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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ochsenberg (HSK-287)

Objektbezeichnung:

NSG Ochsenberg

Kennung:

HSK-287

Ort: Olsberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,36 ha
Offizielle Fläche: 12,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-038
  • BK-4616-241
Kennung:

BK-4616-038

Objektbezeichnung:

Eichen-Hainbuchenwald im NSG Ochsenberg

Link zur Karte: BK-4616-038
Objektbeschreibung: Am Südhang des Ochsenberges, oberhalb der B 7 wächst im Ostteil des NSG "Ochsenberg" ein strukturreicher Eichen-Hainbuchenwald. Die gesellschaftstypische Ausprägung der Vegetation ist allerdings nur gering. Der Standort ist frisch bis wechselfeucht und basenreich. Die erste Baumschicht aus Stieleiche deckt 70 % und ist bis 25 m hoch. Schwach ausgeprägt ist eine zweite Baumschicht aus Hainbuche und Esche. Eine Strauchschicht ist lokal sehr dicht ausgebildet; die artenreiche Krautschicht deckt bis 90 %. Im Nordosten des Gebietes befindet sich eine Sickerquelle mit flachem, vegetationslosen Quelltümpel. In der Umgebung dominieren Buchenwälder. Westlich grenzt ein als FFH-Fläche ausgewiesener ehemaliger Steinbruch an. Wertgebend ist die hohe strukturelle Vielfalt des naturnahen Waldbestandes. Die Ausbildung eines Eichen-Hainbuchenwaldes mit in weiten Teilen des Bestandes artenreicher, basiphiler Krautschicht ist eine edaphisch bedingte, lokale Besonderheit. Bemerkenswert ist das Orchideen-Vorkommen und die Bedeutung des Gebietes als Schwarzspecht- und Amphibien-Lebensraum. Das Objekt liegt in der Verbundfläche A-4616-010 "Ochsenberg östlich Bestwig/Nuttlar" mit dem Schutzziel Erhalt von Steinbrüchen und Schieferhalden als Sekundär- und Sonderbiotop.
Kennung:

BK-4616-241

Objektbezeichnung:

Grube Dümel im NSG Ochsenberg

Link zur Karte: BK-4616-241
Objektbeschreibung: Etwa 500 m östlich der Ortslage Dümel liegt die gleichnamige Schiefergrube. Das seit langem nicht mehr bewirtschaftete Gruben- und Steinbruchgelände weist mit bis zu 15 m hohen Schieferhalden und drei engen, felsbegrenzten Einschnitten ein bewegtes Relief auf. Das Gelände ist überwiegend bewaldet. Je nach Zeitpunkt der Herausnahme aus der Grubenbewirtschaftung dominieren älterer Eichen-, Ahorn- und Fichten(misch)bestände oder jüngere Vorwaldstadien. Im Südwesten sind auf einer etwa 0,8 ha großen Fläche noch weitgehend offene Schieferflächen und Halden anzutreffen, die z.T. Magerrasen tragen. An den nördlichen Enden der felsigen Einschnitte befinden sich drei Stollenmundlöcher, von denen zwei weitgehend verfüllt wurden. Ein Einschnitt schneidet eine wasserzügige Gesteinsschicht an (kleine "Quellaustritte", die rasch am Boden wieder versickern). Im südöstlichen Stollen wurden schwärmende Fledermäuse nachgewiesen. Besonders schutzwürdig sind die offenen Haldenbereiche im Südwesten des Gebietes mit ihren z.T. artenreichen Magerrasen und Vorkommen mehrerer gefährdeter Pflanzenarten sowie die Stollen als Lebensraum u.a. für FFH-relevante Fledermausarten. Die Grube Dümel ist Teil des international bedeutsamen Fledermausgebietes "Höhlen und Stollen bei Olsberg und Bestwig" und eine sehr bedeutsame Verbundfläche für Lebensgemeinschaften von Rohbodenflächen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,83 ha)
  • Lueckige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) <6110> (0,05 ha)
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,12 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (6,03 ha)
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (4,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (0,00 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,55 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (6,03 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,15 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,60 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,50 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,12 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,20 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (0,10 ha)
  • Stollen <GE2> (0,00 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (0,05 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (0,65 ha)
  • Wirtschaftsweg <VB0> (0,03 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blasenflechte (Hypogymnia physodes)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echter Wiesenhafer (Helictotrichon pratense)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeiner Wundklee (Anthyllis vulneraria)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Großes Schillergras (Koeleria pyramidata (subsp. pyramidata))
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Melanelia fuliginosa (Melanelia fuliginosa)
  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)
  • Platthalm-Rispengras (Poa compressa)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauher Löwenzahn (Leontodon hispidus)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättrige Acker-Hohlzahn (Galeopsis angustifolia)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Steinquendel (Acinos arvensis)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Trauben-Gamander (Teucrium botrys)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Fadenmolch (Triturus helveticus)
  • Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • Erhalt und naturnahe Bewirtschaftung von artenreichen Laubwäldern
  • Erhalt eines vielfältigen Sekundär-Lebensraumkomplexes mit offenen Haldenbereichen, naturbetonten Laubwäldern und Stollen als Lebensraum u.a. für gefährdete Pflanzenarten und FFH-relevante Fledermausarten
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Fledermaus-Quartier sichern
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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