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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wehebach (DN-076)

Objektbezeichnung:

NSG Wehebach

Kennung:

DN-076

Ort: Langerwehe
Kreis: Dueren
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 61,29 ha
Offizielle Fläche: 63,70 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2014
Inkraft: 2014
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5104-0008
  • BK-5203-0008
Kennung:

BK-5203-0008

Objektbezeichnung:

Wehebachtal zwischen Schevenhütte und Langerwehe

Link zur Karte: BK-5203-0008
Objektbeschreibung: Es handelt sich um einen Teilabschnitt des Wehebachtales im Grenzbereich zwischen Vennfussflaeche, Hohem Venn und Rureifel. Der abschnittsweise maeandrierende Bachlauf wird groesstenteils von Ufergehoelzen (offenbar überwiegend gepflanzte Erlen und Weiden) gesäumt. Die Talwiesen sind fast ausnahmslos als Fettweiden genutzt, lokal Flutrasen. An der Krichelsmuehle befinden sich noch größere Obstweiden. Zwischen dem Forsthaus Wenau und der Krichelsmuehle grenzt an den bis 8 m breiten, recht naturnahen Wehebach überwiegend Grünland sowie im Westen an einem steilen Hang Buchen bzw. Ahorn-Eschenmischwald an (angrenzendes BK). Unterhalb der Krichelsmühle ist der Wehebach auf knapp 1,7 km bis nördlich der Pützmühle deutlich gestreckter und verläuft unmittelbar entlang der L12 Richtung Langerwehe. Mehrfach sind in diesem Abschnitt Sohlschwellen eingebaut und die Ufer sind tlw. mit Natursteinen befestigt. In Höhe der Pützmühle ist das rechte Ufer auf etwa 100 m mit einer Betonmauer befestigt. Weiter unterhalb befinden sich weitere Sohlschwellen. Bei Klein Schönthal sind die Gewässerstrukturen der Wehe wieder naturnäher, Unterhalb Gut Schönthal (ab Einmündung des Mühlengrabens) hat die Wehe ein völlig begradigtes, von älteren Schwarzerlen und einzelnen Bruchweiden begleitetes Bachbett. Bei Rothammer erreicht die Wehe weiterhin von Ufergehölzen begleitet dann in einem Gewerbegebiet Langerwehe. Größere Teiche im Wehebachtal finden sich in Höhe des Klosters Wenau in einer Ackerfläche (2010 Maisanbau, außerdhalb des BK), an der Pützmühle und weiter unterhalb weitere drei größere und 2 kleinere Teiche im Seitenschluss des Wehebaches. Unmittelbar südlich Klein Schönthal zweigt ein breiter Mühlengraben ab, der auch den Teich bei Gut Schönthal mit Wasser versorgt. Der 5 bis 10m breite (im N nur rund 2m, da durch Gräben Wasser abgeleitet wird) Wehebach fliesst in einem Sohlental und ist bis 50 cm tief. Die Stroemung ist ruhig bis turbulent mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 0,5 m pro Sekunde. Der Bach weist ein mittelsteiles bis steiles Uferprofil auf. Im Bachbett befinden sich flottierende Erlenwurzeln. Das Substrat bzw. die Gewässerstrukturen ist im häufig recht abwechslungsreich (Kiesbaenke, Treibsel, Fallaub, überhängende Ufer). Die aquatische Wirbellosenfauna ist artenreich (s. Artenliste aus den beiden Alt-BK). Das Sohlental der Wehe ist repräsentativ für größere Bäche bzw. kleine Flüsse im Mittelgebirge. Durch Verlegung des Baches und den teilweise stark gestreckten Verlauf ergibt sich durch die Laufverkürzung die Notwendigkeit von Sohlschwellen bzw. Sohlabstürzen sowie Uferbefestigungen. Diese Ausbaumaßnahmen wirken sich negativ auf die Gewässerstrukturen und damit auf den Erhaltungszustand des Wehebaches im betrachteten Abschnitt aus. Das Tal des Wehebaches hat eine große Bedeutung als Biotopverbundachse zwischen dem Hohen Venn und dem Westteil der Rureifel bis in die Zülpicher Börde. Ziel von Naturschutzmaßnahmen muss die Wiederherstellung der Durchgängigkeit dieser wichtigen Biotopberbundachse sein. Neben der Aufwertung des Gewässers sind auch die Grünlandflächen in der Aue zu extensivieren und wieder zu vernässen, z.B.: tlw. Anhebung und Verbreiterung des Gewässerbetts, Laufverlängerung und damit verbunden Rückbau von Sohlabstürzen / Sohlgleiten und ggf. weiterer Querbauwerke, Entfernung oder Zerstörung von Drainagen in den Wiesen. Die wenigen Ackerflächen sind wieder in Grünland umzuwandeln. Dies kann nur auf der Grundlage eines Gewässerentwicklungskonzeptes erfolgen.
Kennung:

BK-5104-0008

Objektbezeichnung:

Gehoelz-Gruenlandkomplex SW von Langerwehe

Link zur Karte: BK-5104-0008
Objektbeschreibung: Steiler, südostexponierter Hang des Wehebachtales südwestlich von Langerwehe. Im Osten der Fläche ein Feldgehölz aus heimischen Laubbaumarten. Die Strauchschicht ist überwiegend sehr dicht. Stellenweise sind auch dichte Lianenvorhaenge (Waldrebe, Efeu) vorhanden. Ein Waldmantel ist ebenfalls stellenweise gut ausgebildet. Im Osten befindet sich lt. Altbeschreibung innerhalb des Feldgehölzes ein Schiessplatz, der 2010 wg. Absperrung mit Bauzaun nicht erreicht werden konnte. Nach Westen hin geht das Feldgehölz in einen Grünland-Kleingehölzekomplex mit Hecken, Baumreihen und Einzelbaeumen über. Der Talhang ist durch Geländekanten reich gegliedert. Diese sind tlw. mit alten Baumreihen oder Hecken bestanden, die oft in ein Brobmeergestrüpp auslaufen. Auch auf den Weiden finden sich lokal flächige Brombeergestrüppe. Auf Geländekanten in den Fettweiden sind Magerweiden erhalten. Das Grünland wird extensiv mit Rindern beweidet. Im Westen finden sich Unterstände für das Vieh, Futter und Geräte unter einer alten Eichengruppe. Eine Eiche hat rund 160cm Brusthöhendurchmesser. Typischer Grünland-Gehölzkomplex mit abwechslungsreichem Bodenrelief, Magergrünland und sehr altem Baumbestand als Rest einer historischen Kulturlandschaft. Das kleine Gebiet ist damit sehr repräsentativ für Mittelgebirgstalhänge und hat dabei einen guten Erhaltungszustand. Wegen des guten Erhaltungszustandes wichtiges Trittsteinbiotop für Gebüschbrüter, Höhlenbrüter, Fledermäuse und Arten des blumenreichen trocken-mageren Grünlands (u.a. bestimmte Pflanzen, Tagfalter) mit günstiger Lage in der Biotopverbundachse Wehebachtal. Hauptziel ist die Erhaltung dieses auch landschaftsästhetisch wertvollen Talhangs. Das Grünland sollte optimiert werden, Aufgabe der Düngung auf den Weiden vor allem in den oberen Hangbereichen, wo die Magerweiden liegen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (2,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,17 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (39,55 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,28 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (3,99 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (2,93 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,09 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,72 ha)
  • Böschungshecke <BD4> (3,99 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (1,71 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,36 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,18 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,09 ha)
  • Fettweide <EB0> (39,55 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,15 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,28 ha)
  • Teich <FF0> (2,85 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (8,70 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (3,99 ha)
  • Gebäude <HN1> (0,09 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Hornklee Sa. (Lotus corniculatus agg.)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Sa.) (Poa nemoralis agg.)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Straussgras Sa. (Agrostis canina agg.)
  • Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Süsskirsche (Wildform) (Prunus avium subsp. avium)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Agapetus spec. (Agapetus spec.)
  • Baetis spec. (Baetis spec.)
  • Dendrocoelum lacteum (Dendrocoelum lacteum)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Erpobdella octoculata (Erpobdella octoculata)
  • Fluss-Napfschnecke (Ancylus fluviatilis)
  • Gammarus pulex (Gammarus pulex)
  • Gammarus roeseli (Gammarus roeseli)
  • Gebänderter Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Hydropsyche spec. (Hydropsyche spec.)
  • Limnephilidae-Larven (Limnephilidae-Larven)
  • Nemoura spec. (Nemoura spec.)
  • Planaria gonocephala (Planaria gonocephala)
  • Rhyacophila spec. (Rhyacophila spec.)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines gruenlandgenutzten Bachtals mit abschnittsweise weitgehend naturnahem Bachlauf
  • Schutz und Optimierung eines strukturreichen Gehölz-Grünland-Komplexes im Übergang zwischen Mittelgebirge und Bördelandschaft
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung (im Feldgehölz)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (lokal Fichten, Hybridpappeln)
  • Rodung (FW) (alte Bäume)
  • Siedlung (Gewerbegebiet Langerwehe)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker (bislang eine große Ackerfläche)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Beseitigung von Muell
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhaltung kulturhistorischer Strukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Biozidanwendung
  • keine Duengung
  • LB-Ausweisung
  • Obstbaumpflege
  • Querbauwerk entnehmen
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Vernetzung herstellen
  • Wiedervernaessung
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