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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Emscherbruch mit Ewaldsee (NSG-0001)

Objektbezeichnung:

NSG Emscherbruch mit Ewaldsee

Kennung:

NSG-0001

Ort: Geilenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 37,73 ha
Offizielle Fläche: 38,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess LG Paragraph 20,
- Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wild-
lebender Tier- und Pflanzenarten
- wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart der Flaeche insbeson-
dere, Schutz, Ruhigstellung und naturnahe Entwicklung der Lebens-
raeume zur Erhaltung und Foerderung ihrer zoologischen und florist-
ischen Bedeutung. Sicherung eines grossflaechigen naturnahen Le-
bensraumes fuer stoeranfaellige Tierarten und Wildtiere mit groes-
seren Minimalarealanspruechen zur Erhaltung ihrer Population. Ver-
meidung des Zerschneidens der Teillebensraeume insbesondere natur-
nahe, ungestoerte Entwicklung von Uferbereichen und deren Optimier-
ung fuer heimische Pflanzen und Tiere.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4408-0071
Kennung:

BK-4408-0071

Objektbezeichnung:

NSG Emscherbruch mit Ewaldsee

Link zur Karte: BK-4408-0071
Objektbeschreibung: Das NSG "Emscherbruch mit Ewaldsee" umfasst im Norden ein großes, in den 1930er Jahren zwecks Materialgewinnung für Straßenbauprojekte geschaffenes Abgrabungsgewässer mit intensivem Angelbetrieb, mit einer Insel und dichtem Ufergehölz. Die umliegenden Waldbestände sind meist jüngeren Alters, kaum naturnah und weisen neben jungen Buchen- und Birkenbeständen v.a. Bergahorn-, Hybridpappel- und Grauerlenforste auf. Südlich eines ehemaligen Bahndammes (jetzt Radweg) ist der Gebietscharakter mit einem ausgedehnten, bergsenkungsbedingten Nassbiotopkomplex und umliegenden naturnahen, teils älteren Laubwäldern, aber auch größeren Schlagfluren und hochstaudenreichen Grünlandbrachen, z.T. unter Hochspannungsleitungen, deutlich verschieden. In den 1970er Jahren fand im südlichen Waldgebiet eine stärkere Bergsenkung statt, die - nach Absterben der Bäume - zur Entwicklung von offenen Wasserflächen, großen, artenreichen Röhrichtbeständen, Seggenriedern, Feuchtgebüschen und angrenzenden Bruchwald-artigen Sumpfwäldern aus Erle und Moorbirke führte. Mittlerweile wird der Wasserstand reguliert, das Geländeniveau ist 1-2 m tiefer als der Wasserspiegel des Ewaldsees. Teile der umliegenden Waldbereiche werden von naturnahen Birken-Eichenwäldern, kleinflächig auch Eichen-Buchenwald eingenommen, im Südosten befindet auf Pseudogleyböden über Emschermergeln ein älterer Bergahorn-Hainbuchen-Eichenbestand, der zum Carpinion überleitet. Ansonsten befindet sich das Gebiet im Auenbereich Holzbachs und weist überwiegend Gleyböden, im Westen auch nährstoffarme Gley-Podsole auf. Die Feuchtbereiche und die naturnahen Laubwaldbestände stellen äußerst wertvolle und artenreiche Lebensräume für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten dar und sollten daher unbedingt langfristig und störungsarm erhalten bleiben. Aufforstungen der Hochstaudenbereiche sollten unterbleiben, dagegen sollte die naturnahere Entwicklung des Abgrabungsgewässers, beispielsweise durch Beruhigung des Nord- und Ostufers vom Angelbetrieb und Spaziergängern angestrebt werden. Das NSG ist Teil des landesweit bedeutsamen Gebiets zum Schutz der Natur (GSN im LEP) "Emscherbruch und Schlosspark Herten", des Kernbiotops im regionalen Grünzug D. Das NSG "Emscherbruch mit Ewaldsee" ist damit auch für den Biotopverbund von herausragendem Wert. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahe Stillgewässer (FR0, FD0), Bruch- und Sumpfwälder (AC4, AD4, BB0), Sümpfe und Riede (CC1), Röhrichte (CF2).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (2,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (11,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,32 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (1,35 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,13 ha)
  • Röhrichte (1,35 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,15 ha)
  • Suempfe (0,03 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,94 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,39 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,70 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,70 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,21 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,35 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,65 ha)
  • Birkenwald <AD0> (3,20 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,45 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (0,16 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,74 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,67 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer nicht heimischen Laubbaumart <AH0> (1,55 ha)
  • Robinienwald <AN0> (0,15 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (0,15 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (3,15 ha)
  • Schlagflur <AT0> (2,02 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,38 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,32 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,32 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,70 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,08 ha)
  • Bodensaures Kleinseggenried <CC1> (0,03 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (1,35 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,41 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,01 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (11,30 ha)
  • Bach <FM0> (0,15 ha)
  • Graben <FN0> (0,20 ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (0,14 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Dichtblättriger Wasserpest (Egeria densa)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Trauerweide (Salix babylonica)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Platane (unbestimmt) (Platanus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines ausgedehnten, bergsenkungsbedingten Nassbiotopkomplexes im Waldgebiet Emscherbruch mit naturnahen Stillgewässern, ausgedehnten Röhrichten, Kleinseggenriedern und angrenzenden feuchten Weidengebüschen, Erlen- und Birkenbruchwäldern sowie naturnahen Eichen-Birken-, Eichen-Buchen- und Hainbuchen-Eichenwäldern als Refugial- und Trittsteinlebensraum für eine große Zahl, teilweise gefährdeter Pflanzen- und Tierarten, u.a. für Amphibien und Röhrichtbrüter; Erhalt und Optimierung eines großen Abgrabungsgewässers mit strukturreichen Uferbereichen und Unterwasser-Vegetation als wertvoller Lebensraum für Wasservögel
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Trittschaeden (FI)
  • Uferschaeden (FI)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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