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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Moenchenknapp (HSK-473)

Objektbezeichnung:

NSG Moenchenknapp

Kennung:

HSK-473

Ort: Bestwig
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 20,60 ha
Offizielle Fläche: 20,62 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 LG
- Erhaltung von durchgewachsenen Niederwäldern als Zeugen einer historischen Waldbewirt-
schaftungsform und in ihrer Bedeutung als Lebensraum spezialisierter Tierarten;
- Schutz von alten Bergbaurelikten als Sekundärlebensräume mit besonderem ökologischem
Standortpotenzial sowie als landeskundliche Zeugnisse einer Ressourcennutzung, die den
gesamten Raum bis heute prägt;
- Bewahrung der besonderen Eigenart des durch Nieder- und andere Laubwaldgesellschaften,
Zwergstrauchheiden und Bergbaurelikte geprägten Wald- und Landschaftsbildes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4616-0344
Kennung:

BK-4616-0344

Objektbezeichnung:

NSG Moenchenknapp

Link zur Karte: BK-4616-0344
Objektbeschreibung: Ehemaliger Niederwald auf Sekundärstandort mit Heideflächen und Abgrabungen. Am Südwesthang des Bastenberges befindet sich ein Waldgebiet mit ehemaliger Niederwaldnutzung. Es besteht aus abwechslungsreichem Eichenmischwald sowie Heideflächen, Eichen-Birkenwald und Buchenwald, die mosaikartig miteinander verzahnt sind. Weiter unten am Hang grenzen Haldeflächen der ehemaligen Grube Alexander an, umgeben von Fichtenforst. In den Wäldern findet sich starkes Baumholz sowie Altholz von knorrigem Wuchs. Der Wald ist totholzreich und im Bereich des Eichenmischwaldes sehr locker strukturiert, so daß sich eine grasreiche Krautschicht aus Drahtschmiele und Heidelbeere ausbilden konnte. Die Bäume und das Totholz sind zum Teil dicht mit Flechten bewachsen. Der Buchenwald ist ebenfalls altersheterogen und von lockerem Aufbau. Der Eichen-Birkenwald weist eine reiche, anspruchsvolle Krautschicht mit Wiesenwachtelweizen sowie Waldhainsimse auf. Er bedeckt den größten Teil des Gebietes. Die obere Heidefläche ist nach Westen offen. Sie liegt ebenso wie der Eichenmischwald auf einer Geröllhalde und weist vegetationsfreie Stellen mit Flechtenbewuchs auf. Viel Totholz mit ebenfalls üppigem Flechtenbewuchs bietet eine abwechslungsreiche Struktur. Steinhaufen als Aufheizstelle für Reptilien sind vorhanden. Die Bodenkrume ist größtenteils schwach ausgeprägt, so daß es sich hier um einen Rohboden mit syrosemartigen Zügen handelt. In einigen Teilen wird die Heidestruktur durch Verbuschung mit Eiche und Birke unterbrochen. Der westlichere Teil des Gebietes am unteren Hang besteht aus Abraumhalden der ehemaligen Grube Alexander, zwischen denen sich Birkenwald mit schmalen Heideflächen und Drahtschmielenrasen etablieren konnten. Einzelne Felsen sind unter Eichen-Birkenwald eingestreut. Auf den Halden aus schiefrigem Tonstein findet sich eine spärliche Moosvegetation mit Rote-Liste-Arten. Im angrenzenden Buchenwald gibt es geringe Vorkommen von Keulenbärlapp. Ganz im Süden des Gebietes durchfließt ein kleiner, komplett mit Gras überwachsener Quellbach eine offene, zum Teil sickerfeuchte Grasfläche. Die Quelle ist von Birken umstanden. Eine Beeinträchtigung durch Forstwirtschaft ist nicht erkennbar. Im Rahmen eines dynamischen Altholzkonzeptes ist der Erhalt altersheterogener Bestände alter Entwicklungsstadien anzustreben. Die abwechslungsreiche Struktur der Laubwaldformen und deren Verzahnung mit den Heideflächen sowie der Flechtenreichtum machen dieses Gebiet zu einem wertvollen Biotop mit kulturhistorischer Nutzungsform. Die Bergheideflächen sind im Raum Bestwig/Olsberg ein seltener Biotoptyp, der durch Isolation stark gefährdet ist. Aufgrund der Heideflächen sowie der Laubwaldgebiete ist dieses Gebiet von elementarer Bedeutung als Trittstein- und Refugialbiotop im regionalen Biotopverbund von Waldlebensräumen, Heideflächen und nährstoffarmen Offenlandlebensräumen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete waermeliebende Waelder (nicht FFH-LRT) <NAB0> (8,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Heideflaechen <ND00-ung.> (3,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (1,66 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,96 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,81 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,15 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (7,92 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (1,60 ha)
  • Trockene Heide <DA0> (3,17 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (NaN ha)
  • sekundäre Silikat-Blockschutt- / Feinschutthalde <GB4> (1,66 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blasenflechte (Hypogymnia physodes)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Finger-Becherflechte (Cladonia digitata)
  • Gefurchte Schüsselflechte (Parmelia sulcata)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Eisenkraut (Verbena officinalis)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Platismatia glauca (Platismatia glauca)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotfrüchtige Säulenflechte (Cladonia macilenta)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sparriges Kranzmoos (Rhytidiadelphus squarrosus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trompetenflechte (Cladonia fimbriata)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt von Niederwaldbiotopen
Gefährdungen:
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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