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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Sengbachtal (GL-044)

Objektbezeichnung:

NSG Sengbachtal

Kennung:

GL-044

Ort: Wermelskirchen
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 27,04 ha
Offizielle Fläche: 27,17 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2000
Inkraft: 2016
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines in weiten
Teilen naturnahen Bachsystems als reich strukturierter Biotopkomplex mit
naturnahen Feucht-, Nassgruenland- und Auenwaldresten und alten
Laubwaldbestaenden an den Haengen sowie zum Schutz, zur Pflege und
zur Entwicklung der an diese Lebensraeume gebundenen Lebens-
gemeinschaften von Pflanzen und Tieren.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4809-039
Kennung:

BK-4809-039

Objektbezeichnung:

Talsystem des oberen Sengbaches

Link zur Karte: BK-4809-039
Objektbeschreibung: Der Sengbach entspringt westlich von Wermelskirchen (noerdlich von "In den Birgden"). Oestlich der Autobahn wird die Talsohle von hochstaudenreichen Feuchtgruenlandbrachen eingenommen, die abschnittsweise mit Pappeln und Eschen aufgeforstet sind. Der Sengbach wird hier zusaetzlich durch mehrere naturnahe Quellen gespeist. Der von Sueden einmuendende Quellbach entspringt noerdlich von Baehringhausen am Rande einer relativ mageren Weide. Bachbegleitend stockt am linken Talhang ein alter Eichen-Buchenwald. Ansonsten herrschen hier Fichtenforste oder Mischbestaende aus Birken und Fichten vor. Ein weiterer Quellbach entspringt suedlich von Baehringhausen in einer Nasswiese, die jedoch im weiteren Verlauf durch Fichtenaufforstungen und Fischteiche zerstoert ist. Unterhalb durchfliesst der Bach den tief eingeschnittenen Paulssiefen, der von Buchen-Eichenwaeldern umgeben ist. Westlich der Autobahn wird der Sengbach von einem weiteren Seitenbach gespeist, der bei Haid in einer Feuchtbrache entspringt und eine mit Pappeln aufgeforstete, stellenweise quellige und stark sumpfige Talsohle durchfliesst. Stellenweise treten im weiteren Verlauf des Sengbachtales Feucht- und Nassgruenlandbrachen sowie Erlen-Auenwaldreste in der 40 - 80 m breiten Talsohle auf. Unterbrochen werden sie immer wieder durch Aufforstungen von Fichten und Blautannen. Mehrere wasserreiche, unverbaute Quellen fuehren dem Bach zusaetzlich Wasser zu. Die stark geneigten bis steilen Haenge sind durchgehend bewaldet. Auf den noerdlichen Haengen stockt groesstenteils alter Laubwald aus Eichen und Buchen. Die suedlichen Haenge tragen ueberwiegend aeltere Fichtenforste. Die das Bachsystem zerschneidende Autobahn und die damit einhergehenden Talverfuellungen stellen eine sehr starke Beeintraechtigung dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (3,31 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,31 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (30,45 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,32 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,66 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,66 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (2,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (8,60 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (1,32 ha)
  • Hecke <BD0> (0,66 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,66 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,66 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,99 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,99 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,66 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,66 ha)
  • Brachgefallene Fettweide <EE2> (0,66 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (2,65 ha)
  • Teich <FF0> (0,66 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,66 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (1,32 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,99 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,66 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,66 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,66 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines stellenweise naturnahen Bachsystems der
    Bergischen Hochflaeche. Erhaltung eines reich strukturierten
    Biotopkomplexes mit naturnahen Feucht- und Nassgruenlandresten,
    Auenwaldresten und naturnahen, alten Laubwaldbestaenden an den Haengen
    als Lebensraum fuer gebietstypische Pflanzen- und Tierarten
    (insbesondere Wasseramsel,
    Eisvogel, Waldschnepfe) und als Vernetzungsbiotop innerhalb des
    Sengbach-Talsystems
Gefährdungen:
  • Aufforstung (in Talsohle insb. mit Pappel,Fichte,Blautanne)
  • Erosionsschaeden
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Freizeitaktivitaeten (Mountainbike)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Immissionen (Autobahn)
  • Isolationseffekt (Autobahn)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Pappel, Fichte, Blautanne)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • unerwuenschte Sukzession
  • Wegebau (Wirtschaftswege)
  • Zerschneidung durch Strassenbau (Autobahn)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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