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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Dhuennaue <LP Suedkreis> (GL-060)

Objektbezeichnung:

NSG Dhuennaue <LP Suedkreis>

Kennung:

GL-060

Ort: Bergisch-Gladbach
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 9,53 ha
Offizielle Fläche: 9,53 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4908-1021
Kennung:

BK-4908-1021

Objektbezeichnung:

NSG Dhünnaue

Link zur Karte: BK-4908-1021
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet "Dhünnaue" umfasst den Verlauf der Dhünn zwischen Altenberg (Burgwüstung Berge) in der Gemeinde Odenthal und Bergisch Gladbach-Schilgen an der Kreisgrenze Leverkusen/Rheinisch-Bergischer Kreis. Dieser Dhünnabschnitt ist in einigen Bereichen recht naturnah (z.B. bei Altenberg) in vielen Bereichen aber auch durch Steinschüttungen am Ufer, angrenzende Landwirtschaft oder die Erholungsnutzung in Siedlungsnähe (Odenthal) beeinträchtigt. Das Gewässerufer ist jedoch fast durchgängig mit geschlossenen, teilweise alten Ufergehölzen mit Erle und Esche oder naturnahen flussbegleitenden Waldbeständen bestockt. Aus Gründen der Entwicklungsfähigkeit und der Vernetzung wurde auch der Flusslauf mit Ufergehölzen bei Odenthal mit einbezogen. Die Sohle der Dhünn besteht aus locker humosem Auenboden, Auenlehm bzw. regelmäßig durch Überflutung umgelagerten Schotterbänken mit Pestwurzfluren. Der Flusslauf weist trotz mäßiger Belastung eine intakte Bachfauna auf. Der Fluss fließt langsam bis sehr schnell und turbulent (Grauwackenschwellen), ist nur stellenweise begradigt und befestigt und weist Schotterbänke,Lehm- und Felssteilufer auf. Die Dhünn hat bei Altenberg besonders naturnahen Charakter mit abwechslungsreicher Gewässermorphologie (Schotterbänke, Felssteilwände) und seltenen Auenwaldbeständen. Die Hainbuchen-Eichen-Auwaldbestaende (Stellario-Carpinetum) an den Ufern der Dhünn sind neben den Beständen in der Brölaue einzigartig im Bergischen Land. Die ebenfalls im nördlichen Teil des NSG stockenden Hainsimsen-Buchenwälder zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Alt- und Totholz, eine heterogene Alterszusammenzetzung und eine gut ausgebildete Krautschicht aus. Im Gegensatz dazu fehlt dem östlich angrenzenden Bestand im Wildgehege jegliche Verjüngung und Krautschicht. Zwei kleinere Seitensiefen haben naturnahen Charakter und werden von bodensauren Buchenwäldern begleitet. Die Quelle bei Bülsberg ist verrohrt, die Quelle bei Küchenberg weist naturnahe Quellvegetation auf. Zwischen Hoverhof und Hummelsheim gibt es einen älteren gut erhaltenen flussbegleitenden Eschenauwald mit Vorkommen des seltenen Straußfarns (Matteuccia struthiopteris). Umgeben wird dieser Bereich von einem wertvollen, strukturreichen Laubmischwald mit reicher Krautschicht, Altholzbeständen und Totholz. Der westlich angrenzende ehemalige Fichtenforst wurde hauptsächlich mit Buchen und gewässernah mit Eschen und Erlen aufgeforstet. Der größte Teil des Gebietes gehört zum FFH-Gebiet "Dhuenn und Eifgenbach". Es bietet Lebensraum für eine Vielzahl von seltenen und schützenswerten Tier- und Pflanzenarten wie Groppe, Bach- und Flussneunauge, Eisvogel und RL-Arten. Das Gebiet hat damit eine internationale Bedeutung für den Biotopverbund. Schutzziel sind der Erhalt und die Entwicklung einer naturnahen Flussaue mit streckenweise unverbautem Ufer und zum Teil gut ausgeprägten Auenwäldern und Ufergehölzen, Gefährdungen bestehen aus Eutrophierung durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Flächen, eine erhöhte Erholungsnutzung durch nahe Siedlungen, Zerschneidung durch Verkehrsstraßen und Ausbreitung von Neophyten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,57 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (4,55 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,33 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (4,26 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (1,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,95 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (3,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (6,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (5,33 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (2,26 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (4,26 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (0,57 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (3,69 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (0,28 ha)
  • Eschenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AM6> (0,88 ha)
  • Ufergehölz aus heimischen Laubbaumarten <BE5> (3,34 ha)
  • Altarm, angebunden, durchströmt <FC4> (0,06 ha)
  • Sturzquelle, Rheokrene <FK3> (0,00 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,04 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,16 ha)
  • Mittelgebirgsfluss <FO1> (10,35 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Bleiches Lippenbechermoos (Chiloscyphus pallescens)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Efeublättriger Ehrenpreis Sa. (Veronica hederifolia)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ulme (Ulmus minor)
  • Fichte (Picea abies)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gewelltblättriges Kriechsternmoos (Plagiomnium undulatum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirschzunge (Asplenium scolopendrium)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Straussfarn (Matteuccia struthiopteris)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung einer Flussaue mit wenig verbautem Fluss
    und Auenwaldresten mit besonderer Bedeutung als Vernetzungsbiotop
    innerhalb der Dhuenn-Biotopachse, insbesondere auch als Lebensraum für Groppe, Bach- und Flussneunauge.
Gefährdungen:
  • Biozideinsatz
  • Biozideinsatz (LW)
  • Entwaesserung
  • Eutrophierung
  • freilaufende Hunde (SP)
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Mountainbiking (SP)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Trampelpfad (SP)
  • Wassersport (SP)
Maßnahmen:
  • Abfaelle, Ablagerungen, Muell entfernen
  • Altholz erhalten
  • Erholungsverkehr lenken
  • Horst- und Hoehlenbaeume erhalten, sichern
  • lebensraumtypische Baumarten foerdern
  • Totholz einbringen
  • Totholz erhalten
  • Wiedervernaessung
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