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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steeger Berg (GL-018)

Objektbezeichnung:

NSG Steeger Berg

Kennung:

GL-018

Ort: Kuerten
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 14,56 ha
Offizielle Fläche: 14,56 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzgebietsausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines arealkundlich und floristisch bedeutsa-men Vorkommens und Ausprägung eines Kalkbuchenwaldes sowie Fichtenbestände auf Karstuntergrund, einer verbrachten Obstwiese im Süden sowie von wärmeliebenden Waldsaumgesellschaften und Gebüschen.
Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt:
- Erhaltung und Entwicklung des artenreichen Buchenmischwaldbestandes als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten, insbesondere von Geophyten und angepassten Pflanzenarten auf kalkhaltigen Böden (§ 23 Abs. 1; Ziff. 1 BNatSchG).
- Erhaltung und Entwicklung eines Kalkbuchenwaldes als typischen Landschaftsausschnitt (Bergkuppen, Hangwälder, Kaulen und Dolinen) im Bereich des Landschaftsraumes "Paffrather Kalkmulde"(§ 23 Abs.1 Ziff. 3 BNatSchG).
- Erhaltung und Entwicklung selten gewordener und für den Landschaftsraum der Paffrather Kalkmulde typischen Waldgesellschaften, insbesondere der Perlgras-, Waldmeister- Kalkbuchenwälder (§ 23 Abs.1 Ziff. 1 u. 3 BNatSchG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00130
Kennung:

BK-4909-0018

Objektbezeichnung:

NSG Steeger Berg

Link zur Karte: BK-4909-0018
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Steeger Berg befindet sich im Rheinisch-Bergischer Kreis unmittelbar nördlich von Dürscheid und stelllt sich als ein überwiegend geschlossener, reliefreicher Waldbestand dar, der auf dem Steeger Berg stockt und weiten teils von landwirtschaftlich genutztem Offenland umgeben ist. Die Waldfläche wird zum größten Teil von artenreichen Buchenwaldbeständen eingenommen, in denen mittleres bis starkes Stammholz dominiert und eine lokal dichte Stechpalmen-Strauchschicht ausgebildet ist. Stellenweise sind struktur- und artenarme Fichtenbestände unterschiedlichen Alters eingestreut. An der siedlungsnahen Südspitze befindet sich ein aufgelassener Kalksteinbruch. Das NSG wurde mit dem neuen Landschaftsplan Kürten 2012 nach Osten um ca. 6,5 ha erweitert. Dabei handelt es sich ausschließlich um Fichtenbestände. Diese wurden zwischenzeitlich eingeschlagen und in Laubwaldbestände umgewandelt. Aus naturschutzfachlicher Sicht sind vor allem die Perlgras- und Waldgersten-Buchenwaldbereiche von hohem Schutzwert und auf regionaler Ebene als floristisch herausragend zu bewerten. Sie sind dem FFH-Lebensraumtypen 9130 (Waldmeister-Buchenwald) zuzuordnen und weisen eine hohe Struktur- und Artenvielfalt sowie teilweise einen hervorragenden Erhaltungszustand auf. Zudem erfüllt das Waldgebiet wichtige Funktionen als Lebens- und Rückzugsraum für die Tierwelt. Das Gebiet kann als Trittsteinbiotop im Verbundsystem von ähnlichen Kalk-Buchenwäldern der Paffrather Mulde in der Umgebung gelten. Die Schutzgebietsausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines arealkundlich und floristisch bedeutsamen Vorkommens eines Kalkbuchenwaldes sowie von wärmeliebenden Waldsaumgesellschaften und Gebüschen. Vorrangiges Schutzziel sind der Erhalt und die Optimierung der Waldstruktur als Lebensraum zahlreicher gefährdeter Pflanzenarten, insbesondere von Geophyten und angepassten Pflanzenarten auf kalkhaltigen Böden durch naturnahe Waldbewirtschaftung, die eine Erhöhung des Alt- und Totholzanteils zum Ziel hat. Zudem gilt es den Kalk-Buchenwald als typischen Landschaftsausschnitt (Bergkuppen, Hangwälder, Kaulen und Dolinen) im Bereich des Landschaftsraumes "Paffrather Kalkmulde" zu erhalten und zu entwickeln. Dabei wird die Erhaltung und Entwicklung selten gewordener und für den Landschaftsraum der Paffrather Kalkmulde typischen Waldgesellschaften, insbesondere der Perlgras-, Waldmeister- und Waldgersten-Kalkbuchenwälder angestrebt. Hauptentwicklungsziel ist die Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt des geschlossenen Buchenwaldes durch naturnahen Waldbau. Eine wesentliche Gefährdung und Beeinträchtigung geht von der Ausbreitung des Drüsigen Springkrauts aus, das sich vor allem in den südwestlichen Randbereichen des Gebietes bereits an einigen Stellen in Form von Dominanzbeständen etabliert hat und stellenweise auch in den von Buchenwald eingenommenen Bereichen beginnt, sich anzusiedeln. Zudem sind auch die Nadelwaldbestände als Beeinträchtigung zu werten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (6,96 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (7,57 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,03 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (6,58 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (0,38 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,36 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (6,43 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,22 ha)
  • Gebüschstreifen, Strauchreihe <BD7> (0,03 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,01 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (0,04 ha)
  • Steinbruch <GC0> (0,12 ha)
  • Vegetationsarme oder -freie Bereiche <GF0> (0,09 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,03 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (0,27 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut Sa. (Pulmonaria officinalis agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Franz. Knollenkümmel (Conopodium majus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Vorrangiges Schutzziel sind der Erhalt und die Optimierung der Waldstruktur durch naturnahe Waldbewirtschaftung, die eine Erhöhung des Alt- und Totholzanteils zum Ziel hat.
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Impatiens glandulifera)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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