Objektbeschreibung: |
Sohlental der Orke, welches sich vom Naturschutzgebiet "Im Boden"
ueber Medelon bis an die Landesgrenze nach Hessen erstreckt. Mehrere
offene Nebentaelchen mit Gruenlandnutzung sind in die Biotopflaeche
eingezogen. Das Orketal gliedert sich in zwei Abschnitte, die
lediglich durch die Ortschaft Medelon voneinander getrennt werden.
Die Talsohle des Orketales wird von Nasswiesen und frischen
Fettwiesen eingenommen. Der Anteil der feuchten Gruenlandflaechen
liegt im westlichen Teil des Medebacher Gebietes bei nahezu 60 %,
waehrend im Osten sich nur ca. 10 % durch einen hoeheren
Feuchtegehalt auszeichnen. Sowohl die Orke als auch
deren Nebenbaeche sind zum groessten Teil unverbaut und weisen an
mehreren Stellen Steilufer auf. Alle Fliessgewaesser werden meist
beidseitig von aelteren, mehrstaemmigen, teils sehr dicht stehenden
Ufergehoelzen begleitet, die an den Oberlaeufen in
kleinflaechige, aber z. T. sehr artenreich ausgebildete
schluchtwaldaehnliche Bestaende uebergehen.
Das Ufergehoelz setzt sich aus Erlen und Weiden
zusammen. Haeufig erreichen die mehrtriebigen Gehoelze einen
Brusthoehendurchmesser (BHD) bis 0,3 m.
Zu den kleineren Nebenbaechen des Orketales gehoeren im westlichen
Teilabschnitt Deutmecke, Dillmecke und Grabenhohl sowie die
Rechtmecke. Vereinzelt sind in den Nebentaelern und im Orketal
Fischteiche und kleine Artenschutzgewaesser angelegt worden. Die
Orke selbst weist im Westen ein 4 - 7 m breites Uferbett auf,
welches teils flach ueberstroemt wird. Kolke mit Stillwasserbereichen
sind lokal ausgebildet. Im Bachbett fallen randlich immer wieder
auch fuer laengere Zeit aufgeschotterte Bereiche trocken, sodass es
dort bereits zur Ansiedlung von Pflanzen gekommen ist. Trotzdem ist
das Bachbett groesstenteils eingetieft, am Ufer stehende Erlen
wurden teils stark unterspuelt. In gehoelzfreien bzw. nur durch
einen lichten Gehoelzsaum gekennzeichneten Bereichen sind
Uferabbrueche von 1 -1,5 m Hoehe vorhanden. Dabei wurden
stellenweise zu dicht stehende Weidezaeune zerstoert, nicht aber
erneuert. Der Zutritt zur Orke blieb dem Weidevieh erhalten, was
in vielen Bereichen zu Trittschaeden gefuehrt hat. Stellenweise
sind entlang des Ufers keine Weidezaeune vorhanden. Die
feuchten Saeume der Ufer werden zum grossen Teil von der
Gemeinen Pestwurz eingenommen, waehrend im Feuchtgruenland
bereichsweise Wiesen-Knoeterich dominiert. Im Fruehherbst
fallen oertlich groessere Vorkommen der Herbstzeitlose auf.
Die Orke wird von einigen Bruecken ueberwunden, im Bereich
Hammerhaus gibt es zudem eine Furt, die auch heute noch von PKW"s
genutzt wird.
In der Naehe des Forsthauses Kaltenscheid steht talseitig am Talweg
ein kleines Feldgehoelz mit einem Mondviolenvorkommen.
Im Osten weitet sich das Orketal immer weiter auf, um bei
Ronninghausen eine bis 300 m breite Talsohle einzunehmen. Der
naturnahe Bachlauf wird auch hier auf weiten Strecken von
einem dichtstehenden Ufergehoelz begleitet. Teilweise ist dieses
nur einseitig ausgepraegt. Streckenweise wurden gehoelzbestandene
Talboeschungen in die schutzwuerdige Biotopflaeche mit einbezogen.
Im Bereich der Mittelmuehle befindet sich an einer solchen
Terrassenkante eine mehrere Meter hohe, senkrechte Felswand, die
teilweise ueberwachsen ist und vom Tuepfelfarn besiedelt wird.
Im Bachlauf der Orke befinden sich mehrere Wehranlagen.
Unter anderem zweigt oberhalb der Mittelmuehle ein
Muehlengraben ab und verlaeuft am noerdlichen Talrand.
Auch dieser Graben wird von einem Gehoelzsaum begleitet.
Oestlich von Polter- und Niedermuehle sind aufgrund verstopfter
Draenagegraeben noch kleinflaechige Feuchtgruenlandbereiche
ausgepraegt. Aufgrund der vorhandenen Beweidung sind
Trittschaeden vorhanden. Im diesem Bereich befindet sich
wohl noch ein Vorkommen des Breitblaettrigen Knabenkrautes.
Weiter unterhalb wird im Bereich der Klaeranlage von Berge die Orke
ebenfalls durch ein Wehr aufgestaut. Hier befindet sich eine
Stromschnelle im Bachbett, die angrenzende Strassenboeschung
wurde mit Hilfe einer Schotterauflandung und Ufermauer gesichert.
Im Orketal befinden sich in den Randbereichen der Siedlungen
kleinere Garten-, Ackerflaechen, Grabeland und Obstwiesen sowie
eine mit Blaufichten aufgeforstete Flaeche, die mit in die Abrenzung
hineingenommen wurden.
Das naturnahe Orketal sollte auch auf hessischer Seite
einen ausreichenden Schutzstatus erhalten.
Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor:
- Nass- und Feuchtgruenland (EC0, EC1, EC2, EE3), - Quellen (FK2),
- naturnahe und unverbaute Bach-und Flussabschnitte (FM0,FM2,AC5,BE),
- natuerliche und naturnahe stehende Gewaesser (FF),
- natuerliche Felsbildungen (GA) |