlichen Gebietsteil ist eine Pfeifengrasheide mit eingestreuten Glockenheide - Torfmoosflächen und einem entwässertem Hochmoorrelikt (Moorlilie) erhalten. Auf der Fläche einzelne alte Moorbirken und Ohrweidengebüschgruppen. Der Saarscher Bach entspringt aus drei Quellbächen mit zahlreichen torfmoosreichen Seitenquellen innerhalb von Jungfichtenbeständen. Nach Vereinigung der Bäche fließt der Saarscher Bach als ebenfalls naturnahes Fließgewässer mit Kolken, unterschieldichen Fließgeschwindigkeiten, kleineren Verklausungen und steinig kiesiger Gewässersohle durch ein schmales Kerbtal. An den West- und Osthängen sind naturnahe Buchen- und Bucheneichenwälder ausgebildet. Auch in diesen Bereichen sind natürliche Felsbildungen anzutreffen. Der naturnahe Charakter der Fließgewässer, macht das Gebiet zu einem hervorragenden Schutzgebiet für die Erhaltung der typischen Artengarnitur naturnaher Fließgewässer und Quellbereiche. Die vielen eingestreuten natürlichen und künstlichen Gesteinsbiotope reichern das Gebiet zusätzlich strukturell an. Auch im Hinblick des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Fliegewässer stellt das Gebiet ein wichtiges Verbindungselement dar. Schutzziel ist die Erhaltung der Fließgewässerdynamik durch Erhaltung des Wasserregimes sowie der schonende Umbau der Fichtenforste in naturnahe Laubwaldbestände.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (15,10 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,71 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (12,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (9,88 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,09 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (3,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,48 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (12,90 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (9,88 ha)
  • Erlen-Sumpfwald <AC6> (0,16 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (15,10 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,09 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,71 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,09 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,17 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,05 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,23 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (1,73 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,14 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,48 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Beinbrech (Narthecium ossifragum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleinblütiger Hohlzahn (Galeopsis bifida)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines Bachtales mit naturnahen Bächen und Hangwäldern und wertvollen Quellen und Quellbächen
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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