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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Auf der Kaempe (GE-003)

Objektbezeichnung:

NSG Auf der Kaempe

Kennung:

GE-003

Ort: Gelsenkirchen
Kreis: Gelsenkirchen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 14,22 ha
Offizielle Fläche: 11,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4308-0001
Kennung:

BK-4308-0001

Objektbezeichnung:

NSG Auf der Kämpe

Link zur Karte: BK-4308-0001
Objektbeschreibung: Das NSG "Auf der Kämpe" am Nordrand von Gelsenkirchen, im Übergang zur offenen Landschaft des Münsterlandes gelegen, umfasst einen naturnahen Buchen-Eichenwald sowie einen alten Pappelbestand auf Braunerde-Gleyböden mit einem naturnahen Bachabschnitt, mehreren Gräben und meist trockenen Bombentrichtern, außerdem auf Niedermoortorfen verbuschende Grünlandbrachen mit naturnahen Kleingewässern, Röhrichtbeständen und Hochstaudenfluren sowie einen Streifen gemähten, teilweise feuchten Grünlandes unter einer Hochspannungstrasse. Im Nordwesten grenzen weitere Nassbrachen und Röhrichtfächen an, im Südwesten eine Bergehalde. Im Süden sind auf bisherigen Ackerflächen des Scholver Feldes Industrieansiedlungen geplant. Der Wald besteht aus frischen Buchen-Stieleichen-Mischbeständen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Die Buchen erreichen Stammdurchmesser bis 0,7 m, während die Eichen nur vereinzelt bis zu 0,6 m aufweisen. Es besteht eine sehr lückige Strauchschicht, die nur lokal ausgeprägter ist. Stehendes und liegendes, auch stärkeres Totholz ist vorhanden. Auch die Krautschicht ist nur zerstreut ausgebildet und wird teils von Brombeere bzw. Adlerfarn dominiert, Feuchtezeiger sind verbreitet. Im Westen grenzt ein lichter, älterer Hybridpappelforst an. Der Bestand ist nur z.T. von anderen Laubgehölzen durchsetzt. Die üppig ausgebildete Strauchschicht besteht v.a. aus Holunder, die Krautschicht wird häufig von der Brennessel dominiert. Feuchte Senken durchziehen den Bestand. Am Nordrand des Laubwaldes fällt ein ca. 300 m langer, siepenartig eingetiefter Bachlauf auf, der relativ naturnah ausgeprägt ist. Das 1-1,5 m breite, schwach mäandrierende Gewässer weist nur eine geringe Wasserführung auf, es ist ein Nebenarm des Rapphofs Mühlenbachs. Der (Brach-) Grünlandbereich im Westen des Waldes ist sehr reich strukturiert, mit Gebüschen, Baumgruppen, jungen Weidenbeständen, in Nassbereichen auch Röhrichtflächen, zwei Kleingewässern und einer Grünlandfläche mit Flutrasenvegetation. Der Brachen sind hochstaudenreich, häufig herrschen Goldrute oder Staudenknöterich vor. Die Feuchtbereiche stellen besonders wertvolle Lebensräume u.a. für Amphibien, Libellen und Röhrichtbrüter dar. Die struktur- und höhlenbaumreichen Wälder sind für Höhlenbrüter wie den Bunt- und Grünspecht von großer Bedeutung. Als besonders reich strukturierter, artenreicher Landschaftsausschnitt im Übergang vom urban-industriell geprägten Raum zur offenen Landschaft des Münsterlandes ist das NSG Auf der Kämpe, zusammen mit nordwestlich sich anschließenden, naturschutzwürdigen Bachauenbereichen und Bergsenkungsgewässern, auch für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahe Stillgewässer (FD0), Röhrichte (CF2), Nass- und Feuchtgrünland (EC5), naturnahe Fließgewässer (FM0).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (2,06 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (7,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,67 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,97 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (7,35 ha)
  • Weidenwald <AE0> (0,41 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,95 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,54 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,13 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,10 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,97 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,42 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,00 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,05 ha)
  • Bombentrichter <FD4> (0,03 ha)
  • Bach <FM0> (0,04 ha)
  • Graben <FN0> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Dorngrasmücke (Sylvia communis)
  • Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)
  • Gartengrasmücke (Sylvia borin)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris)
  • Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines vielfältig strukturierten Biotopkomplexes aus strukturreichem Laubmischwald mit naturnahem Bachabschnitt, verbuschenden Grünlandbrachen mit Kleingewässern, Röhrichtbeständen und Hochstaudenfluren sowie teilweise feuchten Grünlandflächen als Lebensraum für eine Vielzahl von teilweise gefährdeten Pflanzen- und Tierarten im Übergangsbereich des Ballungsraumes zum Münsterland, u.a. für Höhlen-, Röhricht-, und Gebüschbrüter, Libellen und Amphibien
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume (FW)
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Hochspannungsleitung
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Kahlschlag
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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