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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schwattet Gatt (BOR-033)

Objektbezeichnung:

NSG Schwattet Gatt

Kennung:

BOR-033

Ort: Vreden
Kreis: Borken
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 62,37 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1959
Inkraft: 1992
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3907-0114
Kennung:

BK-3907-0114

Objektbezeichnung:

NSG Schwattet Gatt

Link zur Karte: BK-3907-0114
Objektbeschreibung: In der weitläufigen, durch Gehölze und Grünland strukturierten Agrarlandschaft zwischen Ottenstein und Lünten liegt das NSG "Schwattet Gatt". Kernbereich des NSG ist der im Osten des Gebietes gelegene Hochmoorrest, in dem noch verschiedene moortypische Lebensräume vorkommen. Der Moorrest ist im Westen und Süden von Waldbeständen umgeben, die teilweise ebenfalls zu dem NSG gehören. Im Norden und Osten grenzen relativ artenarme Wiesen an, die aber Puffer neu eingesät wurden. Der Kernbereich besteht überwiegend aus Feuchtheiden, in die 3 oligo- bis dystrophe Stillgewässer eingebettet sind. Die Feuchtheide ist überwiegend gut ausgebildet und relativ artenreich. Infolge regelmäßig durchgeführter Pflegemaßnahmen haben sich der Flächenanteil der Feuchtheide und deren Erhaltungszustand in der Vergangenheit positiv entwickelt. Im Zentralbereich ist die Feuchtheide artenreich bis sehr artenreich mit eingelagerten, torfmoosreichen Schlenkenkomplexen. Die Rasenbinse ist regelmäßig eingestreut aber mit insgesamt nur geringer Deckung. Pfeifengras ist regelmäßig vertreten, erreicht aber im Zentralbereich nur selten höhere Deckungswerte. In den trockeneren Randbereichen des Moorkörpers sowie auf Sandrücken im Moor ist das Pfeifengras in der Feuchtheide oftmals prägend, dort tritt auch die Besenheide verstärkt auf. Nur kleinflächig sind artenarme Pfeifengras-Dominanzbestände (Molinia-Bulten-Stadium des Ericetum) ausgebildet, in denen aber auch einzelne Glockenheide-Exemplare oder Wollgräser wachsen. Von den drei Gewässern weist lediglich das größte, im Südwesten des Gebietes gelegene, eine zusammenhängende, offene Wasserfläche auf. Dieses Gewässer ist durch ein Wehr am Westrand aufgestaut. Die Wasseroberfläche des Gewässers ist fast vollständig mit der Weißen Seerose bedeckt. Die übrigen Gewässer sind weitgehend verlandet und haben sich teils zu torfmoosreichen Schwingrasen, teils zu Schilfröhricht beziehungsweise Flatterbinsenriedern entwickelt. An den Rändern sind oftmals dichte Rasen der Vielstengeligen Sumpfsimse ausgebildet. In flachen Senken der Feuchtheide sowie stellenweise am Rand der Gewässer haben sich verschiedene Stadien der Hochmoorregeneration entwickelt, vorherrschend sind torfmoosreiche Schnabelriedgesellschaften. Im Nordosten grenzen an den Moorkörper ein kleiner Erlenbestand sowie ein vorgelagertes Grauweidengebüsch an, hier hat sich auch eine kleine Feuchtbrache entwickelt. Nach Norden und Osten wird der Moorbereich durch einen schmalen Gehölzstreifen Birke, Kiefer) gegenüber den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen begrenzt, die in den letzen Jahren von Acker in Grünland umgewandelt wurden und von dem ein ca, 25 m breiter Streifen als Puffer in das NSG einbezogen wurde. Die im Westen und Norden an den Heide-Moor-Komplex angrenzenden Waldflächen sind ebenfalls Bestandteil des NSG. Die lichten Wälder werden überwiegend aus alten Kiefern aufgebaut. Die Strauchschicht ist zumeist gut ausgebildet und besteht aus bodenständigen Gehölzen (v.a. Birken, daneben kommen weitere bodenständige Arten vor). Die Waldbestände werden z.T. von Entwässerungsgräben durchzogen, die teilweise üppige Torfmoospolster aufweisen. Die dichte Krautschicht des Waldes wird vom Pfeifengras dominiert, weitere Arten kommen nur sporadisch vor. Die lokal erhaltenen Besenheide- und Glockenheide-Bestände sowie einzelne Wacholder weisen auf die frühere Heidenutzung des Gebietes hin, sie belegen zugleich das Entwicklungspotential der Flächen. Im Westen sind einige flache Senken mit Binsen im Wald vorhanden. In den Kiefernforsten eingelagert befinden sich - gehäuft im Süden und Westen - Roteichen-, Lärchen- und Fichtenbestände sowie eine Neuaufforstung mit Küstentanne. Überwiegend aus bodenständigen Gehölzen aufgebaute Waldbestände finden sich nur kleinflächig, v.a. in Form von Birken-Stangenholz sowie schmalen Bändern aus Buche und Eiche am Waldrand. Der Wald wird von einigen Wegen durchzogen, die v.a. an Wochenenden von Besuchern genutzt werden. Trotz seiner eher abgeschiedenen Lage und der Wegschranken am Rand unterliegt das Naturschutzgebiet einer erheblichen Erholungsnutzung, Am Süd- und Westrand der Feuchtheide verläuft ein Fußweg, der auch das Südufer des "Seerosen-Gewässers" berührt. Hier sind Bänke aufgestellt; die Ufer zeigen bereichsweise Trittschäden. Der offene Heide-Moor-Bereich des Naturschutzgebietes besitzt mit seinen gut ausgebildeten Feuchtheiden sowie eingelagerten Moorschlenken und Übergangsmooren sowie den meso- bis dystrophen Gewässern eine herausragende Bedeutung als Lebensraum für oftmals gefährdete heide- und moortypische Pflanzen- und Tierarten. Es ist ein zentraler Baustein im Biotopverbund der Heiden und Moore im westlichen Münsterland und als solcher auch Bestandteil des NATURA 2000-Netzwerkes. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und weitere Optimierung der heide- und moortypischen Lebensräume. Hierzu sind bei Bedarf Pflegemaßnahmen durchzuführen. Für das Südufer des Seerosengewässers ist eine Reduzierung der erholungsbedingten Beeinträchtigungen anzustreben. Der zum NSG gehörende Wald (zumeist Kiefernforst) sollte mittel- bis langfristig in bodenständige Waldgesellschaften umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (50,80 ha)
  • Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea <3130> (1,21 ha)
  • Dystrophe Seen und Teiche <3160> (0,64 ha)
  • Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix <4010> (5,03 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,20 ha)
  • Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) <7150> (0,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,47 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,05 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,00 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (38,00 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (1,30 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (3,50 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (3,50 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,22 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,20 ha)
  • Torfstich mit Moorregenerationsfläche <CB1> (0,49 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,47 ha)
  • Zwergstrauch-Feuchtheide <DB1> (5,03 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,50 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (3,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,05 ha)
  • Weiher <FB0> (1,21 ha)
  • Moorblänke, Moortümpel <FE2> (0,64 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsche Rasenbinse (Trichophorum germanicum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Küstentanne (Abies grandis)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Ranken-Lerchensporn (Ceratocapnos claviculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sitka-Fichte (Picea sitchensis)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spiess-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Heide-Moor-Komplexes sowie der meso- bis dystrophen Gewässer als Lebensraum spezialisierter Pflanzen- und Tierarten in einem überwiegend landwirtschaftlich genutztem Umfeld Erhaltung und Wiederherstellung heidetypischer Lebensräume im Wald sowie die Entwicklung naturnaher Laubwaldbestände
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation (v.a. am Rand des Seerosengewässers)
  • unerwuenschte Sukzession (Moor, Feuchtheide)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Wiederherstellung von Biotopen
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