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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bibertal (HSK-491)

Objektbezeichnung:

NSG Bibertal

Kennung:

HSK-491

Ort: Brilon
Kreis: Hochsauerlandkreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 17,64 ha
Offizielle Fläche: 17,69 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2008
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4517-0320
Kennung:

BK-4517-0320

Objektbezeichnung:

Bruchwaldkomplex an der Biber

Link zur Karte: BK-4517-0320
Objektbeschreibung: Bruchwaldkomplex am Oberlauf der Biber, einem aus mehreren Quellzuflüssen entstehenden, weitgehend naturnahen Mittelgebirgsbach inmitten sehr ausgedehnter Fichten- und Laubholzwälder. Im Quellgebiet des südlichen Hauptquellbaches der Biber liegt an einem sanft geneigten Hang ein etwa 1,5 ha großer Bruchwald. Den größten Teil der Fläche nimmt ein Birkenbruch ein, der östliche Randbereich ist von einem Erlenbruchwald zur Entwicklung mit etwa 4 m hohen Erlen bestockt. Entwässerungsgräben verlaufen quer durch das Gebiet und entlang der Hangunterseite. Sie sind etwa 0,8 m tief. Die lückige Baumschicht setzt sich aus überwiegend Moorbirke, Erle und Fichte zusammen. Es ist viel Totholz vorhanden. Die Rinde der Bäume ist flechtenreich. Der nördliche Hauptquellbach der Biber fließt in seinem Oberlauf an einer Wildwiese vorbei, die flächig von einem Binsensumpf bewachsen ist. Unmittelbar unterhalb der beiden Hauptquellzuflüsse liegt ein kleiner Erlenbruchwald. Die Baumschicht ist hier bis 12 m hoch. Die Bäume sind häufig mehrstämmig und haben einen Stammdurchmesser von maximal 30 cm. Die Teilfläche ist stark entwässert, Torfmoose nur noch lokal vorhanden. Im weiteren Verlauf tritt von Nordosten ein weiterer kleiner Quellbach hinzu, der in einem Eichen-Buchenwald mittleren Baumholzes mit geringer Krautschicht entspringt. An ihm befindet sich ein kleines, seggenreiches Übergangsmoor. Nach dem Zusammenfluss stockt noch einmal ein kleiner, torfmoosreicher Erlenbruchwald zur Entwicklung beidseitig des Baches. Die Fläche ist durch die räumliche Nähe mehrerer Bruchwälder sowie Seggensümpfen und Übergangsmooren im Zusammenhang mit dem vernetzenden Bach von größtem ökologischem Wert und besitzt neben ihrer Funktion als Trittstein- und Refugiallebensraum auch ein sehr hohes Entwicklungspotential. Die Fläche sollte von Fichten freigestellt und dann unter Vegetationskontrolle (Fichtenanflug) der Sukzession überlassen werden. Entwässerungsgräben sollten geschlossen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (8,00 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,53 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,31 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (6,73 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (3,74 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,88 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,15 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,90 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (2,37 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (1,38 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (8,00 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,31 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,84 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,04 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,15 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,46 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung naturnaher Laubwälder, Bruchwälder, Seggenriede und Fließgewässer
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzaufwuchs
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Entfernen von Drainagerohren
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Schliessen und Anstau von Entwaesserungseinrichtungen
  • Vegetationskontrolle
  • Vernetzung herstellen
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