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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Huelsdonker Senke, westlich von Isselburg (BOR-073)

Objektbezeichnung:

NSG Huelsdonker Senke, westlich von Isselburg

Kennung:

BOR-073

Ort: Isselburg
Kreis: Borken
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 17,23 ha
Offizielle Fläche: 12,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4104-0008
Kennung:

BK-4104-0008

Objektbezeichnung:

NSG Hülsdonker Senke

Link zur Karte: BK-4104-0008
Objektbeschreibung: Westlich von Isselburg verläuft in Nord-Süd-Richtung am Ostrand des Waldgebietes Looserfeld eine etwa 1,2 km lange Feuchtrinne, in der Erlen-Bruchwälder, Bruchgebüsche, Feuchtbrachen und Kleingewässer verbreitet sind. Neben verschiedenen Nadel- und Laubholzbeständen grenzen im nördlichen Teil Ackerflächen ansonsten hauptsächlich Fett- und Mähweiden an sie Senke an. Die Erlen-Bruchwaldbestände und Bruchgebüsche aus Grauweiden sind eng miteinander verzahnt und nehmen den Großteil der überwiegend bis etwa 40 m breiten, zeitweise wasserüberstauten Rinne ein. Die Erlen des Bruchwaldes sind zumeist mehrstämmig, randlich sind Baumweiden beigemischt. Die Krautschicht ist artenreich und häufig durch Dominanz von Großseggen (Carex elata, C. riparia, C. acutiformis, C. elongata) geprägt, in lokal aufgelichteten Bereichen treten Röhrichtarten stärker hervor. Die nassen, länger überstauten Bereiche sind Wuchsorte der Wasserfeder. Zudem bildet der in NRW stark gefährdete Sumpffarn im nördlichen Teil der Senke größere herdenartige Bestände. Südlich der Straße "Am Wasserwerk", in Höhe der Hofstelle Dirks, verschmälert sich die Senke auf etwa 18 m Breite. Der hier von der Steifen Segge im Unterwuchs geprägte Erlen-Bruchwald geht nach Süden in einen Bestand aus Erlen-, Baum- und Strauchweiden über. In der örtlich aufgelichteten schmalen Rinne liegen zwei naturnahe Kleingewässer mit Röhricht- und Großseggensaum. Auf einem tlw. verfüllten Teil der Senke nordöstlich der Hofstelle Dirks hat sich - umgeben von einer Fichten- und Pappelreihe - eine Feuchtbrache mit einem Großseggenried entwickelt. An die Senke grenzen verschiedenartig ausgeprägte Waldbestände an. Am Nordrand stockt kleinflächig ein feuchter Eichen-Birkenwald, der nach Westen auf etwas erhöhtem Standort in einen von Adlerfarn im Unterwuchs geprägten Buchenwald aus mittlerem und starkem Baumholz übergeht. Daran schließt nach Süden ein junger bis mittelalter Eichenwald mit einigen uralten (BHD > 100 cm) Stiel-Eichen-Überhältern ein mittelalter Fichtenwald sowie ein Bergahorn-Roteichenmischwald an. Auf der östlichen Seite der Senke grenzen ein Erlenwald mit örtlicher Dominanz von Brombeere und einigen stickstoffliebenden Arten in der Krautschicht sowie ein Pappel-Mischwald an, in dem noch einige bruchwaldtypische Arten vorkommen. Bestandteile des NSG sind zudem umgebende Offenlandbiotope, darunter im Norden und bereichsweise am Ostrand der Senke zwei Ackerflächen. Ansonsten grenzen frische Mäh- und Fettweiden an, die nördlich Hof Dirks kleinflächig in Feuchtgrünland übergehen. An der Westseite des dem schmalen Rinnenabschnittes im Süden des Gebietes ist in vernässten Bereichen Flutrasen ausgebildet, streckenweise wurde hier am Rand der Senke Bauschutt abgelagert. Da Gebiet beinhaltet im Bereich einer geomorphologisch deutlich ausgeprägten Rinne einen vielfältig strukturierten und artenreichen Komplex typisch ausgebildeter Bruchwaldvegetation. Hervorzuheben ist dabei das Vorkommen einiger in NRW gefährdeter und tlw. stark gefährdeter Pflanzenarten in individuenreichen Beständen. Für den Biotopverbund hat der Komplex eine herausragende Bedeutung (Vernetzungsbiotop), da er mit seiner Artenausstattung einen Kernbereich für Bruchwaldzönosen sichert. Hauptentwicklungsziel zum Erhalt der bruchwaldtypischen Wald- und Gebüschvegetation sollte die Schaffung geeigneter Pufferflächen durch Extensivierung der Grünlandnutzung und insbesondere im nördlichen Teil die Umwandlung der Ackerflächen in extensiv genutztes Grünland sein. Auch die Optimierung angrenzender Waldflächen durch Bestandsumbau in bodenständige Laubholzbestände trägt zur einer naturnahen Gebietsentwicklung bei.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (9,25 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (3,43 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,42 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,02 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,29 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,61 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,66 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (1,33 ha)
  • Weidenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AE1a> (0,18 ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (0,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,70 ha)
  • Roteichenmischwald <AO1> (1,46 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (1,26 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,01 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,25 ha)
  • Fett-Mähweide <EB0a> (4,80 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,07 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,06 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,17 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,27 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Acker <HA0> (1,63 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Ziest (Stachys arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpffarn (Thelypteris palustris)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt feinmorphologischer Geländestrukturen in Form einer Feuchtrinne sowie Erhaltung und weitere Optimierung eines vielfältig strukturierten und artenreichen Biotopkomplexes mit Bruchwald, Weidengebüsch, Feuchtbrachen und Kleingewässern. Beispielhafte Erhaltung und weitere Entwicklung von Lebensstätten seltener Pflanzen- und Tierarten im Bereich der Feuchtrinne und des angrenzenden Grünlandes sowie Entwicklung von charakteristischen Biotoptypen: Erlenbruch, Weidengebüsch und Nassgrünland
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung (Randlich zum Acker)
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Biozidanwendung
  • keine Entwaesserung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Umwandlung von Acker
  • Wiederherstellung von Biotopen
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