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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Orsbacher Wald (ACS-002)

Objektbezeichnung:

NSG Orsbacher Wald

Kennung:

ACS-002

Ort: Aachen, Staedteregion
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 20,68 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 1988
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5101-002
  • BK-5101-901
Kennung:

BK-5101-002

Objektbezeichnung:

Gierlachsgraben westlich von Orsbach

Link zur Karte: BK-5101-002
Objektbeschreibung: Der aus den Niederlanden kommende, trockene Gierlachsgraben erreicht ca. 1 km noerdlich von Orsbach die BRD-Grenze, verlaeuft zuerst in Richtung WSW und wendet sich spaeter nach Sueden. Der im Anfang relativ schmale (3 bis 5m) und tiefe (0,5 bis 3m) Graben naehert sich der noerdlichsten Spitze des "Grossen Busches", biegt nach ca. 150 m nach Westen ab und laeuft in der Naehe des Gutes Mamelis (Niederlande) in Form einer Gabelung flach aus. Im mittleren Teil (unterhalb "Grosser Busch") schwankt seine Tiefe zwischen 3 und 12m (in Hoehe des Gutes Pfaffenkuhl). Das Wiesengelaende stoesst an der Westseite bis an den Grabenrand, waehrend auf der Ostseite ein ca. 3m breiter Feldrain (nur im noerdlichen Teil) vorgelagert ist, der nach Osten in Feldfluren uebergeht. Die vor allem im mittleren Bereich steilen Boeschungen des Grabens zeigen Elemente des Eichen-Hainbuchenwaldes. Baeume und Straeucher sind ueppig mit Waldrebe und Hopfen ueberwachsen. Im und quer ueber den Graben liegen umgestuerzte Baeume. Landwirtschaftliche Abwaesser haben einen ueberproportionalen Brennesselaufwuchs zur Folge. Eine Hybridpappelreihe, in der einige Exemplare von Misteln besiedelt sind, durchzieht den groessten Teil des Grabens auf der Ost- seite. Suedlich der Strasse wurde auf der Westseite des Grabens ein Teil des Gehoelzbestandes geschlagen. Der Biotop praegt das derzeitige Landschaftsbild ganz entscheidend. Auf den Erhalt und die Pflege der landschaftsbelebenden Elemente wie z.B. die Eschen-Randbepflanzung am Weg von Orsbach nach Pfaffenkuhl sollte besonders geachtet werden.
Kennung:

BK-5101-901

Objektbezeichnung:

NSG Orsbacher Wald

Link zur Karte: BK-5101-901
Objektbeschreibung: Das NSG besteht aus zwei durch die Feldflur voneinander getrennte Teilflaechen. Suedliche Teilflaeche (Grosser Busch): Der sich westlich von Orsbach vom Kuhlweg aus in noerdlicher Richtung erstreckende "Grosse Busch" bedeckt den von den Hoehen um Orsbach zum Senserbach und Gierlachsgraben abfallenden Westhang. Zum Teil handelt es sich um frueher als Niederwald genutzte Bestaende. Es gibt daher viel Stockausschlag und Wurzelbrut. Nicht unter diese Bewirtschaftung (1956 letzter Schlag) fallen lediglich 3 ha Wald im aeussersten Norden des "Grossen Busches", die zeitweise anders bewirtschaftet wurden und heute als Stangen- wald erkennbar sind. Der von Osten nach Westen abfallende "Grosse Busch" gliedert sich in einen oberen Teil auf oberflaechenversauer- tem Boeden mit einem artenarmen Eichen-Hainbuchenwald und einen unteren artenreicheren Eichen-Hainbuchenwald ueber Orsbacher Feuer- steinkreide und Vijlener Kalken. Den Abschluss zu den suedwestlich vorgelagerten Feldfluren bildet ein dichter Buschsaum (z.T. mit Mesobromion-Fragmenten). Der Wald wurde viele Jahre hindurch nicht bewirtschaftet und ist teilweise fast undurchdringlich. Er bietet mit seinen faulenden Staemmen, Baumstuempfen und Stubben ein Paradies fuer die in diesem Biotop heimische Kleintierfauna. Der ehemalige kleine Kalksteinbruch im N des Gebietes liegt in einem mit ca. 45 Grad nach O ansteigenden Hang. Infolge von Ero- sionsvorgaengen hat er heute die Form eines grossen schraegliegenden Trichters mit einem Durchmesser von rd. 40 m. Die Kantenraender sind von Gebueschstreifen aus Schlehe, Weissdorn etc. bestanden. Das Innere des Trichters zeigt Kalkhalbtrockenrasen, allerdings mit verstaerkten Verbuschungstendenzen. Die Sohle wird durch eine kleine Anzahl gepflanzter und stark verkuemmerter Winterlinden eingenommen. Der Steinbruch war bis 1903 noch in Betrieb. Etwa in der Mitte der 60er Jahre wurde das umliegende Gelaende auf Veranlassung der Gemeinde Laurensberg aufgeforstet. Die noerdliche Teilflaeche (Kleiner Busch) ist etwa 4 ha gross. Es handelt sich um einen frueher als Niederwald bewirtschafteten, birkenreichen Eichen-Hainbuchenwald. Der Unterwuchs ist artenarm. Etwa die Haelfte des Waldes wurde in juengerer Zeit geschlagen. Die Flaechen unterliegen der natuerlichen Sukzession und sind vollstaendig verbuscht. Vereinzelt blieben Ueberhaelter erhalten. Das Gelaende senkt sich von den Hoehen bei Orsbach gegen den Gierlachsgraben und laeuft in Wiesengelaende aus. Auf der Nordostseite ist dem "Kleinen Busch" ein Feldrain vorgelagert, der in Feldfluren uebergeht. Der Boden ist oberflaechenversauert. Die potentiell natuerliche Vegetation ist das Milio-Fagetum. Fuer das NSG liegt ein Gutachten der Loelf im NSA mit Entwicklungsmassnahmen sowie floristischen Artenlisten vor. Sehr reichhaltige Schmetterlingsfauna mit schaetzungsweise 350-400 Arten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (11,63 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (3,47 ha)
  • Schlagflur <AT0> (1,74 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,17 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (5,46 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,17 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,30 ha)
  • Graben <FN0> (0,30 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,17 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Klette (unbestimmt) (Arctium spec.)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
  • Quirlblättriger Salbei (Salvia verticillata)
  • Rauhhaar-Veilchen (Viola hirta)
  • Rotbeerige Zaunrübe (Bryonia dioica)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättrige Acker-Hohlzahn (Galeopsis angustifolia)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Gamander (Teucrium botrys)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zierliches Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Apamea epomidion (Apamea epomidion)
  • Archiearis nota (Archiearis nota)
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Autographa jota (Autographa jota)
  • Birken-Eulenspinner (Tetheella fluctuosa)
  • Bleigraues Flechtenbärchen (Eilema griseola)
  • Blutenspanner (Eupithecia pusillata)
  • C-Falter (Polygonia c-album)
  • Cerastis leucographa (Cerastis leucographa)
  • Chesias rufata (Chesias rufata)
  • Chloroclystis chloerata (Chloroclystis chloerata)
  • Dachs (Meles meles)
  • Dorcus parallelepipedus (Dorcus parallelepipedus)
  • Eupithecia assimilata (Eupithecia assimilata)
  • Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus)
  • Gelber Lichtnelken-Kapselspanner (Perizoma flavofasciata)
  • Graubrauner Waldrebenspanner (Horisme tersata)
  • Grosser Fuchs (Nymphalis polychloros)
  • Grosser Rindenspanner (Hypomecis roboraria)
  • Grünlicher Gebüsch-Lappenspanner (Acasis viretata)
  • Hartriegelspanner (Asthena anseraria)
  • Heckenkirschenspanner (Plagodis pulveraria)
  • Heidekraut-Blütenspanner (Eupithecia nanata)
  • Heidelbeer-Schnabeleule (Hypena crassalis)
  • Heidelbeer-grünspanner (Rhinoprora debiliata)
  • Hellbraungebändeter Waldrebenspanner (Horisme vitalbata)
  • Hirschkäfer (Lucanus cervus)
  • Honiggelber Haarbüschelspanner (Eulithis mellinata)
  • Idaea emarginata (Idaea emarginata)
  • Idaea humiliata (Idaea humiliata)
  • Idaea straminata (Idaea straminata)
  • Kleine Sumpfgraseule (Photedes minima)
  • Labkraut-Haarbüschelspanner (Eulithis pyraliata)
  • Liguster-Rindeneule (Craniophora ligustri)
  • Moosgrüner Eulenspinner (Polyploca ridens)
  • Nelken-blütenspanner (Eupithecia venosata)
  • Nierenfleck-Wickeneule (Lygephila pastinum)
  • Ockergelbe Escheneule (Atethmia centrago)
  • Pachycnemia hippocastanaria (Pachycnemia hippocastanaria)
  • Paradarisa consonaria (Paradarisa consonaria)
  • Pareulype berberata (Pareulype berberata)
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
  • Rosenspanner (Cidaria fulvata)
  • Rötlichgelbe Grasbüscheleule (Apamea sublustris)
  • Schlehenheckenspanner (Aleucis distinctata)
  • Schmuck-Kleinspanner (Scopula ornata)
  • Schwarzbinden-Rosenblattspanner (Anticlea derivata)
  • Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
  • Schwarzmündige Bänderschnecke (Cepaea nemoralis)
  • Silberspanner (Cilix glaucata)
  • Sphinxeule (Asteroscopus sphinx)
  • Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata)
  • Sturmvogel (Melanthia procellata)
  • Traubenkirschenspanner (Abraxas sylvata)
  • Ungefleckter Zahnspinner (Drymonia dodonaea)
  • Violettbrauner Rosen-Blattspanner (Anticlea badiata)
  • Waldeidechse (Lacerta vivipara)
  • Waldmoorspanner (Itame brunneata)
  • Waldreben-Blütenspanner (Eupithecia haworthiata)
  • Waldreben-Grünspanner (Hemistola chrysoprasaria)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
  • Weisser Zahnspinner (Leucodonta bicoloria)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines laengeren, grabenbegleitenden
    Gehoelzsaums als vernetzendes, landschaftsbelebendes Element und als
    Lebensraum fuer gefaehrdete Tierarten
  • Erhaltung der Lebensgemeinschaft Niederwald und von Lebensstaetten
    bestimmter wildlebender Pflanzen- und Tierarten (Orchideen,
    Waldeidechsen, Hirschkaefer, seltene Tagfalter, Dachs)
    und aus landeskundlichen Gruenden <historische Waldwirtschaftsform>
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Biozideinsatz
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Rodung (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Niederwald abschnittsweise auf den Stock setzen
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
  • Wiederherstellung von Biotopen
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