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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Horrenbachtal nordoestlich Herhahn (EU-045)

Objektbezeichnung:

NSG Horrenbachtal nordoestlich Herhahn

Kennung:

EU-045

Ort: Schleiden
Kreis: Euskirchen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 13,16 ha
Offizielle Fläche: 13,14 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck
- zur Erhaltung des Lebensraummes fuer mehrere nach der Roten Liste
in NW gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten,
- zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgepraegter
Biotopkomplex mit in NW gefaehrdeten Biotoptypen,
- zur Erhaltung und Optimierung eines wertvollen Bachsystems mit
ueberwiegend extensiv genutzten Feucht- und Magergruenland sowie
von bachbegleiendem Erlen- und Weiden-Ufergehoelz,
- zur Erhaltung der landschaftlichen und funktionalen Einheit von
Talaue und ueberwiegend laubholzbestockten Talhaengen,
- zur Erhaltung zweier Hangquellen mit typischer, gut ausgebilde-
ter Quellvegetation
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-EU-00145
Kennung:

BK-CB-0005

Objektbezeichnung:

NSG Horrenbachtal nordöstlich Herhahn und Unterlauf außerhalb des NSGs

Link zur Karte: BK-CB-0005
Objektbeschreibung: Kurzes, steil abfallendes Seitental der Urft (1,5 km lang). Tiefes Kerbtal, steilhängig in den Gebirgsrumpf der Rureifel eingeschnitten, im unteren Abschnitt mit schmaler Sohle. Das Tal beginnt mit einer zweiteiligen, sehr steilen Ursprungsmulde, in die kurze Siefen eingelassen sind. Auf den flacheren Oberhängen und an den Flanken der Doppelmulde Weiden, Mähweiden und Wiesen zum Teil mit Gehölzen. An den steilen Hängen stocken Eichenwälder und Fichtenbestände. Am Waldrand sind dichte Gebüsche vor allem aus Hasel. In Teilbereichen sind die Fichten abgängig oder bereits abgestorben, auf abgeholzten Flächen breiten sich Besenginstergebüsche aus. In zwei Siefen oberhalb des Waldweges, der den Talanfang quert, entspringen zwei Quellbäche mit typischer Quellflur. Im Bereich der östlichen Quelle ist kleinflächig eine Feuchtwiese ausgebildet Unterhalb des Weges vereinigen sich die Quellbäche nach 150 m zum Horrenbach. Dieser durchfließt nasse von Mädesüß dominierte Grünlandbrachflächen, Haselgebüsche, feuchte und trockene Hochstaudenfluren und eine artenreiche Magerwiese in einer naturnahen 1-2 m tiefen Rinne. Ein typischer Ufergehölzsaum fehlt. Unterhalb eines Querweges ist die schmale Talsohle auf 150 m nahezu komplett mit Hasel verbuscht. Am Talausgang ist der Biotopkomplex unterbrochen. Unterhalb des Reitgeländes fließt der Bach begradigt mit einem Gehölzsaum durch eine Pferdeweide, die stellenweise feucht, mager und fett ausgeprägt ist. Als eins der zahlreichen naturnahen Seitentäler der Urft kommt dem Biotopkomplex eine hohe Bedeutung zu. Das Tälchen hat insbesondere aufgrund seiner Vernetzungsfunktion und seiner strukturellen Vielfalt eine sehr hohe Bedeutung für den lokalen Biotopverbund. Hauptentwicklungsziel ist der Erhalt eines kleinen Kerbtals, welches von einem naturnahen Bach durchflossen wird. Erhaltung der strukturellen Vielfalt, Erhalt der Laubholzbestände, Umbau der Fichtenbestände zu standorttypischen Laubwäldern, Erhaltung der Magerwiesen durch extensive Mahd sowie Wiederaufnahme der Nutzung in den Brachen stellen wichtige Erhaltungs- und Entwicklungsziele dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,09 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (1,26 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,85 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,12 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (2,53 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,55 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,94 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,23 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,23 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (1,26 ha)
  • Quellbereiche (0,04 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,72 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (2,85 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,20 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,80 ha)
  • baumarme Waldfläche unbekannter Herkunft <AT5> (0,50 ha)
  • Totholzwald (Insekten-, Pilzbefall, Zerfallsstadium) <AT6> (0,36 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,12 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (2,34 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (0,19 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,25 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,07 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,65 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,26 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,94 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,07 ha)
  • Teich <FF0> (0,07 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,04 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,02 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,21 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,09 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,08 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,63 ha)
  • Sonstige Sport- und Freizeitanlage <SP0> (0,35 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,65 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bärwurz (Meum athamanticum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Geflecktes Johanniskraut Sa. (Hypericum maculatum agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Besenginster (Cytisus scoparius subsp. scoparius)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens subsp. flavescens)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Bibernel i.e.S. (Pimpinella major subsp. major)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knolliger Hahnenfuss (Ranunculus bulbosus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Körner-Steinbrech (Saxifraga granulata)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Rispengras (Poa palustris)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütiger Hahnenfuss Sa. (Ranunculus polyanthemos agg.)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhalt eines naturnahen Bachtals mit Fließgewässer, Feuchtgrünlandbrachen und feuchten Hochstaudenfluren sowie naturnahen Laubholzwäldern an den Hängen. Entwicklung von standorttypischen Laubholzbeständen durch den Umbau der Fichtenforste. Schutz und Optimierung der Magerwiesen als FFH-Lebensraum durch extensive Nutzung, Wiederaufnahme der Nutzung in den Brachen.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verfuellung (Quellsiefen)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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