Inhalt:
Naturschutzgebiet Burlo-Vardingholter-Venn / Entenschlatt (BOR-001)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Burlo-Vardingholter-Venn / Entenschlatt |
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Kennung: |
BOR-001 |
Ort: | Rhede |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 146,04 ha |
Offizielle Fläche: | 148,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1937 |
Inkraft: | 2001 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20, - Zur Erhaltung, Herstellung oder Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tierarten insbesondere der Moore, Feuchtheiden, Brueche, feuchter Waldungen und feuchter Wiesen, mit seltenen, z.T. stark gefaehrdeten Saeugetieren, Voegeln, Amphibien und Wirbellosen, besonders Libellenarten, sowie Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften, - Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, botanischen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden, - Wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der landesweit besonders bedrohten und schutzwuerdigen Hochmoorkomplexe, - Zur Foerderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften eines Hochmoorkomplexes mit Feuchtheiden, Feuchtwiesen und Bruchwaeldern sowie zur Sicherung gegenueber der intensiven Erholungsnutzung und anderer Beeintraechtigungen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4006-0215 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Burlo-Vardingholter Venn und Entenschlatt - Teilfläche FFH-Gebiet |
Link zur Karte: | BK-4006-0215 |
Objektbeschreibung: | Gegenstand dieser Beschreibung sind die zum FFH-Gebiet DE-4006-301 gehörenden Teilgebiete des Naturschutzgebietes, die übrige NSG-Fläche wird gesondert beschrieben. Bei dem nördlichen Gebiet, dem" NSG Burlo-Vardingholter Venn", handelt es sich um einen landesweit bedeutsamen ehemaligen Hochmoorkomplex mit Hochmoorregenerationsflächen, Moor-Schlenkenbereichen, Moorwald und mit einem der letzten Vorkommen der Großen Moosjungfer in NRW. Das südliche Gebiet "NSG Entenschlatt" ist ein weitgehend verlandeter Heideweiher, u. a. mit Vegetation der Übergangsmoore, Feuchtheiden und Bruchwälder. Das nördliche Gebiet umfasst einen großen, weitgehend abgetorften Hochmoorkomplex an der Niederländischen Grenze. Es setzt sich zusammen aus Birken-Moorwäldern, zumeist randlich gelegenen, feuchten Eichen-Birkenwäldern, Feuchtheideflächen, Moorgewässern sowie ausgedehnten Hochmoor-Regenerationsstadien, die sich aufgrund umfangreicher Wiedervernässungsmaßnahmen entwickeln. Im Umfeld des Moorkomplexes liegt eine heckenreiche, zum Teil durch feuchtes Weidegrünland geprägte Kulturlandschaft. Etwa 500 m südöstlich befindet sich der stark verlandete Heideweiher "Entenschlatt". Den Großteil des Gebietes nimmt ein torfmoosreiches Übergangsmoor ein, das durch Weiden- und starken Schilfaufwuchs (Eutrophierung) beeinträchtigt ist. Kleinflächig finden sich am West- und Südwestrand Reste von Feuchtheide sowie mesotropher Ufervegetation. Im Süden wächst Grauweidengebüsch am Ost- und Nordrand der Verlandungszone Birken-Moor- sowie Erlenbruchwald. Der landesweit bedeutsame ehemalige Hochmoorkomplex im Naturraum Niederrheinische Sandplatten mit Hochmoor-Regenerationsflächen ist Refugium für zahlreiche gefährdete moortypische Pflanzen- und Tierarten wie z.B. die Große Moosjungfer, einer vom Aussterben bedrohten Libellenart. Die geschädigten Hochmoorrestflächen sowie die Übergangs- und Schwingrasenmoore sind weitere Lebensräume, die mit dazu beitragen, dass zahlreiche gefährdete Vogelarten im Gebiet auftreten, so z.B. der Wespenbussard und der Ziegenmelker. Das Gebiet wird zusätzlich durch die Bestände extensiv genutzten Feuchtgrünlands als landesweit gefährdetem Biotoptyp ausgezeichnet. Es ist u. a. Brutgebiet von Pirol und Krickente. Außerdem kommen im Gebiet der landesweit vom Aussterben bedrohte Moorfrosch und die stark gefährdete Schlingnatter vor. Es sichert eine bedeutende Teilfläche im landesweiten Biotopverbund insbesondere als Verbundzentrum der Moorgebiete im westlichen NRW. Das Gebiet grenzt an das niederländische Naturschutzgebiet Woold"sche Veen und ist Bestandteil grenzübergreifender Planungen zum niederländisch-deutschen Heide-Moor-Biotopverbund. Entwicklungsziel ist primär die Erhaltung und Wiederherstellung hochmoortypischer Lebensgemeinschaften und die Erhaltung des Verlandungskomplexes des ehemaligen Heideweihers. Dazu soll die land- und forstwirtschaftliche Nutzung im Gebiet eingestellt und schädliche Einflüsse von außen (Eutrophierung, Schadstoffeintrag) vermieden sowie durch Wiedervernässungsmaßnahmen das Hochmoor möglichst regeneriert werden. |
Kennung: |
BK-4006-0216 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Burlo-Vardingholter Venn und Entenschlatt - Teilfläche außerhalb FFH-Gebiet |
Link zur Karte: | BK-4006-0216 |
Objektbeschreibung: | Im Norden sowie zwischen den beiden Teilflächen des FFH-Gebietes Burlo-Vardingholter Venn und Entenschlatt liegen Arrondierungs- und Pufferflächen aus extensiv beweidetem, tlw. feuchtem Grünland und einem zusammenhängenden Komplex aus feuchten Eichen- und Kiefernmischwäldern, Fichtenwald und Aufforstungsflächen. Die im Norden gelegenen Fettweiden sind als typische sowie feuchte, binsenreiche Weidelgras-Weißklee-Weide ausgebildet. Flutrasenvegetation ist in zwei Blänken sowie einer langgezogenen Rinne ausgebildet. Einer schmaler, ausgezäunter Schilfstreifen liegt südlich der Rinne. Bei dem Weideland südlich des Burlo-Vardingholter Venns handelt es sich im Westen und tlw. im Osten um ältere, extensiv bewirtschaftete Fettweiden aus Weidelgras-Weißklee-Weiden sowie Flutrasen, ansonsten um neu angelegtes Grünland, das ebenfalls extensiv beweidet wird. In den Weideflächen wurden zudem mehrere große Blänken angelegt, an denen sich zum Kartierzeitpunkt u.a. ein Trupp (18 Ex.) Graugänse aufhielt. Die südlich angrenzenden Wälder bestehen zum Teil aus feuchten bis trockenen, älteren Kiefernmisch- und Fichtenwäldern. Neben zumeist brombeerreichem Strauchunterwuchs kommt lokal auch die Heidelbeere vor. Die Krautschicht wird je nach Bodenfeuchte geprägt von Pfeifengras, Adlerfarn und/oder Drahtschmiele. Kahlschlag- bzw. junge Aufforstungsflächen mit Fichte oder Kiefer liegen hauptsächlich im Osten des Gebietes. Innerhalb des Waldkomplexes sowie am nördlichen Rand stocken örtlich feuchte Birken- und Birken-Eichenwälder. Die Bedeutung dieses NSG-Teilgebietes liegt hauptsächlich in der Möglichkeit, im FFH-Gebiet die Renaturierung moortypischer Lebensräume sowie die Sicherung und Wiederherstellung des landschaftstypischen Wasserhaushaltes, Gewässerchemismus und Nährstoffhaushalts durch gezielte Maßnahmenplanungen stützen bzw. erst ermöglichen zu können. Insofern geht sein Wert über eine bloße Pufferfunktion für Venn und Entenschlatt deutlich hinaus. Wertbestimmend ist zudem das u. a. durch Blänken und typische ausgebildete Vegetation geprägte Feuchtgrünland. Die Entwicklungsziele für das Teilgebiet sind primär auf die Erhaltung und Wiederherstellung hochmoortypischer Lebensgemeinschaften und die Erhaltung des Verlandungskomplexes des ehemaligen Heideweihers des FFH-Gebietes auszurichten. Hierzu kann das Teilgebiet beitragen durch die Sicherung und Wiederherstellung des natürlichen Bodenwasserhaushalts, durch die Beschränkung der Nutzung auf ein naturverträgliches Maß, durch Vermeidung bzw. Minimierung von Nährstoffausträgen sowie durch die Förderung natürlicher Prozesse zur Entwicklung bodenständiger Waldgesellschaften. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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