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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Mittleres Hoppecketal (HSK-187)

Objektbezeichnung:

NSG Mittleres Hoppecketal

Kennung:

HSK-187

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 46,54 ha
Offizielle Fläche: 46,60 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
Erhaltung und Entwicklung eines gruenlandgenutzten Talsystems fuer
Zwecke des Arten- und Biotopschutzes, aus landeskundlichen Gruenden
(Erhaltung des Umfeldes der "Alten Huette" in seiner urspruenglichen Form)
sowie Sicherung der besonderen Eigenart (und damit verbundenen Erholungs-
wirksamkeit) dieses Talsystems innerhalb eines weitgehend geschlossenen
Waldgebietes.
Wesentlicher Schutzzweck ist auch die Sicherung des oekologischen Netzes "Natura 2000"
im Sinne der FFH-RL, dem die hier wirksamen Ge- und Verbote des all-gemeinen Festsetzungs-
kataloges unter 2.1 ebenso dienen wie das unten formulier-te festsetzungsspezifische Gebot.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4617-0053
Kennung:

BK-4617-0053

Objektbezeichnung:

NSG Mittleres Hoppecketal mit angrenzenden Flächen

Link zur Karte: BK-4617-0053
Objektbeschreibung: Der Abschnitt des FFH-Gebietes umfasst das Hoppecke-Tal zwischen Brilon-Wald und Hoppecke mit bedingt naturnahen Bachstrecken, angrenzenden Auen-Galeriewäldern sowie der überwiegend von Grünland und Brachen eingenommenen Talung. Einbezogen wurden die naturnahen bis annähernd natürlichen Unterläufe von zwei Waldbächen (Bieber und Laupke). Eine eingleisige Bahntrasse begrenzt das Hoppecketal über lange Abschnitte. Die Hoppecke, ein silikatischer Mittelgebirgsbach, weist in diesem etwa 5,7 km langen Abschnitt überwiegend kiesig bis steiniges, in strömungsberuhigten Bereichen auch sandiges Sohlsubstrat auf. Das sich bis 120 m aufweitende Sohlenkerbtal durchzieht das Gewässer in einem 3-8 m breiten Bett, wobei sich schwach bis stark geschwungene mit gestreckten Fließstrecken abwechseln. Die Gewässerstrukturen sind auf etwa einem Drittel der Strecke bedingt naturnah und selten naturnah (Gewässerstruktrugüteklasse 3 und 2) ausgebildet, in den übrigen Abschnitten mäßig beeinträchtigt (GSGK 4). In den strukturärmeren begradigten Abschnitten finden sich zur Bahntrasse hin mit Steinschüttungen befestigte Ufer. Die Durchgängigkeit wird durch einen 1,8 m hohen, zweistufigen Absturz im Bereich der Pulvermühle unterbrochen. Die Hoppecke wird in den meisten Abschnitten von schmalen Auenwaldsäumen begleitet, die z.T. ein feucht-kühles Mikroklima aufweisen und in denen Schwarz-Erle, Esche und Berg-Ahorn dominieren. In der Krautschicht treten Mittleres Hexenkraut, Kohl-Kratzdistel, Echtes Mädesüß, Gemeine Pestwurz und Rohrglanzgras frequent auf. Bei Brilon-Wald wächst in dem hier schmalen, steilen und feuchtkühlen Talbabschnitt beidseitig ein Hangschluchtwald mit Wildem Silberblatt. Die Talsohle wird in ihren breiteren Teilen zumeist von intensiv genutzten, nährstoffreichen Wiesen eingenommen. Bereichsweise sind Feuchtezeiger (Wiesen-Knöterich, Großer Wiesenknopf) in teils höherem Umfang beigemengt. Ein ehemaliger Nassholzlagerplatz unterhalb von Brilon-Wald wurde mit Weidelgras neu eingesät. Nordöstlich der Einsaatfläche schließt sich ein ausgedehnter Extensivweidekomplex (Rinder) an, der überwiegend von Pestwurz dominiert wird, aber auch artenreiche bzw. feuchte Weideteile enthält. Zwischen der Extensivweide und der Hoppecke befindet sich ein abgebundener Altarm. Schmalere Talauenbereiche sind ungenutzt und werden von neophytenreichen Hochstaudenfluren (vor allem Japanischer Staudenknöterich und Drüsiges Springkraut) eingenommen. Böschungsgehölze, erlen- und ahornreiche Kleingehölze sowie kleinere Fichtenbestände vervollständigen das Vegetationsmosaik. Aus kulturhistorischer Sicht sind die Reste der ehemaligen Eisenhütte Gudenhagen erwähnenswert. Die beiden annähernd natürlichen Unterläufe von Bieber und Laupke münden von Süden in die Hoppecke ein. Sie durchfließen teils bewaldete, teils von Weidegrünland eingenommene Täler und werden von teils quellig durchsickerten Auenwaldsäumen, z.T. auch von Hochstaudenfluren begleitet. Das Gebiet ist mit seinen natürlichen bis naturbetonten Fließgewässern, Auengehölzsäumen sowie Auengrünlandflächen ein hochgradig schützenswert Ausschnitt des landesweit bedeutsamen Auenkorridors der Hoppecke. Das Gebiet ist Bestandteil des international bedeutsamen Auenverbundkorridors von Diemel und Hoppecke.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,38 ha)
  • Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe <6430> (0,23 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,43 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,15 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (10,09 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (25,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,37 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,53 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (1,16 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,51 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (4,53 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (10,09 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (2,00 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (1,15 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,94 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,05 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,43 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (2,17 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (8,29 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,53 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,40 ha)
  • Ahornwald <AR0> (0,17 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,98 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,32 ha)
  • Hecke <BD0> (0,36 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,47 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,60 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (5,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,51 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,67 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,68 ha)
  • Fettgrünlandbrache <EE0a> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,19 ha)
  • Altwasser, abgebunden <FC2> (0,05 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (4,95 ha)
  • Bahnlinie <HD3> (3,00 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,23 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (0,25 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (1,60 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben i.w.S. (Sparganium erectum s.l.)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Mittleres Hexenkraut (Circaea x intermedia (C. alpina x lutetiana))
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwedische Mehlbeere (Sorbus intermedia)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung grünlandreicher Talauen mit naturnahen Fließgewässerabschnitten, Auengehölzsäumen und Feuchtgrünlandbiotopen
Gefährdungen:
  • Ausbreitung Problempflanzen
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Gewaesserausbau
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensiv (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Wehr (WA)
Maßnahmen:
  • der natuerlichen Entwicklung ueberlassen
  • der Sukzession ueberlassen
  • Durchgaengigkeit wiederherstellen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • keine Duengung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
  • Problempflanzen bekaempfen
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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