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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Orrer Wald und Grosse Laache (BM-032)

Objektbezeichnung:

NSG Orrer Wald und Grosse Laache

Kennung:

BM-032

Ort: Pulheim
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 59,99 ha
Offizielle Fläche: 58,60 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 1999
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4906-0093
Kennung:

BK-4906-0093

Objektbezeichnung:

NSG Orrer Wald und Große Laache

Link zur Karte: BK-4906-0093
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Orrer Wald und Große Laache liegt östlich von Pulheim in einem von intensiv genutztem Agrarland und einer Kiesabgrabung bestimmtem Umfeld. Die nördliche Teilfläche des Orrer Waldes stellt ein großes zusammenhängendes Waldgebiet dar. Der Wald besteht überwiegend aus baumartenreichem standortgerechtem Laubwald mit hohem Alt- und Totholz-Anteil und einer Krautschicht, die z. T. nährstoffreich ist und stellenweise die potentiell natürliche Vegetation des Flattergras-Traubeneichen-Buchenwaldes erkennen lässt. In einer langgestreckten Senke im Westen, die sich in der Kleinen Laache fortsetzt, liegt im Norden ein Teich mit wechselndem Wasserstand und gut ausgeprägtem Großseggengürtel. Die sich anschließende Kleine Laache wird von eutrophen Brennesselbeständen dominiert. Eine Baumreihe entlang des Teiches und Gehölzstreifen an der Kleinen Laache bestehen aus überwiegend alten Eschen und Ahorn. Den südlichen Teil des NSGs bildet die Große Laache. Im Übergang von der Mittelterasse zur Niederterasse stellt sie das Versickerungsgebiet des von Westen zufließenden Pulheimer Baches dar, dessen stark schwankende Wasserstände durch Wehre gesteuert werden. Dies dient der Reinigung des Wassers. Der Bach ist im ersten kurzen Abschnitt naturnah und danach grabenartig ausgebildet. Zahlreiche, meist naturnahe Teiche und Kleingewässer mit oft flachen Ufern sind von z. T. undurchdringlichen, auwaldartigen Wald-Beständen und eutrophen, von Brennnessel dominierten Hochstauden umgeben. An den Hangbereichen wächst Hainbuchen-Eichenwald. Das Naturschutzgebiet wird intensiv zur Naherholung genutzt. Der Wald wird von mehreren Trampelpfaden durchzogen. Das Naturschutzgebiet hat mit seiner im nordöstlichen Rhein-Erft-Kreis größten zusammenhängenden Waldfläche und dem bedeutsamen Feuchtgebiet Große Laache eine hervorragende Bedeutung besonders für Waldvögel, Amphibien und Libellen. Für den landesweiten Biotopverbund bildet der Wald ein Zentralbiotop im Naturraum der Köln-Bonner Rheinebene. Für eine weitere positive Entwicklung sollte das Naturschutzgebiet vor Nährstoffeinträgen geschützt und die Waldbestände zu solchen aus vollständig standortgerechten, heimischen Baumarten entwickelt werden. In der Großen Laache stehen die weitere Renaturierung der Gewässer und die Weiterentwicklung eines feucht-nassen Lebensraumes im Vordergrund. Für die Große Laache liegen Untersuchungen des NABU und des Erftverbands vor (vgl. Lit.). Dort werden die Arten Allium ursinum (Bärlauch), Ranunculus auricomus (Gold-Hahnenfuß), Corydalis cava (Hohler Lerchensporn) und andere genannt. Weiterhin werden Angaben zu Vögeln, Amphibien und Libellen gemacht.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (11,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (40,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,63 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,60 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (14,00 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,00 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,50 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (1,20 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,50 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (3,50 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (1,00 ha)
  • Robinienmischwald <AN1> (3,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (20,00 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (1,60 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,03 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,70 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,95 ha)
  • Teich <FF0> (1,43 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,40 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,20 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (3,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weg-Rauke (Sisymbrium officinale)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines großen, zusammenhängenden Laubwaldes und eines Feuchtgebietes und Weiterentwicklung beider Lebensräume in einen naturnahen Zustand.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung (LW)
  • freilaufende Hunde (SP)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA) (z.T.)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Reitsport (SP)
Maßnahmen:
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
  • Freizeitaktivitaeten lenken
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
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