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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Zueschener Wald (HSK-429)

Objektbezeichnung:

NSG Zueschener Wald

Kennung:

HSK-429

Ort: Winterberg
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 343,56 ha
Offizielle Fläche: 344,03 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Schutzzweck:
- Erhaltung und Optimierung von montanen, gut strukturierten Buchen- und Schluchtwaldge-
sellschaften als Lebensräume von tlw. seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten;
- Schutz der Ungestörtheit eines großflächigen, rel. hoch gelegenen, stillen und weitgehend
ursprünglichen Waldgebietes im Zusammenhang mit angrenzenden NSG-Festsetzungen
für raumbeanspruchende Tierarten und wegen der Seltenheit solchen Landschaftser-
lebnisses;
- Sicherung der Kohärenz und Umsetzung des europäischen Schutzgebietssystems "Natura 2000".

DE-4817-301 - FFH Gebiet - Hallenberger Wald (Teilgebiet)

Schutzziele
a) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die für die Meldung des Gebietes
ausschlaggebend sind
Schutzziele/Maßnahmen für Berg-Mähwiesen (6520)
Erhaltung artenreicher mesophiler Bergmähwiesen in montaner bis hochmontaner Lage mit
ihrer typischen Flora und Fauna durch
- ein- bis zweischürige Mahd bei gleichzeitig stickstofffreier oder fehlender Düngung (nach
Kulturlandschaftsprogramm)
- Entwicklung und Vermehrung der Bergmähwiesen auf geeigneten Standorten Vermeidung
einer Eutrophierung
Schutzziele/Maßnahmen für Hainsimsen-Buchenwälder (9110) und für Rauhfußkauz,
Rotmilan, Schwarz- und Grauspecht
Erhaltung und Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher Hainsimsen-Buchen-
wälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Alters-
phasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch-
und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Förderung der natürlichen Entwicklung von Vor- und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflächen
- Vermehrung des Hainsimsen-Buchenwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenständigen
Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten (v.a. im weiteren Umfeld von Quellbe-
reichen oder Bachläufen)
Schutzziele/Maßnahmen für Erlen-Eschenwälder und Weichholzauenwälder (91E0,
Prioritärer Lebensraum)
Erhaltung und Entwicklung der Erlen-Eschenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora durch
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Vermehrung der Erlen-Eschenwälder auf geeigneten Standorten durch natürliche Sukzession
oder ggf. Initialpflanzung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Höhlen- und Uraltbäumen
- Nutzungsaufgabe wegen der Seltenheit zumindest auf Teilflächen
- Erhaltung/Entwicklung der lebensraumtypischen Grundwasser - und / oder Überflutungsverhältnisse
- Schaffung ausreichend großer Pufferzonen zur Vermeidung bzw. Minimierung von Nährstoffeinträgen

b) Schutzziele für Lebensraumtypen und Arten, die darüber hinaus für das Netz Natura 2000
bedeutsam sind und/oder für Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Schutzziele/Maßnahmen für Schlucht- und Hangmischwälder (9180, Prior. Lebensr.)
Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schlucht- und Hangmischwälder mit ihrer typischen Fauna
und Flora durch
- Nutzungsaufgabe zumindest auf Teilflächen
- naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft
einschließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und
Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft
- Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz,
insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen
- Vermehrung des Schlucht- und Hangmischwaldes durch den Umbau von mit nicht bodenstän-
digen Gehölzen bestandenen Flächen auf geeigneten Standorten
Schutzziele/Maßnahmen für Fließgewässer mit Unterwasservegetation (3260)
Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewässers
mit seiner typischen Vegetation und Fauna entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fließge-
wässertyps durch
- Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdynamik
- Erhaltung und Entwicklung der Durchgängigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna
im gesamten Verlauf
- möglichst weitgehende Reduzierung der die Wasserqualität beeinträchtigenden direkten und
diffusen Einleitungen, Schaffung von Pufferzonen
- Regelung von (Freizeit-)Nutzungen
- Erhaltung und Entwicklung der typischen Strukturen und Vegetation in der Aue, Rückbau von
Uferbefestigungen
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4816-0081
  • BK-4817-043
Kennung:

BK-4816-0081

Objektbezeichnung:

FFH-Gebiet Hallenberger Wald, Teil Züschener Wald (HSK)

Link zur Karte: BK-4816-0081
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst die bewaldeten Nordhänge des Züschener Waldes mit Höhen überwiegend zwischen 600 und 750 m über NN unter Einschluss des verästelten Quellbachsystems der Ahre. Fast Zweidrittel der Biotopfläche werden von Buchenwäldern eingenommen. Diese montanen Hainsimsen-Buchenwälder weisen ganz überwiegend mittleres und geringes Baumholz auf. Nur kleinflächig sind Altholzbestände mit starkem Baumholz ausgebildet. Südwestlich der Ziegenhelle stockt ein lichter Buchen-Altholz mit zahlreichen Totholz-Bäumen. Diese gegatterte Fläche besitzt ein im FFH-Gebiet seltenes Waldbild einer Buchenwald-Zerfallsphase. Der Bärlapp-Rotbuchenwald, Höhenform des Hainsimsen-Buchenwaldes, ist mit ausgedehnten Teppichen vom Sprossenden Bärlapp insbesondere im Bereich Böseholz nordöstlich des Osterkopfes ausgebildet. Eingebunden in die Buchenwald-Landschaft des Züschener Waldes sind naturnahe Sickerquellen und Quellbäche. Der Züschener Wald ist Teil des ausgedehnten, annähernd siedlungsleeren und unzerschnittenen Waldgebietes zwischen Hallenberg und Girkhausen. Innerhalb des FFH-Gebietes Hallenberger Wald bilden die von Buchen und Fichten bestockten Waldhänge des Züschener Waldes ein wichtiges Verbindungselement zwischen dem Forst Girkhausen im Westen und dem (zentralen) Hallenberger Wald im Osten. Als Ganzes ist das FFH-Gebiet Hallenberger Waldes ein bedeutender Refugial-Lebensraumkomplex für montane Waldgemeinschaften im Rothaargebirge. Zentrales Schutzziel ist der Erhalt montaner Buchenwälder unter Einschluss eines intakten Quellbachsystems. Die Optimierungs- und Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Förderung alt- und totholzreicher Waldstadien und auf eine langfristige Erhöhung des Laubholzanteils.
Kennung:

BK-4817-043

Objektbezeichnung:

Schluchtwald nordwestlich der Ziegenhelle (siehe unter Bemerkungen)

Link zur Karte: BK-4817-043
Objektbeschreibung: Die Fläche befindet sich, als schmaler Gebietsstreifen ausgebildet, am steilen Nordwesthang der Ziegenhelle im Südwesten von Winterberg-Züschen. Der oberste Hangabschnitt wird von Bergahorn-Schluchtwald, der angrenzende Hangbereich von Hainsimsen-Buchenwald eingenommen. Das Gebiet stellt die östliche Fortsetzung eines geschlossenen Laubwaldbestandes jenseits eines kleinen Quellbaches dar, der als Teil des FFH-Gebietes "Hallenberger Wald" (DE-4817-301) naturschutzwürdig ist. Der Bergahorn-Schluchtwald fällt durch seinen Farnreichtum ins Auge, hier findet sich auch ein Vorkommen des Silberblattes. Er setzt sich ebenso wie der altholz- und totholzreiche Hainsimsen-Buchenwald nach Westen hin fort. Eine Einbeziehung in das FFH-Gebiet bzw. ein ggfs. geplantes Naturschutzgebiet ist dringend anzustreben. Das Gebiet repräsentiert mit seinem Hainsimsen-Buchenwald und dem Schluchtwald ein für das zentrale Rothaargebirge charakteristisches Waldbild und ist im Rahmen des landesweiten und des regionalen Biotopverbundes von herausragender Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,21 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (208,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (0,11 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,61 ha)
  • Quellbereiche (0,70 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (199,16 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (9,15 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (96,41 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (0,11 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (3,00 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,50 ha)
  • Quellstau <FH3> (0,05 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,70 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,40 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,21 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bergfarn (Thelypteris limbosperma)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und ökologische Optimierung eines strukturreichen Buchenwald-Schutzgebietes und Schutz der Quellen und Quellbäche bei allen forstlichen Aktivitäten.
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schluchtwälder mit ihrer Vegetation sowie altholzreicher, naturnaher Buchenwälder
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Wilddichte, zu hoch (JA)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
  • Wilddichte reduzieren
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