Objektbeschreibung: |
Von Gebüschen warm-trockener Standorte sowie kleinen Kalkmagerrasen und Wirtschaftsgrünland geprägte Flächen entlang eines flachen Bergrückens innerhalb der Briloner Hochebene. Das Biotop erstreckt sich zwischen den beiden höchsten Erhebungen des "Schwarzen Hauptes" als Teilflächen des FFH-Gebietes "Kalkkuppen bei Brilon".
Die sich von Nordosten nach Süden erstreckende, aus zwei Teilen zusammensetzende Fläche besteht aus einem Lebensraumkomplex. Ganz im Nordosten liegt das erste, sehr kleine Teilstück, welches aus zwei Magergrünlandparzellen besteht. Die zweite, größere Teilfläche, welche sich westlich davon anschließt, besteht zunächst aus einem Fettgrünland-Zug, der überwiegend als Mähweide genutzt wird. Darin zentral eingeschlossen stockt an einer Böschungskante ein Buchenbestand, der reich an Lesesteinen ist und kaum Krautschicht aufweist.
Der eigentliche Kernbereich des Biotops besteht aus einem altershomogenen, etwa 1,5 ha großen Gebüsch, welches anscheinend auf einen fast vollständig verbuschten Kalkmagerrasen zurückzuführen ist. Die zumeist aus Weißdorn und Schlehe bestehende Strauchschicht ist sehr dicht und unzugänglich, die Krautschicht aufgrund mangelnden Lichteinfalls nur spärlich ausgebildet. Am Südhang dieses flach ansteigenden Gebüsches befinden sich zwei kleinflächige, sehr artenreiche Kalkmagerrasenrelikte, die durch Wurzelbrut und Gebüsch voneinander getrennt sind. In ihren Randbereichen wurden unlängst kleinflächig Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt. Hiervon durch einen Schotterweg getrennt liegt im Süden ein weiterer kleiner Kalkmagerrasen, welcher von einer Wanderschafherde beweidet wird. Dieser ist noch von Ameisenhaufen durchsetzt und von einigen Steinlesehaufen gegliedert. An seinem westlichen Rand befindet sich ein sehr großer Steinlesehaufen, der von Bäumen und Sträuchern unterschiedlichen Alters bestockt ist.
Von besonderer Bedeutung ist zudem eine im Westen des Gebüsches liegende aufgeforstete Blöße, die noch in der Krautschicht Reste eines stark versaumten Kalkmagerrasens trägt und eine sehr große Population der gefährdeten Pflanzenart Orobanche caryophyllacea beheimatet. Im Süden davon befindet sich noch ein kleiner Steinbruch ohne typische Felsvegetation.
Das Biotop beherbergt typische Landschaftselement der Briloner Hochebene und durch die Magergrünlandreste Relikt einer strukturreichen, von bäuerlicher Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft. Zudem bietet es gefährdeten Pflanzenarten einen Lebensraum und ist wertvoller Vernetzungs- und Trittsteinbiotop.
Eine besondere Gefährdung besteht zum einen in der möglichen Düngung der Magergrünland- und Kalkmagerrasenflächen, zum anderen aber auch in der Aufgabe der Bewirtschaftung und gänzlichen Verbuschung der verbliebenen Kalkmagerrasenreste.
Auch die Aufforstung der Blöße innerhalb des Gebüsches stellt ein starker Eingriff dar. Daher sollte die Aufforstung beseitigt und durch Entbuschungen ein ausreichend breiter Korridor entlang des südlichen Gehölzrandes zu den Kalkmagerrasen-Relikten im Süden geschaffen werden. |