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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Biesberg / Grossenberg / Muldenauer Bachtal (DN-007)

Objektbezeichnung:

NSG Biesberg / Grossenberg / Muldenauer Bachtal

Kennung:

DN-007

Ort: Nideggen
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 25,09 ha
Offizielle Fläche: 24,50 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5305-078
  • BK-5305-903
  • BK-5305-904
Kennung:

BK-5305-078

Objektbezeichnung:

Muldenauer Bachniederung westlich von Muldenau

Link zur Karte: BK-5305-078
Objektbeschreibung: Es handelt sich um einen vom Muldenauer Bach durchflossenen Gruen- landkomplex, der durch zahlreiche Gehoelze, insbesondere Obst- baeume gut strukturiert ist. Bei den Obstbaeumen handelt es sich teilweise um alte, hoehlenreiche Baeume. Auch Totholz (abgestorbene Obstbaeume) ist vorhanden. Besonders der Ostteil des Baches wird von z.T. dichtem Ufergehoelz gesaeumt. Das Gruenland wird groes- stenteils als Weide (z.T. nur extensiv) genutzt. Der Muldenauer Bach ist in diesem Abschnitt 0,5 m breit und begradigt. Das Gebiet ist als Erweiterungsflaeche fuer das NSG Biesberg vorgesehen.
Kennung:

BK-5305-903

Objektbezeichnung:

NSG-Biesberg mit einem Teil des Muldenauer Baches

Link zur Karte: BK-5305-903
Objektbeschreibung: Das Gebiet beinhaltet einen süd- bis südwestexponierten Muschelkalkhang mit flach- bis mittelgründigen, teilweise skelettreichen Kalkverwitterungsböden. Das Erscheinungsbild wird von einem großflächigen Kalk-Halbtrockenrasen geprägt, der in den Randbereichen von artenarmen bis artenreichen Schlehen-Weißdorngebüschen gesäumt wird. In den oberen Hanglagen sind - mittlerweile von Gebüschen und Baumgruppen überwachsene - Entnahmestellen von Kalkgestein zu finden. Insbesondere der Nordwesten des Biesberghanges ist durch diese Handsteinbrüche gekennzeichnet. Der Kalk-Halbtrockenrasen weist ein charakteristisches Artengefüge auf und zeichnet sich durch seinen Reichtum an verschiedenen Orchideenarten aus. Mit der traditionellen Nutzung der Fläche, der Schafbeweidung in den Wintermonaten (Wanderschäferei), wurde einige Jahre ausgesetzt, so dass der Kalk-Halbtrockenrasen brachfiel. Der drohenden Verbuschung und Verfilzung des wertvollen Lebensraumes wurde 1987 durch die Wiederaufnahme der extensiven Nutzung (Mahd/Entbuschung, Schafbeweidung in Hütehaltung) Einhalt geboten. Am Westrand lassen mit Schlehengebüschen bewachsene Terrassen eine ehemalige Ackernutzung vermuten. In diesem Bereich befindet sich eine artenarme Glatthaferwiese. Am Unterhang ist neben einem breiten Gebüschgürtel ein standortfremder Kieferbestand mit Eichen ausgebildet. Auf der Kuppe des Biesberges kommt nördlich des unbefestigten Höhenweges ein kleinflächiges, ruderalisiertes Halbtrockenrasen-Relikt vor. Der Großteil der Fläche wird von einem Schlehen-Weißdorn-Gebüsch eingenommen. Der östliche Teilbereich des Biesberges wird von artenarmen Glatthaferwiesen und einem großflächigen Schlehen-Weißdorn-Gebüschriegel geprägt. Die weitgehend extensiv bewirtschafteten Wiesen befinden sich noch in der Entwicklung, da sie auf ehemaligen Ackerstandorten eingesät wurden. Zwischen Muschelkalkhang und Niederungsbereich verläuft in Ost-West-Richtung ein Feldweg durch das Naturschutzgebiet. Südlich davon liegt das Muldenauer Bachtal. Dabei handelt es sich um ehemaliges Ackerland auf tiefgründigen und nährstoffreichen Böden. Die Ackerflächen wurden Anfang dieses Jahrhunderts in Grünland umgewandelt und mit Obstbäumen bepflanzt. Das steilwandige, 3-5 m eingetiefte, weitgehend naturnahe Bachbett wird von einem Eschen-Erlen-Galeriewäldchen mit einzelnen Stiel-Eichen, Ufergehölzen und Hochstaudenfluren gesäumt. In Bachnähe befinden sich außerdem für das Vieh unzugängliche Feuchtbrachen mit Arten wie Sumpfsegge, Flutendem Schwaden und Sumpfdotterblume (Kartierung 1991). Die Obstweiden sind von Weidelgras-Weißkleeweiden mittlerer Standorte geprägt und werden extensiv mit Rindern beweidet.
Kennung:

BK-5305-904

Objektbezeichnung:

NSG-Grossen Berg

Link zur Karte: BK-5305-904
Objektbeschreibung: Das Gebiet beinhaltet einen südexponierten Muschelkalkhang mit flach- bis mittelgründigen, teilweise skelettreichen Kalkverwitterungsböden. Der Kernbereich wird von einem großflächigen Kalk-Halbtrockenrasen geprägt, der randlich von Schlehen-Weißdorn-Gebüschen gesäumt wird. Mit der traditionellen Nutzung der Fläche, der Schafbeweidung in den Wintermonaten (Wanderschäferei) wurde einige Jahre ausgesetzt, so dass der Kalk-Halbtrockenrasen brachfiel. Der drohenden Degeneration (Verbuschung, Verfilzung) wurde 1987 mit Wiederaufnahme der extensiven Nutzung (Mahd/Entbuschung, Schafbeweidung in Hütehaltung) entgegengetreten. Trotz mehrjähriger Pflege ist der wertvolle Lebensraum durch starken Schlehenaufwuchs (Wurzelbrut) beeinträchtigt. Der untere Hangbereich wird von einem breiten Gebüschgürtel (überwiegend Schlehe, Weißdorn) eingenommen. Nördlich an den Kalk-Halbtrockenrasen anschließend befindet sich eine artenarme, extensiv bewirtschaftete Glatthaferwiese auf ehemaligem Ackerstandort.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (8,36 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Kiefernwald <AK0> (0,41 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (3,28 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,25 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,02 ha)
  • Enzian-Schillergrasrasen <DD1> (8,36 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (5,27 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,90 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,61 ha)
  • Bach <FM0> (0,25 ha)
  • Lockergesteinsabgrabung <GD0> (0,20 ha)
  • Acker <HA0> (0,19 ha)
  • junge Sukzessions-Ackerbrache <HB0> (0,20 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (3,59 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutscher Enzian (Gentianella germanica)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echter Knollenkümmel (Bunium bulbocastanum)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flaum-Hafer (Helictotrichon pubescens)
  • Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Fransen-Enzian (Gentianopsis ciliata)
  • Frühlings-Segge (Carex caryophyllea)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
  • Grosser Ehrenpreis (Veronica teucrium)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Grüne Hohlzunge (Coeloglossum viride)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lederblättrige Rose (Rosa caesia)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Ohnhorn (Orchis anthropophora)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schopf-Kreuzblümchen (Polygala comosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Sichelklee (Medicago falcata)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaule)
  • Steppen-Bergfenchel (Seseli annuum)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
Tierarten:
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Heckenbraunelle (Prunella modularis)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
  • Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
  • Weinbergschnecke (Helix pomatia)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines reich strukturierten Niederungs-
    bereiches als wertvoller Lebensraum fuer zahlreiche Tier- und
    Pflanzenarten
  • Erhaltung und Optimierung von Kalk-Halbtrockenrasen als Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
  • Erhaltung und Optimierung eines Kalk-Halbtrockenrasens als Lebensraum für eine Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten ("Orchideentourismus")
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Biozidanwendung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Obstbaumpflege
  • Totholz erhalten
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
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