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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Itter-Quellen (HSK-302)

Objektbezeichnung:

NSG Itter-Quellen

Kennung:

HSK-302

Ort: Medebach
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,62 ha
Offizielle Fläche: 12,64 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
- zum Schutz eines zusammenhaengenden Quellbach-Biotopverbundsystems
unter Einschluss naturnaher Kontakt-Lebensraeume. Die Quellraeume sind
wichtige oekologische Arrondierungsraeume des annaehernd gaenzlich auf
hessischem Gebiet liegenden Ittertales.
Vorrangiges Entwicklungsziel ist der Umbau fichten-dominanter Waelder in
naturnahe Laub- bzw. Laubmischwaelder.
Das NSG dient auch der nachhaltigen Sicherung besonders schutzwuerdiger
Lebensraeume nach Paragraph 62 LG.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-HSK-00147
Kennung:

BK-0001

Objektbezeichnung:

NSG Itter-Quellen

Link zur Karte: BK-0001
Objektbeschreibung: Das NSG umfasst die Quellbereiche der Itter auf zumeist schwach bis mäßig östlich bis nördlich geneigten Hängen im Waldgebiet unterhalb des Hopperkopfes westlich von Titmaringhausen. Die Waldflächen sind vorwiegend mit Fichten - teils alter Hochwald (kleinflächig geschlagen), teils Dickungen und Stangenholzbestände - bestockt. Lediglich im Westen der westlichen Teilfläche finden sich kleinflächig bodensaure Buchen-Hochwälder mit einer gut ausgebildeten Krautschicht, in der z.T. dichte Bestände des Sprossenden Bärlapps auffallen. Hier ziehen sich auch zwei Hohlwege sowie teils aufgelassene, streifenförmige Wildwiesen und Wildäcker durch den Wald. Nach Kalamitäten wurden in kelieneren Bereichen die Fichten geräumt und ein Umbau in einen Buchenwald eingeleitet; hier müssen die aufkommenden Jungfichten zugunsten der Jungbuchen weiter entnommen werden. Das Waldgebiet wird von zahlreichen Quellrinnen und Quellsümpfen durchzogen, die nach Entnahmen der Fichten nur noch an wenigen Stellen und locker mit Jungfichten durchsetzt sind. Der größte Quellbereich in der westlichen Teilfläche zeichnet sich z.T. durch eine torfmoosreiche Quellvegetation aus, der größte Quellbereich der östlichen Teilfläche dient auch jagdlichen Zwecken und besitzt eine stark quellvernässte Nasswiesenvegetation mit kleineren Weidengebüschen. Besonders diese blumenreichen Ausbildungen sind für zahlreiche Insektenarten (Schmetterlinge, Quell-Libellen, quelltypische Stelzmücken) wichtige Habitate. Der Quellbereich der Itter ist mit seinen zahlreichen und sehr unterschiedlich ausgeprägten Quellsümpfen und Quellrinne sowie dem Vorkommen vieler gefährdeter Pflanzenarten ein sehr wertvoller Biotop. Er ist Bestandteil eines die Landesgrenzen nach Hessen überschreitenden Biotopverbundsystems von Quellbächen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (0,85 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,80 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Quellbereiche (0,80 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,13 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,85 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (0,24 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,27 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,28 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,80 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,10 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina)
  • Bach-Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rivulare)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeines Beckenmoos (Pellia epiphylla)
  • Gemeines Quellmoos (Philonotis fontana)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica subsp. sylvatica)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sparriges Kleingabelzahnmoos (Dicranella palustris)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut Sa. (Galium palustre agg.)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
  • Pedicia rivosa (Pedicia rivosa)
  • Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Schutzziele:
  • vergl. Schutzzielkonzept zum FFH-Gebiet DE-4717-309
Gefährdungen:
  • Naturverjuengung nicht bodenstaendiger Gehoelze
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • sonstige Beeintraechtigung, Gefaehrdung (siehe Bemerkung) (jagdliche Anlagen)
  • Wildverbiss
Maßnahmen:
  • Erhoehung des Laubholzanteils
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