Objektbeschreibung: |
Das Gebiet besteht im östlichen Teil aus einer älteren, rekultivierten Sandabgrabung mit angrenzenden Waldbeständen, in denen zwei oligotrophe Kleingewässer liegen sowie einem noch im Betrieb befindlichen teilrekultivierten Abgrabungsbereich im Westteil. Die ältere Abgrabung wird im W, S und O von Wirtschaftswegen begrenzt. Sie weist eine große Wasserfläche mit randlicher Schwimmblatt- und Unterwasservegetation auf. Im N sind Flachwasserbereiche mit Röhricht- und Pioniergehölzen bewachsen, daneben finden sich meherer kleinere gehölzbestandene Inseln sowie von Erlenwald gesäumte Uferzonen. Im S ist den angepflanzten Ufergehölzbeständen ein mehrfach unterbrochener, wenige Meter breiter Röhrichtsaum vorgelagert. Ein Sandmagerrasen nimmt die noch einzige offene Fläche des Uferbereichs im SW des Gewässers ein. Hier erfolgte zu dem in einer kleinen Sandsteilwand ein Brutversuch (2004) des Eisvogels, der jedoch aufgrund von Störungen (s. u.) aufgegeben wurde. Dagegen war eine Brut des stark gefährdeten Zwergtauchers am Nordrand des Gewässers in 2004 erfolgreich. Angrenzende Flächen im N und S sind mit Kiefernmischwald sowie bodensaurem Buchenwald bestockt. Südlich des Tatenhauser Weges liegen in einem Kiefernmischwald zwei oligotrophe Kleingewässer, deren zeitweise trockenfallende sandige und nährstoffarme Uferzonen mit wertvoller und sehr seltener Vegetation bzw. zahlreichen tlw. stark gefährdeten Planzenarten (u.a. Schnabelried, Vielstengelige Sumpfbinse) bewachsen sind. Oberhalb schließen Feuchtheidebestände u. a. mit Glockenheide, Moor-Bärlapp und Mittlerem Sonnentau an.
Der noch tlw. in Betrieb befindliche westliche Abgrabungsbereich weist überwiegend erst eine geringe Vegetationsentwicklung auf. Neben größeren, offenen vegetationsfreien bzw. -armen Flächen im W und S wurde an Nord- und Ostufer eine unsachgemäße Rekultivierung begonnen (golfplatzähnliche Bodenmodellierungen und Raseneinsaaten, perlschnurartige Röhricht-Initialpflanzungen an der Wasserlinie u.a.).
Aus avifaunistischer Sicht wird das Gebiet aktuell (WWK, 2004) als lokal bedeutendes Brutgebiet eingestuft. Als Rast- und Durchzugsgebiet wird es von einer Reihe von Enten- und Watvögeln, jedoch in nur geringer Truppstärke genutzt (u. a. Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Waldwasserläufer), so dass die Kriterien für ein lokal bedeutendes Rastgebiet nicht erfüllt werden (WWK, 2004).
Störungen für das ältere Abgrabungsgewässer werden hauptsächlich durch die Angelnutzung hervorgerufen. Neben der Beseitigung von Verlandungsvegetation führt die Anwesenheit zur Tierbeunruhigung und im Extremfall zur unmittelbaren Störung/Aufgabe von Brutplätzen (Eisvogel s.o.). Im östlichen Gewässer sind es die Abbautätigkeiten, die eine bedeutende Störquelle für die Avifauna darstellen. |