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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Walsbachtal (HSK-420)

Objektbezeichnung:

NSG Walsbachtal

Kennung:

HSK-420

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,59 ha
Offizielle Fläche: 12,60 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Schutz und Optimierung eines artenreichen Grünlandtalsystems als Lebensraum von tlw.
seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten;
- Sicherung der überkommenen Grünlandnutzung auf aufgabegefährdeten Standorten
durch Vertragsangebote zur Erhaltung dieses Biotopmosaiks und der daraus resultier-
enden Vielfalt im Landschaftsbild.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4817-0018
Kennung:

BK-4817-0018

Objektbezeichnung:

NSG Walsbachtal

Link zur Karte: BK-4817-0018
Objektbeschreibung: Das Gebiet stellt ein abwechslungsreiches Bachtal im Süden von Winterberg-Züschen mit zum Teil steilen Hangbereichen mit Magerweiden und wertvollem Nassgrünland in Bachnähe dar. Einzelbäume, Böschungshecken und Böschungsgehölze sowie, in unternutzten Bereichen, Gebüsche gliedern die Grünlandflächen, die zumeist extensiv von Rindern bzw. Pferden beweidet werden. Das Gebiet stellt einen Übergang des siedlungsnahen Grünlandgürtels von Züschen zum großräumigen Waldkomplex des Hallenberger Waldes mit seinen ausgedehnten Buchen- und Fichtenwäldern dar. Der naturnahe Walsbach speist sich aus drei Quellbächen, deren Quellbereiche außerhalb des Naturschutzgebietes liegen. Die anschließenden Oberläufe durchfließen sehr extensiv genutzte Mager- und Feuchtgrünlandflächen mit deutlichen Verbrachungserscheinungen sowie Fichtenforste. Im mittleren Tal befindet sich eine nur noch in Teilen magere, verbuschte Grünlandbrache sowie ein Buchenwaldstreifen. Das anschließende Haupttal wird noch durchgängig extensiv genutzt. An den Bach grenzen teils quellig vernässte Feuchtweidestreifen an, die Hänge werden nahezu durchgängig von Magerweiden eingenommen. Der Artenreichtum insbesondere des Magergrünlandes, auch an gefährdeten Pflanzenarten, ist besonders herauszuheben. Im Gebiet befinden sich zwei Wochenendgrundstücke. Der Unterlauf des Walsbaches (außerhalb des Gebietes) wurde teilweise verrohrt, hier wurden auch Freizeiteinrichtungen wie Campingplatz und Spielplatz eingerichtet. Das Walsbach-Tal besitzt ein äußerst vielfältiges und artenreiches Vegetationsmosaik aus quelligem Feuchtgrünland und Magerweiden. Diese Grünlandtypen sind in dieser Ausprägung außerhalb des Naturraumes des Rothaargebirges nicht mehr zu finden. Sie sind äußerst schutzwürdige Lebensräume zahlreicher gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Dieser hochgradig schutzwürdigen Biotopkomplex montaner Prägung, der mittlerweile auch im zentralen Rothaargebirge selten geworden ist, ist für den landesweiten und den regionalen Biotopverbund, zusammen mit den benachbarten Talsystemen von Berkmecke, Ahre, Haumecke und Brembach, von herausragender Bedeutung. Die verbrachten und brachgefallenen Grünlandflächen sollten wie auch das sonstige Tal extensiv beweidet werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,22 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,67 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (4,74 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,22 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (1,24 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,27 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,30 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (2,65 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,50 ha)
  • Hecke <BD0> (0,10 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,67 ha)
  • Magerweide <ED2> (4,14 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,60 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,60 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,22 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Arznei-Thymian Sa. (Thymus pulegioides agg.)
  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosser Augentrost (Euphrasia officinalis subsp. rostkoviana)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Gitterzahnmoos (Cinclidotus fontinaloides)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines artenreichen, extensiv genutzten Wiesentales des zentralen Rothaargebirges mit typischem Arten- und Biotopinventar, insbesondere mit Magerweiden an den Talhängen und wertvollem Feucht- und Nassgrünland in Bachnähe
Gefährdungen:
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Duengung
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
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