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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Katzbachtal (GL-075)

Objektbezeichnung:

NSG Katzbachtal

Kennung:

GL-075

Ort: Overath
Kreis: Rheinisch-Bergischer Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 9,57 ha
Offizielle Fläche: 9,58 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2008
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzgebietsausweisung erfolgt zur Erhaltung und Entwicklung eines Bachtales
mit naturnahen Auwäldern und strukturreichen Gebüschfluren in Übergang zu Grünland-
flächen, zur Erhaltung von Quell- und Hochstaudenfluren und einem abschnittsweisen
natürlichen Gewässerverlauf.

Im einzelnen werden folgende Schutzzwecke festgesetzt
- Erhaltung und Entwicklung des ausgedehnten, landschaftlich besonders schönen und
vielgestaltigen Bachtalsystems mit besonderer Eignung für die Erholung in der Natur
(§ 20, Satz 1 Buchstabe c LG sowie § 20 Satz 2 LG),
- Sicherung der Funktion als Biotopverbundfläche von besonderer, teils herausragender
Bedeutung,
- Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Quellbereiche, eines naturnahen, mäandrieren-
den und durchgängigen Bachlaufes (§ 20, Satz 1 Buchstabe a LG sowie § 20 Satz 2 LG).
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-GL-00133
Kennung:

BK-5009-0035

Objektbezeichnung:

NSG Katzbachtal

Link zur Karte: BK-5009-0035
Objektbeschreibung: Das NSG Katzbachtal befindet sich östlich der Stadt Overath und umfasst den Bachlauf des Katz(en)baches von der Quelle westlich der Hofschaft Weberhöhe bis zur südlich verlaufenden L-136 mit sämtlichen Zuflüssen. Dabei sind im Wesentlichen die Bachläufe und die entsprechenden Ufer- und Hangbereiche bis ca. 25m beiderseits mit in das NSG einbezogen. Diese sind größtenteils bewaldet, lediglich im Oberlauf des westlichen namenlosen Zuflusses befinden sich brachgefallene und beweidete Grünlandflächen und eine ausgezäunte arten- und blütenreiche Ufer-Hochstaudenflur (FFH-Lebensraumtyp). Die Bäche weisen abschnittweise naturnahe Strukturen auf mit Mäandern, Kolken und Ufergehölzen auf. Der eigentliche Katzbach ist allerdings durch standortfremde Bepflanzung mit Fichten bzw. Bergahorn bis an das Ufer erheblich beeinträchtigt. Einige Betoneinbauten im Bachbett und ein verlandeter Teich zeugen von ehemaliger Wassernutzung. An mehreren Stellen werden die Fließgewässer in angrenzende Weiden einbezogen, so dass das Weidevieh die Ufer- bzw. Quellbereiche durch Tritt und Verunreinigungen erheblich schädigt. Die in Kerbtälern natürlicherweise sehr kleinflächigen Auwaldbereiche sind durch Pappelpflanzungen und das Eindringen von Neo- und Nitrophyten beeinträchtigt und nur sporadisch als Erlen-Eschenwälder mit typischer Krautschicht ausgebildet. Die bewaldeten Hänge sind hauptsächlich neben den bereits erwähnten standortfremden Beständen mit bodensauren Buchenwäldern und Hainbuchenwäldern bestockt. Dabei ist besonders ein alt- und totholzreicher Buchenbestand südöstlich von Weberhof hervorzuheben, der einen hervorragenden Erhaltungszustand aufweist. Leider ist bisher nur ein kleiner Teil dieses Waldes in das NSG einbezogen. Hier wäre eine Erweiterung des NSG wünschenswert. Der Wert des Gebietes besteht in den streckenweise naturnah verlaufenden Mittelgebirgsbächen mit wenigen gut ausgeprägten Auwaldbereichen, Hochstaudenfluren und alten bodensauren Buchenwäldern in den Hangbereichen. Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Bachtales mit den dazugehörigen Auwaldbereichen und Buchenhangwäldern. Der Erhalt der Feuchten Hochstaudenflur ist von besonderer Bedeutung, da dieser Lebensraumtyp selten geworden ist und von enormer Bedeutung als Trittstein für blütenbesuchende Insekten und als Rückzugsraum für weitere Tiergruppen. Das Gebiet hat damit einen regionale Bedeutung für den Biotopverbund. Zielführende Maßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der strukturellen Vielfalt des Gebietes sind zum einen die naturnahe Waldbewirtschaftung mit Schwerpunkt auf der Erhaltung und Entwicklung von Biotopbäumen, der Umbau standortfremder in heimische Laubholzbestände. Weiterhin sollten die Beeinträchtigungen der Bachläufe durch Bau von Tränken, Entfernung von Baustoffen, landwirtschaftlichen Abfällen und Neophyten minimiert werden. Bei der Pflege der Feuchten Hochstaudenflur ist die Neophytenproblematik zu beachten.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,13 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (4,47 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (4,68 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,43 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,38 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,56 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,68 ha)
  • Quellbereiche (0,05 ha)
  • Röhrichte (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,18 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (4,15 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,32 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,48 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,27 ha)
  • Hainbuchenwald <AQ0> (0,70 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AQ4> (0,12 ha)
  • Hainbuchenmischwald mit Nadelbaumarten <AQ6> (0,04 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,60 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (0,52 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,13 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,38 ha)
  • Röhrichtbestand <CF0> (0,01 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,39 ha)
  • frische bis mässig trockene Mähweide <EB2> (0,28 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,03 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (0,40 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,22 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,00 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Sturzquelle, Rheokrene <FK3> (0,00 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,05 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,56 ha)
  • Acker <HA0> (0,07 ha)
  • Gewässerbegleitender feuchter Saum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA2> (0,13 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Mais (Zea mays)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • Crunoecia irrorata (Crunoecia irrorata)
  • Dunkers Quellschnecke (Bythinella dunkeri)
  • Hohltaube (Columba oenas)
Schutzziele:
  • Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Bachtales mit den dazugehörigen Auwaldbereichen und Buchenhangwäldern. Der Erhalt der Feuchten Hochstaudenflur ist von besonderer Bedeutung, da dieser Lebensraumtyp selten geworden ist und von enormer Bedeutung als Trittstein für blütenbesuchende Insekten und als Rückzugsraum für weitere Tiergruppen. Das Gebiet hat damit einen regionale Bedeutung für den Biotopverbund.
Gefährdungen:
  • Bauliche Anlagen (imm Gewässer)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Naturverjuengung nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Trittschaeden (am Gewässer)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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