Inhalt:
Naturschutzgebiet Blutfeld (BOR-077)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Blutfeld |
---|---|
Kennung: |
BOR-077 |
Ort: | Ahaus |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 25,30 ha |
Offizielle Fläche: | 25,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2016 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-3907-0135 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Blutfeld |
Link zur Karte: | BK-3907-0135 |
Objektbeschreibung: | Etwa 4 km südwestlich von Wüllen liegt am Ostrand des ausgedehnten Waldgebietes "Poiksbrook" ein lichter, feuchter Kiefernwald in dem eine Vielzahl von gut ausgebildeten Kleingewässern und etliche stark vernässte und vermoorte Mulden liegen, die zur dys- bis mesotrophen Verlandungsserie gehören. Dieser Bereich wird "Blutfeld" genannt und besteht überwiegend aus unterschiedlich alten Kiefernforsten. In der Gebietsmitte befindet sich ein größerer Komplex unterschiedlich großer dys-bis mesotropher Kleingewässer, Moorschlammbereiche sowie Moortümpel mit Zwischenmoor- und Feuchtheidevegetation. Bemerkenswert ist dabei ein ausgedehnter Fieberkleebestand im Westen. Daneben kommen Wasserschlauch, Schnabelsegge, Schmalblättriges Wollgras und Sumpfblutauge vor. Einige Gewässer sind von Torfmoospolstern mehr oder weniger zugewachsen und entsprechend artenarm. Neben ausgedehnten Torfmoospolstern sind mehr oder weniger bultige Pfeifengrasbestände prägend. Höher gelegene Bereiche werden von Zwergstrauch-reichen Pfeifengrasbulten mit Besenheide und Heidelbeere eingenommen, die von einzelnen Kiefern überstellt sind. Der zentrale Bereich wurde kürzlich entkusselt. Im Osten haben sich unter dem Schirm lichter Kiefern ausgedehnte Gagelgebüsche entwickelt. Im südlichen Bereich liegen weitere Zwischenmoor- und Moortümpelbereiche. Im Nordosten liegt eine gut entwickelte Feuchtheide mit Zwischenmoor-Vegetation. Die 2001 festgestellten, selteneren Moorarten wie Rosmarinheide, Moosbeere und Weißes Schnabelried sind bei der Kartierung 2009 nicht gefunden worden. Im nordöstlichen Teil des Gebietes liegt ein größerer Verlandungsbereich mit ausgedehntem Schilfröhricht und Bruchgebüschen. Im Nordwesten liegt eine Fichtenparzelle, in der sich ein gut ausgebildetes Kleingewässer befindet. Bemerkenswert ist hier das Vorkommen des Königsfarnes. Im Norden des Waldgebietes wurde ein kleiner vermoorter Verlandungsbereich mit Erlenbruchbeständen, der Kontakt zu den südlich angrenzenden Kleingewässern hat in die Gebietsabgrenzung mit einbezogen. Die bestndsbildenden älteren, lichten Kiefernforste weisen überwiegend einen feuchten Unterwuchs aus Pfeifengras auf. In der Strauchschicht sind Grauweiden und Faulbaum und stellenweise in der zweiten Baumschicht Birken aufgekommen. Insbesondere an den aufgelassenen Wegen und entlang der Entwässerungsgräben kommen häufig Relikte der Feuchtheiden und Bruchwälder wie z.B. Glockenheide, Sumpfveilchen und Blutwurz hinzu. Randlich sind etwas trockenere Bereiche mit Adlerfarn ausgebildet. Einige Kleingewässer im südlichen Teil sind durch Baumschnitt und Reisig von Durchforstungsmaßnahmen beeinträchtigt. In die Gewässer sind vermutlich auch einige Pflanzen eingebracht worden, offensichtlich z.B. einige Seerosen. Das Blutfeld weist noch eine Vielzahl von Lebensräumen und Arten der ehemals weit verbreiteten Moor- und Heidelandschaft auf. Herausragend ist die floristische Artenvielfalt des Gebietes, die viele heide- und moortypische Arten umfasst. Die dys- bis mesotrophen Gewässer und Verlandungsbereiche des Blutfeldes gehören im Hinblick auf die Zahl und die floristische Ausstattung zu den Bedeutsamsten im Kreis Borken und stellen eine herausragende Fläche im Biotopverbund dar. Es bildet mit den benachbarten Waldkomplexen des Poiksbrook ein Zentrum der Waldverbreitung im nördlichen Kreis Borken. Vordringliches Ziel ist der Erhalt der weitgehend nährstoffarmen Gewässer und Verlandungsserien sowie der Zwischenmoor-, Feuchtheide- und Bruchwaldkomplexe. Insbesondere ist das Offenhalten der lichtliebenden Vegetationsbestände zu gewährleisten. Die umgebenden Nadelholzbestände sollen in bodenständigen Laubwald umgewandelt werden. |
Kennung: |
BK-3907-0136 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Poiksbrook |
Link zur Karte: | BK-3907-0136 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst den überwiegend von Laubwald bestockten Teil des Poiksbrook zwischen Ahaus und Stadtlohn. Dieses ausgedehnte Walgebiet ist durch mehr oder weniger stark auftretende Staunässe oder Grundwassereinfluss geprägt. Kernbereiche sind die meist altersheterogenen, strukturreichen Eichen-Buchenwälder, die teilweise auch Übergänge zu den Feuchten Eichenwäldern und den Eichen-Hainbuchenwäldern bilden. Die Kraut- und Strauchschichten sind zumeist gut ausgebildet, lokal ist Ilex zu finden. Die überwiegend gut geschichteten Eichen-Buchenwälder befinden sich im mittleren bis starken Baumholzalter, einige weisen Althölzer und z.T. auch Totholz auf. Im Norden durchzieht ein kleiner temporär trockenfallender, mäandrierender Bachlauf den Wald. Der regelmäßig geräumte Bach wird von gut ausgebildeten Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern begleitet. Die Hainbuchen sind teilweise mehrschäftig. Die Krautschicht ist artenreich entwickelt mit Perlgras, Ziest, Sternmiere und Rasen-Schmiele. Einzelne Eichen haben einen Stammdurchmesser von über 1 m. Hier stocken auch einige Eiben. Der südliche Teil des Waldgebietes ist parzellenweise stärker reliefiert. Eingestreut findet sich eine Vielzahl kleiner trichterförmiger Tümpel und feuchter Mulden von oft nur wenigen Quadratmetern Größe, sowie Wallstrukturen. Die Feuchtbereiche sind meist durch Laubfall und Faulschlamm geprägt. Einige Bereiche fallen temporär trocken. Hier stocken einige alte Eichen und Buchen. Parzellenweise ist liegendes und zum Teil auch stehendes Totholz erhalten. Stellenweise finden sich im Südteil Übergänge zu Erlenbruchwäldern, deren Standorte jedoch überwiegend abgetrocknet sind. Nur im Norden des Waldgebietes ist ein kleiner Erlenbruch erhalten. Einige feucht-nasse Standorte tragen Pappelforste, teils mit Erlenunterwuchs. Die Waldränder sind häufig geschlossen und gut ausgebildet, stellenweise sind mächtige Altbäume zu finden. Die übrigen Waldbestände werden von Kiefern- und Kiefernmischwäldern eingenommen, wobei die Krautschicht stellenweise von Pfeifengras und vereinzelt Zwergsträuchern oder Drahtschmiele gebildet wird. Teilweise wird unter aufgelichteten Beständen Buchenvoranbau betrieben. Ein Großteil der Kiefernbestände weist einen Unterwuchs mit Arten der Potentiellen natürlichen Vegetation auf wie Birke, Faulbaum und vereinzelt Eiche. Einige Parzellen sind mit Birken-Pionierwäldern und Eichen-Aufforstungen bestockt. Daneben finden sich einige kleine Fichtenparzellen und Schlagflurflächen. Am südlichen Waldrand befinden sich einige naturnah eingewachsene Kleingewässer mit dys- bis mesotraphenter Gewässervegetation. Ein Teich weist eine bemerkenswerte Vegetationsentwicklung u.a. mit Sumpf-Hartheu und Sternlebermoos auf Torfschlamm-geprägten Uferpartien auf. Im Zentrum des Waldgebietes befindet sich die Hoflage Wackemann, die durch ausgedehnte Grünlandflächen umgeben ist, die teils auch Übergänge zu Feuchtgrünland aufweisen. Die Hoflage ist durch alte Eichengruppen und teils durch Hecken und Obstweiden eingegrünt. Angrenzend verläuft ein Kopfweiden-gesäumter Graben. Das Waldgebiet soll entsprechend älterer Kartierungen eine besondere Bedeutung für die Schmetterlingsfauna aufweisen. Der Feuchtwaldkomplex Poiksbrook zeichnet sich insbesondere durch seine naturnahen, strukturreichen Eichen-Buchen- und Eichen-Hainbuchenwaldbestände aus. Eingestreute nasse Waldbestände mit Bruchwaldresten und zahlreiche feuchte Mulden und Tümpel sowie einige Kleingewässer erhöhen die Biotopvielfalt des Gebietes. Das großflächige Waldgebiet mit dem benachbarten Blutfeld ist ein Zentrum der Waldverbreitung im nördlichen Kreis Borken und bildet ein herausragendes Element in regionalen Biotopverbund. Ziel ist der Erhalt eines großen, zusammenhängenden Waldgebietes mit naturnahen Laubwäldern, Bruchwaldrelikten, Feuchtbereichen und naturnahen Kleingewässern. Die nicht bodenständigen Gehölzbestände sollen in naturnahe Laubwälder umgewandelt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.