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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Waldgebiet Hengwehr und Hanloer Mark (COE-049)

Objektbezeichnung:

NSG Waldgebiet Hengwehr und Hanloer Mark

Kennung:

COE-049

Ort: Nottuln
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 172,86 ha
Offizielle Fläche: 173,17 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4009-0093
Kennung:

BK-4009-0093

Objektbezeichnung:

NSG "Hengwehr und Hanloer Mark"

Link zur Karte: BK-4009-0093
Objektbeschreibung: Großes Waldgebiet mit eingelagerten Bächen und Grünlandflächen in der schwach gekuppten Landschaft nordwestlich von Nottuln. Das Gebiet umfasst das NSG "Hengwehr und Hanloer Mark" sowie angrenzende naturnahe Waldbestände. Es handelt sich um einen großflächigen, zusammenhängenden Waldbestand, der überwiegend aus Buchen aufgebaut wird. Der Wald stockt größtenteils auf einem schwach nach Norden abfallenden Hang, im Süden fällt das Gelände deutlich steiler nach Süden ab. Das Waldgebiet wird von einigen z.T. asphaltierten Straßen und mehreren Waldwegen durchzogen. Im Norden handelt es sich zumeist um einen zusammenhängenden Buchenwaldkomplex, die überwiegend alten Bäume weisen dort Stammdurchmesser von bis zu 90 cm auf. Größtenteils sind die Buchenbestände hallenwaldartig mit nur gering entwickelter Strauchschicht aufgebaut. In der Krautschicht finden sich regelmäßig Arten des Waldmeister-Buchenwaldes, z.T. mit Feuchte- oder Staunässezeigern durchsetzt. Größere Bereiche werden jedoch auch von Brombeeren, selten Kleinblütigem Springkraut dominiert, hier finden sich die Arten des Waldmeister-Buchenwaldes nur noch eingestreut. Nur selten stocken hier Nadelholzbestände, die teilweise bereits eingeschlagen oder mit Buchen unterpflanzt sind. Neben reinen Buchenbeständen gibt es dort auch mit Eichen, Eschen und Bergahorn durchsetzten Buchenwald, selten auch Eichen- und Eschenmischbestände, die zumeist ebenfalls noch dem Waldmeister-Buchenwald zugerechnet werden können. Nur kleinflächig sind Eichen- bzw. Eichen-Hainbuchenbestände vertreten, die dem Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald zuzuordnen sind. Im Süden ist der Wald sehr viel kleinräumiger gegliedert. Insbesondere im Westen sind zwar noch alte, oftmals hallenwaldartige Buchenbestände vorherrschend, aber auf den stärker entkalkten Böden ist die Krautschicht zumeist nur schwach entwickelt und es fehlen weitgehend die anspruchsvollen Arten des Waldmeister-Buchenwaldes. Die hier nur vereinzelt vorkommenden anspruchslosen Arten wie Frühlings-Hainsimse oder Draht-Schmiele kennzeichnen den Wuchsort des Hainsimsen-Buchenwaldes. Neben altem Buchenwald sind hier auch vielfach jüngere Buchenbestände im Dickungs- bis schwachem Baumholzalter anzutreffen, teilweise mit Edellaubhölzern oder Nadelhölzern durchsetzt. Daneben sind auch großflächigere Fichtenbestände verschiedener Altersklassen und ein kleiner Pappelbestand vorhanden. Im Norden sind mehrere Grünlandflächen vorhanden, eine große, stellenweise feuchte Weide am Nordrand des Gebietes sowie mehrere als Wildwiese genutzten Freiflächen im Wald. Im Süden erstreckt sich zwischen zwei Waldkomplexen eine neu eingesäte Wiese. Dort wurde auch ein mit Maschendraht eingezäunter und nicht einsehbarer Bereich (Versorgungsanlage?) aus dem Gebiet ausgegrenzt. Im Waldgebiet Hengwehr und Hanloer Mark wird der untere Quellhorizont der Baumberge angeschnitten. Hier verlaufen mehrere Bäche durch den Wald, oftmals in anthropogen verändertem, leicht gewundenem und stark eingetieftem Lauf, über kurze Abschnitte auch als naturnaher Bach. Im Osten bei Hof Wenker ist unmittelbar am Weg eine kleine Sturzquelle vorhanden, die in den Nonnenbach abfließt. Westlich der Quelle liegen zwei Teiche, die ebenfalls von Quellwasser gespeist werden und naturnah eingewachsen sind. Das Gebiet ist aufgrund seiner Größe und seines guten Entwicklungszustandes ein Kernbereich im Biotopverbund naturnaher Laubwälder in den Baumbergen und zudem Teil des landesweit bedeutsamen Verbundkorridores der Münsterländischen Parklandschaft. Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses geschlossenen Buchenwaldes durch naturnahen Waldbau insbesondere mit den Einzelzielen: Erhöhung des Alt- und Totholzanteils sowie Umbau nicht bodenständiger Waldbereiche in die natürlichen Waldgesellschaft. Die anthropogen überprägten Quellbereiche (Aufstau zu Teichen) sollten naturnah wiederhergestellt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (41,48 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (29,04 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (76,54 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (1,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (32,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,10 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (97,80 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,21 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (13,17 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (1,50 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,42 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (16,56 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,24 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (16,00 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (2,56 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,50 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (1,98 ha)
  • Schlagflur <AT0> (6,00 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,30 ha)
  • Fettwiese <EA0> (7,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (8,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,15 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,15 ha)
  • Teich <FF0> (0,14 ha)
  • Sturzquelle, Rheokrene <FK3> (NaN ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines großflächigen Waldkomplexes durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Umwandlung von Nadelholz in bodenständigen Laubwald.
    Erhaltung von Quellen und naturnahen Bachabschnitten
    Verbesserung des ökologischen Zustandes anthropogen überformter Quellbereiche durch Beseitigung der Stauteiche
    Erhaltung z.T. feuchter Grünlandflächen
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • kein Gewaesserausbau
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
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