Inhalt:
Naturschutzgebiet Weyrer Wald und Hahnenberg (EU-025)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Weyrer Wald und Hahnenberg |
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Kennung: |
EU-025 |
Ort: | Mechernich |
Kreis: | Euskirchen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 290,60 ha |
Offizielle Fläche: | 290,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2003 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 Satz 1 a, b und c sowie Satz 2 LG NW insbesondere - zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensraeumen und Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I und II der Richtlinie Nr. 92/43 EWG des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Flora-Fauna-Habitat (FFH) - Richtlinie), geaendert durch die Richtlinie 92/62/EG des Rates vom 27.10.1997 und gemaess Anhang I der Richtlinie Nr. 79/409/EWG vom 02.04.1979 (Vogelschutzrichtlinie), insbesondere - zur Erhaltung und Entwicklung der Orchideen-Buchenwaelder inklusive ihrer Vorwaelder, Waldraender, Gebuesche und Staudenfluren (9150), - zur Erhaltung und Entwicklung der Waldmeister-Buchenwaelder inklusive ihrer Vorwaelder, Waldraender, Gebuesche und Staudenfluren (9130), - zur Erhaltung und Entwicklung der die Buchenwaldraender begleitenden, typisch ausgebildeten Kalkmagerrasen mit einer Reihe stark gefaehrdeter und seltener Arten (Trespen-Schwingel- Kalktrockenrasen (6210), - zur Erhaltung der natuerlichen Kalkfelsen, - zur Erhaltung der Magerwiesen und -weiden sowie der trockenwarmen Gebuesche und Saeume, - zur Erhaltung und Erhoehung des Laubholzanteils, - zur Erhaltung und Foerderung von Alt- und Totholz, - zur Erhaltung und Entwicklung von Waldrandstrukturen (Waldmantel und -saeume), - zur Erhaltung und Entwicklung der Biotope als Lebensraeume fuer Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie ( Wildkatze), - aus landeskundlichen Gruenden (Vorhandensein von Grabhuegeln und Stollen). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-5405-0027 |
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Objektbezeichnung: |
FFH-Gebiet Weyerer Wald |
Link zur Karte: | BK-5405-0027 |
Objektbeschreibung: | Das Schutzgebiet ist ein größeres zusammenhängendes Waldgebiet inmitten der überwiegend von Offenland geprägten Sötenicher Kalkmulde (Kalk-Eifel). Durch das Königsfelder Tal (fortgesetzt im Osten als Tal des Urfeyer Baches) wird das große Waldgebiet in ein kleineres nördliches und ein größeres südliches Teilgebiet gegliedert. Unter den Laubgehölzen herrschen Kalk-Buchenwälder vor (rund 40% des Gebietes). An südlich exponierten, meist steilen und flachgründigen Hängen finden sich in den Buchenwäldern wärmeliebende Gehölz- und Krautarten. Diese Orchideen-Buchenwälder sind zumindest ehemals als Niederwälder genutzt worden. Diverse Mischwälder haben nur kleine Anteile, während Nadelholzbestände gut ein Viertel des Schutzgebietes bedecken. In deren Krautschicht finden sich häufig typische Arten der beiden Buchenwald-Lebensraumtypen des Gebietes. An verschiedenen Stellen finden sich kleinere Felsformationen sowie Blockschutt. Größere zusammenhängende Grünlandflächen finden sich nur hier und in einem von Süden einmündenden Seitental. Weitere Weiden liegen in zwei von Norden einmündenden Tälern. Andere Offenlandflächen sind Wildwiesen und –äcker sowie Kalkhalbtrockenrasen sowie deren Brachen. Hervorzuheben ist eine größere, als Offenlandinsel im Wald liegende Magerrasenbrache am Unterhang des Hagelberges. Die besondere internationale Bedeutung des Weyerer Waldes ergibt sich aus mehreren, teils großflächigen und artenreichen Orchideen-Buchenwäldern sowie den Kalkhalbtrockenrasen mit äußerst bemerkenswerten Pflanzenarten wie zum Beispiel der Färberscharte oder der in ganz NRW nur hier vorkommenden Berg- oder Kalkaster. Außerdem hat das Gebiet große Bedeutung für Tagfalter, hier vor allem den vom Aussterben bedrohten Waldteufel. Der Weyerer Wald ist Teil eines umfassenden Biotopnetzes europaweit bedeutsamer Gebiete in der Kalk-Eifel mit Vegetationskomplexen wärmebegünstigter Standorte. Dazu gehören neben Orchideen- bzw. Hangseggen-Buchenwäldern auch Offenlandbiotope wie Kalk-Halbtrockenrasen und die für viele wärmeliebende Tierarten wichtigen wärmebegünstigen Saumstrukturen im Komplex mit Gebüschen trocken-warmer Standorte und vergleichbaren Waldrändern. Ein Ziel zentraler Bedeutung für das Schutzgebiet ist die Erhaltung und Optimierung der Buchenwälder, hier insbesondere die Entwicklung eines relativ lichten Bestandes durch Mittelwaldnutzung als Voraussetzung für die Förderung wärmeliebender Arten in allen Schichten des Orchideen-Buchenwaldes. Gleichzeitig sollen durch diese Bewirtschaftung bzw. Pflege Habitatbäume (Alt- und Totholz, Höhlenbäume) gefördert werden. Der sukzessive Umbau zu Buchenwäldern sollte bevorzugt in Nadelholzforsten mit noch lebensraumtypischen Arten in der Krautschicht möglichst rasch begonnen werden. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Erhaltung und Entwicklung von Magerrasen einschließlich eines kleinräumigen Mosaiks wärmbegünstigter Saum- und Kleingehölzstrukturen. Hier ist insbesondere die Nutzung des Fettgrünlands zu extensivieren mit dem Ziel wieder artenreiches Magergrünland bzw. je nach Standort auch Magerrasen oder Feuchtgrünland zu entwickeln. Lichte Kieferwälder mit üppiger Krautschicht insbesondere mit hohen Anteilen der Fiederzwenke sind ein wichtiges Teilhabitat des Waldteufels. Derartige Bestände insbesondere in Kontakt zu angrenzenden Kalk-Halbtrockenrasen sind daher zu erhalten und für die Ansprüche dieser und anderer wärmeliebender Arten zu optimieren. Ein besonderes Augenmerk muss auf die Halbtrockenrasenbrache am Hagelberg gelegt werden, um die seltenen Arten an diesem Standort dauerhaft zu erhalten. |
Kennung: |
BK-5405-0037 |
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Objektbezeichnung: |
Hahnenberg bei Kallmuth |
Link zur Karte: | BK-5405-0037 |
Objektbeschreibung: | Der Hahnenberg liegt südöstlich der Ortschaft Kallmuth und wird von Fichten- und Kiefernwald dominiert. Die mittig gelegene, größere Fläche des einstigen Kalkhalbtrockenrasens ist mittlerweile von einem Schlehen Gebüsch bestanden. Die Fläche ist Teil des Naturschutzgebiets "Weyerer Wald und Hahnenberg". Die zentral gelegene Fläche des ehemaligen Kalk-Halbtrockenrasens ist durch fortgeschrittene Verbuschung von einem Schlehen-Gebüsch bestanden. Es finden sich noch vereinzelt charakteristische Arten der ehemaligen Kalk-Halbtrockenrasen, wie die Großblütige Braunelle oder Blaugras. Die umgebenden Flächen werden von einem Fichten- und Kiefernwald eingenommen, im Unterwuchs finden sich Brombeeren und ein Filz aus Fieder-Zwenke. Als potenzielle Fläche für Kalk-Halbtrockenrasen ist der Hahnenberg trotz derzeit mangelhafter Ausprägung weiterhin von besonderer Bedeutung. Die Freistellung der Flächen bzw. die Umwandlung der Waldbestände in einen bodenständigen Waldbestand ist zur Entwicklung der Fläche unbedingt erforderlich. Der Hahnenberg ist Teil des landesweiten Biotopverbunds von herausragender Bedeutung und liegt innerhalb der Verbundfläche "Weyerer Wald und Kalkkuppenlandschaft". Diese umfasst neben den verschiedenen Buchenwaldtypen die zahlreichen Biotope der Eifeler Kalklandschaft. Diese gilt es auf dem Hahnenberg durch zielgerichtete Maßnahmen wieder zu entwickeln. Hauptentwicklungsziele sind: Wiederherstellung der ehemaligen Fläche des Kalk-Halbtrockenrasens durch großzügige Freistellung. Förderung der Kalk-Buchenwälder durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Umwandlung von Nadelholzbeständen in bodenständige Wälder. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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