Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Kartsteinhoehle mit Kakushoehle (EU-001)

Objektbezeichnung:

NSG Kartsteinhoehle mit Kakushoehle

Kennung:

EU-001

Ort: Mechernich
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 5,84 ha
Offizielle Fläche: 5,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1932
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 a, b und c sowie
Satz 2 LG NW insbesondere

- zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensraeumen und Tier- und Pflanzenarten
von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I und II der Richtlinie Nr. 92/43
EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie
der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Flora-Fauna-Habitat (FFH) - Richtlinie), geaendert
durch die Richtlinie 92/62/EG des Rates vom 27.10.1997 und gemaess Anhang I der Richtlinie
Nr. 79/409/EWG vom 02.04.1979 (Vogelschutzrichtlinie), insbesondere
- zur Erhaltung der Kalktuff-Hoehlen mit ihren zahlreichen Felsspalten in ihrem jetzigen Zustand
einschliesslich ihrer mikroklimatischen Verhaeltnisse und ihres Wasserhaushalts als
Lebensraum fuer troglobionte und troglophile Tierarten sowie als Winterquartier fuer Fledermaeuse,
Amphibien und Insekten (8210 und 8310),
- zur Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Schlucht- und Hangmischwaelder mit ihrer typischen
Fauna und Flora inklusive ihrer Vorwaelder, Gebuesch- und Staudenfluren sowie Waldraender
(9180, Prioritaerer Lebensraum),
- wegen der wissenschaftlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Bedeutung der
vorgeschichtlichen Wohnhoehlen,
- wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des natuerlichen Kalkstein-
massivs,
- zur Erhaltung und Entwicklung der Biotope als Lebensraeume für Tier- und Pflanzenarten nach
Anhang IV der FFH-Richtlinie.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-EU-00070
Kennung:

BK-5405-0043

Objektbezeichnung:

NSG Kartsteingebiet mit Kakushöhle

Link zur Karte: BK-5405-0043
Objektbeschreibung: Das Gebiet im Süden von Eiserfey besteht aus mehreren Felsdächern und Höhlen zwischen 7,7 und 80 m Länge. Die namengebende Kakushöhle (Kartsteinhöhle) gehört zu den größten natürlichen Höhlen der nordrhein-westfälischen Eifel. Darüber hinaus tragen offene Kalkfelsen und verschiedene Gehölzformationen zur Strukturvielfalt des Gebiets bei. Die FFH-Lebensraumtypen 8310 (Nicht touristisch erschlossene Höhlen), 8210 (Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation) und 9180 (Schlucht- und Hangmischwälder) sind innerhalb des Kartsteingebiets zu finden. Darüber hinaus sind Kalkbuchenwaldgesellschaften zu finden. Am südlichen Ende des Gebiets liegen mesophiles Grünland und ein thermophiles Gebüsch. Das Gebiet ist Teil des Naturschutzgebiets "Kartsteinhöhle mit Kakushöhle". Neben dem naturschutzfachlich und ökologisch herausragenden Wert der Höhlen, u. a. als Winterquartier von bis zu 7 Fledermausarten, gut ausgeprägten Hangschluchtwäldern und Laubmischwald mit reicher Krautschicht sind die Höhlen ebenfalls als palaeolithische Fundstätten von landesweiter Bedeutung. In vorgeschichtlicher Zeit dienten sie als Wohnhöhlen, der dort vorhandene eisenzeitliche Abschnittswall ist als Kulturdenkmal ausgewiesen. Weiterhin finden sich geologisch interessante Sintersteingebilde innerhalb des Kartsteingebiets. Aufgrund dieser zahlreichen wertgebenden Elemente ist das Gebiet als FFH-Gebiet von internationaler Bedeutung ausgewiesen. Im Bereich der beiden größeren Höhlen sind tlw. Felssicherungsmaßnahmen in Form von Betonstützen, -wänden und Felsankern vorhanden. Das Kartsteingebiet mit Kakushöhle gehört zum landesweiten Biotopverbund von herausragender Bedeutung und ist Teil der Biotopverbundfläche "Weyerer Wald und Kalkkuppenlandschaft". Im Bereich der Kalklandschaft der Eifel nimmt diese Teilfläche mit den Höhlen und den offenen Kalkfelsen eine zentrale und herausragende Funktion ein. Die Höhlen und Felsen sind in ihrer derzeitigen Ausprägung zu erhalten und sensible Bereiche vor unerlaubtem Betreten zu schützen. Hauptentwicklungsziele sind: Erhalt der Höhlen und Felsen in ihrer jetzigen Ausprägung. Erhalt der FFH-LRT "Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation" und der "Schlucht- und Hangmischwälder".

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (1,34 ha)
  • Nicht touristisch erschlossene Hoehlen <8310> (0,00 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (0,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,95 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,13 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (1,34 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,55 ha)
  • Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte (0,40 ha)
Biotoptypen:
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (2,95 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,55 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,40 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,13 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (1,34 ha)
  • Höhle <GE1> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus) <RL G>
  • Graues Langohr (Plecotus austriacus) <RL 1>
  • Großes Mausohr (Myotis myotis) <RL 2>
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme) <RL G>
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) <RL G>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume Sa. (Knautia arvensis agg.)
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Goldhafer Sa. (Trisetum flavescens agg.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Kriechende Rose (Rosa arvensis)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Löwenzahn (unbestimmt) (Taraxacum spec.)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Salbei (Sa.) (Salvia pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
  • Graues Langohr (Plecotus austriacus)
  • Großes Mausohr (Myotis myotis)
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • gemäß LG Paragraph 20b
    - bedeutendste prähistorische Fundstelle im gesamten Rheinland
    - das landschaftliche Erscheinungsbild
    sowie Erhaltung als bedeutendes Fledermauswinterquartier
    Erhaltung der Höhlen und Felsen in ihrem jetzigen Zustand insbesondere als Lebensraum für das Große Mausohr und anderen Fledermausarten durch Besucherlenkung und gegebenenfalls Absperrungen empfindlicher Bereiche.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • der Sukzession ueberlassen
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.