Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Deipe Bieke (COE-033)

Objektbezeichnung:

NSG Deipe Bieke

Kennung:

COE-033

Ort: Luedinghausen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 32,19 ha
Offizielle Fläche: 42,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung als NSG erfolgt gemaess LG Paragraph 20, insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten gefaehrdeter
wildwachsender Pflanzen,
- Zur Erhaltung der Quellregionen und der Gruenlandflaechen, insbesondere die Nasswiesen,
- Zur Erhaltung der naturnahen Gehoelzbestaende,
- Zur Erhaltung des naturnahen Bachlaufes,
- Zur Erhaltung des Reliefs,
- Zur Erhaltung des Landschaftsbildes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-COE-00004
Kennung:

BK-4210-0094

Objektbezeichnung:

NSG Deipe Bieke

Link zur Karte: BK-4210-0094
Objektbeschreibung: Die Deipe Bieke (Tiefer Bach) ist einer der zahlreichen Bachläufe, die aus dem Seppenrader Hügelland kommen, über eine schwach nach Nordwesten geneigte Ebene, die so genannte Enkumer Platte, fließen und westlich von Olfen in die Stever münden. Der als Biotop erfasste, knapp 2,5 km lange Abschnitt der Bachaue der Deipen Bieke hebt sich auf Grund seiner Naturnähe und Strukturvielfalt aus dem ackerbaulich genutzten Umfeld besonders hervor. Der Bach fließt hier durch ein bis zu 4 m tief eingeschnittenes Kerbtal und wird über längere Strecken von Auenwald begleitet. Zu den weiteren naturnahen Lebensräumen im Talraum und in den unmittelbar angrenzenden Bereichen zählen Grünlandflächen unterschiedlicher Ausprägung, Röhrichte, Buchenwald sowie zahlreiche Kleingehölze. Besonders hervorzuheben ist der gut erhaltene Erlen-Eschen-Auenwald, der vor allem im unteren, westlichen Abschnitt der Talaue größere Flächen einnimmt. Mit zahlreichen Sickerquellen und Quellhorizonten an den Hängen des Kerbtales zeigt er sich im Gebiet in einer besonderen, im Naturraum seltenen Ausprägung. Der schmale, knapp 1m breite Bach selbst ist über weite Strecken naturnah ausgeprägt und weist vor allem innerhalb der Gehölzbestände eine hohe strukturelle Vielfalt mit leichten Mäanderbildungen, kleinen Uferabbrüchen, örtlich auch mehreren Fließrinnen auf. An mehreren Stellen im Gebiet findet sich feuchtes bis nasses Grünland. Zumeist handelt es sich um quellige Bereiche, die teilweise in Brachflächen, teilweise in Weiden gelegen sind. Größere Anteile des Grünlandes werden bereits seit längeren extensiv bewirtschaftet, artenreiches Grünland ist bisher allerdings nur in eher geringem Umfang vorhanden. Auf den angrenzenden, höher gelegenen Flächen trägt naturnaher Laubwald, insbesondere Buchenwald, zur hohen strukturellen Vielfalt des Gebietes bei. Die naturnahe Ausprägung der Deipen Bieke macht das Gebiet im Zusammenhang mit den begleitenden Feuchtwäldern zu einem Kerngebiet und wichtigem Refugial-Lebensraum für die Erhaltung der Lebensgemeinschaften der Fließgewässer im Kernmünsterland. Die enge Verzahnung naturnaher Lebensräume in einer reich strukturierten Bachaue ist im intensiv landwirtschaftlich genutzten Münsterland kaum noch anzutreffen und unterstreicht die naturschutzfachliche Wertigkeit des Gebietes. Neben dem Erhalt der wertbestimmenden, auentypischen Lebensräume ist die Entwicklung und Optimierung von artenreichem, teilweise feuchtem Grünland durch extensive Grünlandbewirtschaftung ein vorrangiges Ziel im Gebiet. Dieses sollte auch eine Pflege ruderalisierter Grünlandbrachen beinhalten. Zur Förderung der naturnahen Waldgesellschaften sollten noch vorhandene Pappel- und Fichtenbeständen in bodenständigen Laubwald überführt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (9,63 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,07 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (11,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,13 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,77 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,26 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,07 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,26 ha)
  • Röhrichte (0,77 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,68 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,65 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (3,21 ha)
  • Birkenwald <AD0> (0,35 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,40 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,80 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (2,46 ha)
  • Hecke <BD0> (0,35 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,38 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,04 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,10 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,67 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,69 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (1,77 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,21 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,05 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,35 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,20 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (1,36 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,48 ha)
  • Teich <FF0> (0,30 ha)
  • Bach <FM0> (0,26 ha)
  • Acker <HA0> (1,65 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (1,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris (subsp. campestris))
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Breitwegerich (Plantago major subsp. major)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa subsp. cespitosa)
  • Gewöhnliche Sumpfbinse i.e.S. (Eleocharis palustris s.str.)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Vogelmiere i.e.S. (Stellaria media s.str.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wald-Engelwurz (Unterart) (Angelica sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Platterbse (Lathyrus palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus subsp. hordeaceus)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras i.e.S. (Agrostis stolonifera s.str.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata subsp. glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut i.e.S. (Cardamine pratensis s.str.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung des naturnahen Fließgewässers und seiner vielfältig strukturierten Aue mit Auenwäldern, Quellbereichen, feuchtem und artenreichem Grünland, Buchenwald und vielfältigen Kleingehölzen als Refugial-Lebensraum für zahlreiche, z.T. gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen (Schachtelhalm auf Weiden)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Späte Goldrute)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung, landwirtschaftlicher Abfall
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger (Ruderalisierung Grünland(brachen))
Maßnahmen:
  • Entfernung von Muellablagerungen
  • Entnahme nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.