Inhalt:
Naturschutzgebiet Fuerstenkuhle (BOR-019)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Fuerstenkuhle |
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Kennung: |
BOR-019 |
Ort: | Gescher |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 99,21 ha |
Offizielle Fläche: | 99,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1942 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4008-0041 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Fürstenkuhle |
Link zur Karte: | BK-4008-0041 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Fürstenkuhle befindet sich nordöstlich von Hochmoor am Nordrand der Meerfelder Niederung und wird im wesentlichen von Hecken und asphaltierten Strassen begrenzt. Es handelt sich um zwei bewaldete Hochmoorreste, die durch extensiv genutztes Grünland miteinander verbunden und gegenüber dem intensiv landwirtschaftlich genutzten Umfeld abgepuffert sind. Durch das Moor verlaufen einige Wege, darunter auch ein gekennzeichneter Wanderweg entlang des großen Heideweihers. Den Kern des Naturschutzgebietes bilden zwei räumlich voneinander getrennte Hochmoorkörper, die die letzten Reste eines einstmals ausgedehnten Hochmoores ("Weisses Venn") darstellen, das ansonsten völlig abgetorft und in landwirtschaftliche Nutzung überführt worden ist. Der westliche Hochmoorrest enthält noch gut ausgeprägte Moorlebensräume, während der östliche Moorrest vollständig entwässert ist. Die im Naturschutzgebiet erhaltene Hochmoortorfschicht hat eine maximale Mächtigkeit von etwa 1,5 m und wird durch einige Binnen- und Randgräben entwässert. Ein Teil der Gräben, insbesonder der das Gebiet durchquerende, etwa 1,5 m tiefe Graben im Nordteil des westlichen Torfkörpers, ist im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen zwischenzeitlich angestaut worden. Dies hat zu einer deutlichen Vernässung des angrenzenden Torfkörpers geführt. Die Hochmoortorfkörper sind weitgehend mit fragmentarischem Birken-Moorwald bestockt. Zumeist wird die Krautschicht des lichten Birkenwaldes von Pfeifengras dominiert, Feuchte- oder Nässezeiger kommen außerhalb von Schlenken nur selten vor. Im Süden des Gebietes treten verstärkt zwergstrauch. und dornfarnreiche Ausbildungen des Moor-Birkenwaldes auf. Am Nordrand des westlichen Moorkörpers grenzt ein größerer Kiefernwald, im Norden des östlichen Moorkörpers grenzen kleinere Fichtenbestände an. Im Nordwesten sind eine kleiner Erlen- und Pappelbestand vorhanden. Im westlichen Hochmoorrest ist ein größerer Heideweiher vorhanden, der von gut ausgebildeten Schnabelriedreichen Verlandungsbereichen und Feuchtheiden eingerahmt wird. Ein weiteres dystrophes und stark verlandetes Gewässer befindet sich nördlich des Heideweihers am Rand eines kleines Birkenwaldes. Weitere moortypische Vegetation findet sich v.a. südlich und östlich des Heideweihers im Bereich ehemaliger Torfstiche, die z.T. vollständig verlandet sind und mit dichten, artenreichen Schwingrasen bewachsen sind. Durch die zwischenzeitlich durchgeführten Vernässungs- und Entkusselungsmaßnahmen ist der Anteil offener, moortypischer Lebensräume gestiegen. Bemerkenswert ist ein großer Bereich zwischen dem Heideweiher und dem östlich der Moorrestes verlaufendem Weg, in dem die meisten Birken abgestorben sind und sich in den ehemaligen Torfkuhlen jetzt Torfmoosrasen entwickeln. Dieser durch breite Torfdämme und ausgedehnte Kuhlen gekennzeichnete Komplex ist bereichs- und zeitweise kaum zugänglich. Auf Teilflächen am Westrand dieses Moorregenerationskomplexes befindet sich nahe des Wanderweges ein sehr gut ausgebildetet Hochmoorbult-Schlenkenkomplex mit weitgehend vollständigem hochmoortypischem Arteninventar. Am Südrand dieser Fläche ist eine Beerenstrauchheide ausgebildet in der neben der Besenheide drei weitere Vaccinium-Arten vorkommen. Der östliche Hochmoorrest ist dagegen deutlich trockener, Feuchte- oder Nässezeiger sind - mit Ausnahme weniger Relikte in kleinen Senken - nicht vorhanden. Neben dem vorherrschenden Pfeifengras-Birkenwald sind hier auch größere Molinia-Bestände vorhanden. Moortypische Vegetation fehlt hier fast vollständig. Zum Schutz der beiden Hochmoorreste vor Eutrophierung aus den ehemals angrenzenden Ackerflächen wurden große Ackerschläge im Norden und Osten des Gebiets in extensiv bewirtschaftetes, z.T feuchtes und mageres Grünland umgewandelt. Durch die Anlage von Kleingewässern und Blänken, die sich naturnah entwickelt haben, wurden der Raum insbesondere für Wiesen-und Watvögel deutlich aufgewertet. International bedeutsamer Hochmoorkomplex mit regenerierenden Moorkernen in Torfstichen und im Umfeld von Heideweihern. Moosbeeren- und Rosmarinheidereiche Moorbultenvegetation, Torfmoos- und Sonnentaureiche Schnabelried-Schlenkenvegetation sowie Erica-Feuchtheiden, lokal mit Lungenenzian, und dystrophe Heideweiher sind zu einem für das Westmünsterland hochrepräsentativen Moorkomplex verwoben. Es handelt sich um einen der wenigen Moorgebiete mit intakten Moorkernen im Westmünsterland. Herausragender Trittstein- und Vernetzungbiotop für moortypische Lebensräume, Pflanzen- und Tierartengemeinschaften im Westmünsterland. Erhaltung und Entwicklung eines Moorkomplexes durch Fortführung der Wiedervernässungsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der degenerierten Birken-Moorwälder im Umfeld des westlichen Moorkerns. Wiedervernässung des östlichen Hochmoorrestes und Entfernung des Fichtenbestandes Freistellung eines Feuchtheiderestes mit Lungenenzian und Königsfarn am Ostrand des GB-4008-016. Extensive Beweidung sämtlicher Weideflächen, Verzicht auf Düngung. Umwandlung der Ackerflächen am Südost- und Südwestrand in extensive bewirtschaftetes Grünland. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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