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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hardt (HSK-315)

Objektbezeichnung:

NSG Hardt

Kennung:

HSK-315

Ort: Medebach
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 7,72 ha
Offizielle Fläche: 7,72 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2002
Inkraft: 2003
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt
- zur Erhaltung eines lichten, krueppelwuechsigen, forstlich nicht genutzten
Steilhang-Eichenwaldes als seltener und standoertlich extremer Wald-
Lebensraum. Erhalt des spezifischen Waldbildes mit den mehrtriebigen
Baeumen als Zeuge der frueheren Niederwaldnutzung. Sicherung eines
aufgelassenen Steinbruchs als besonderer Kleinbiotop und als
geowissenschaftlich interessantes Objekt.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4718-0006
Kennung:

BK-4718-0006

Objektbezeichnung:

NSG Hardt

Link zur Karte: BK-4718-0006
Objektbeschreibung: Kleiner, ehemaliger Niederwald aus vorwiegend Buchen und Traubeneichen auf z.T. sehr steilem, felsig-schuttigem Westhang östlich von Düdinghausen. Der Hang ist in sich durch Trockentälchen wellig. Der nördliche Waldteil sowie Abschnitte am Unterhang werden von durchgewachsenem Buchen-Niederwald geprägt. Die Buchen sind z.T. krummwüchsig, aber nur noch vereinzelt mehrtriebig. Am Nordrand des Waldes liegt ein Felsrippe mit Tüpfelfarnbewuchs. Ansonsten wird der Wald von Traubeneichen mit bereichsweise frequenter Kiefernbeimengung geprägt. Die Stämme der z.T. mehrtriebigen Eichen sind mit Moosen und Flechten bewachsen. In lichteren Waldteilen dominiert die Blaubeere im Unterwuchs. Besonders hervorzuheben ist im mittleren Waldteil ein flachgründiger, steinig-schuttiger Steilhangbereich mit lichtem, krüppelwüchsigem, ungenutztem Traubeneichenbestand. Eingelagert sind offene Schuttflächen mit kleinen Felsen, unmittelbar unterhalb der Kreuzweg-Kapelle besteht ein größerer, schuttig-felsiger Hangbereich mit spärlicher Pioniervegetation aus Magerrasenarten. Am Südrand des Waldes befindet sich ein kleiner aufgelassener Steinbruch mit auffälligen geomorphologischen Strukturen (Gesteinsfaltungen). Der spärliche Bewuchs wird von Magerrasenarten gebildet. Der einbezogenene Abschnitt des Osterntales wird von Fettweiden und einer Weihnachtsbaumkultur eingenommen. Der Bachlauf ist abschnittsweise bedingt naturnah mit einem Weiden-Erlen-Ufergehölzsaum und begleitenden Hochstaudenfluren. Der Wald ist mit seinen felsig-grusigen Steilhangbereichen ein von Natur aus seltener Lebensraum im Rothaargebirge bzw. der Medebacher Bucht und daher sehr wertvoll. Das NSG repräsentiert einen Trittsteinbiotop im Verbundsystem von Schutthangwäldern und ehemaligen Niederwäldern. Eine Nutzung des Steilhangwaldes sollte weiterhin unterbleiben. Im Osterntal sollte die Weihnachtsbaumkultur zu Gunsten von Extensivgrünland beseitigt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Nieder- und Mittelwaelder (nicht FFH-LRT) <NAW0> (3,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Block- und Schutthalden (nicht FFH-LRT) <NGB0> (0,63 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,63 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,54 ha)
  • Eichenwald <AB0> (3,48 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,16 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,25 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,07 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,01 ha)
  • natürliche Silikat-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB2> (0,63 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,10 ha)
  • Weihnachtsbaumkultur <HJ7> (0,25 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Cladonia spec. (Cladonia spec.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glashaar-Widertonmoos (Polytrichum piliferum)
  • Glattes Habichtskraut (Hieracium laevigatum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kriechende Hauhechel (Ononis repens)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Platthalm-Rispengras (Poa compressa)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines lichten, krüppelwüchsigen, forstlich nicht genutzten Steilhang-Eichenwaldes als seltener und standörtlich extremer Wald- Lebensraum. Erhalt des spezifischen Waldbildes mit den mehrtriebigen Bäumen als Zeuge der früheren Niederwaldnutzung. Sicherung eines aufgelassenen Steinbruchs als besonderer Kleinbiotop und als geowissenschaftlich interessantes Objekt.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Trittschaeden (Steilhang)
  • Weihnachtsbaumkultur (FW)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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