Inhalt:
Naturschutzgebiet Poelinxer Grund (HX-064)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Poelinxer Grund |
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Kennung: |
HX-064 |
Ort: | Warburg |
Kreis: | Hoexter |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 103,15 ha |
Offizielle Fläche: | 103,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2002 |
Inkraft: | 2002 |
Außerkraft: | 2022 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung erfolgt a) Zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung landesweit bedeutsamer Lebensraeume und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines grossflaechigen Waldkomplexes, der sich durch einen hohen Anteil artenreicher Buchenwaelder und durch im Zusammenhang mit dem Wald stehende schutzwuerdige Feucht- gruenland- und Gewaesserbiotope auszeichnet. Insbesondere sind in ihrer natuerlichen Vergesellschaftung zu schuetzen: - Hainsimsen-Buchenwaelder, - Bach-Erlen-Eschenwaelder, - Erlen-Bruchwaelder und - Magerrasen. Ferner sind zu schuetzen: - extensiv genutzte Wiesen und Weiden auf den z.T. feuchten und nassen Standorten, - naturnahe Quellbereiche, Quellbaeche und Bachabschnitte, - stehende und zum Teil verlandende Gewaesser, - Roehrichte, Seggenriede und Suempfe, - Ufergehoelze, Kopfbaeume, Baumgruppen und Hecken sowie - die natuerliche Artenvielfalt, insbesondere gefaehrdete Tier- und Pflanzenarten, b) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, c) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes, d) Zum besonderen Schutz und zur Entwicklung der Lebensraeume fuer die folgenden im Gebiet als Teilbereich des Vogelschutzgebietes DE-4419-401 "Egge" vorkommenden Vogelarten, auf die sich der Artikel 4 Absatz 1 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie) vom 2.April 1979 (ABI.EG Nr. L 305, S.1) bezieht: - Mittelspecht (Picoides medius), - Grauspecht (Picus canus), - Schwarzspecht (Dryocopos martius), - Eisvogel (Alcedo atthis), - Schwarzstorch (Ciconia nigra) und - Rotmilan (Milvus milvus). Des Weiteren sind die Lebensraeume, auf die sich der Artikel 4 Abs.2 der Vogelschutz-Richtlinie bezieht, fuer folgende regelmaessig wandernde Vogelarten zu schuetzen und zu entwickeln: - Bekassine (Gallinago gallinage) und - Raubwuerger (Lanius excubitor). Fuer die Waldflaechen ist die ueber die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung und Entwicklung eines Laubwald-Bachtalkomplexes mit den fuer die heimischen Laubwaldgesellschaften typischen Arten und die Ueberfuehrung vorhandener Altersklassenbestaende in naturnahe Laubwaelder mit einem Mosaik der standoertlichen Variationen und der verschiedenen Wuchsklassen einschliesslich der Alt- und Totholzphase. Des Weiteren ist es Ziel, den Poelinxer Bach und seine Nebengewaesser mit natuerlich strukturierten,bachbe- gleitenden Laubholzbestockungen bzw.Auenwaelder im funktionalen Zusammenhang mit den feucht- und nassgruenlandgepraegten Gewaesserauenbereichen zu sichern und zu entwickeln. Die extensive Gruen- landnutzung im Poelinxer Gruend ist zu erhalten und zu foerdern. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4419-0023 |
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Objektbezeichnung: |
Pölinxer Grund |
Link zur Karte: | BK-4419-0023 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet wird geprägt durch das Bachsystem des Pölinxerbachs einschliesslich der einmündenden Nebenbäche. Im Norden wurde eine ältere Eichenparzelle in das Biotop einbezogen. Ebenfalls einbezogen in das Biotop ist ein Eichenwaldstreifen am Bremerbruch und der untere Talabschnitt des Steinbachtals. Der Oberlauf des Pölinxer Bachs fliesst naturnah maeandrierend durch einen teils stark vernässten Erlenauenwald. Der Untergrund ist flachmoorig. Trockenere Randbereiche sind vorwiegend mit Fichtenwald, lokal auch mit Erlen bestockt. Die 0,5 bis 1 m breite Bachsohle ist sandig-steinig. Auf Höhe des Schweinegrunds wurden im Tal drei wenig naturnahe Fischteiche angelegt. Im Mittellauf fliesst der Pölinxer Bach überwiegend begradigt und stärker eingetieft durch ein weitläufiges Grünlandtal. Fett- sowie Feucht- und Nassweiden dominieren, kleinflächig kommen straussgrasreiche Magerweiden und Seggenriede vor. Der Bach wird örtlich von dichtem Erlen- Ufergehölz begleitet. Entlang des Bachlaufes wurden grössere Flächen zu feuchten, teils binsenreichen Feucht- und Nassweiden entwickelt und mit zahlreichen Kleingewässer ausgestattet. Die Flächen werden extensiv mit Rindern beweidet, wodurch ein großer Strukturreichtum entstanden ist. Die flachen, im Sommer vielfach austrocknenden Gewässer wurden dicht mit u.a. regional stark gefährdeten oder ausgestorbenen Arten wie z.B. Krebsschere, Froschbiss, Tannwedel und Zungenhahnenfuss bepflanzt. Im mittleren Talabschnitt wurde auf Höhe einer Viehhütte kleinflächig der Fels freigelegt. In diesem Bereich hat sich eine degenierter Calluna-Heide mit Magerkeitszeigern entwickelt. Das Gebiet wird vom NABU betreut. Bei dem Eichenwaldstreifen am Bremerbruch handelt es sich um einen überwiegend jüngeren Eichenbestand mit einzelnen Buchen und Birken sowie oertlich viel Hainbuche auf einem schwach nach N geneigten Hang. Die 20 - 40 cm starken Staemme weisen einen dichten Flechtenbewuchs auf. Eine Strauchschicht fehlt weitestgehend. Die Krautschicht ist im Nordwestteil des Bestands gut ausgebildet mit azidophilen Arten. Ansonsten ist sie fleckenhaft verteilt. Am Boden liegt viel Durchforstungsholz. Östlich stockt ein schmaler Alteichen- und Buchenstreifen mit einzelnen Hainbuchen und einem z.T. dichtem Buchenunterwuchs. Die Staemme erreichen hier eine Staerke von 1 m im Durchmesser, einzelne Eichen sind abgestorben. Eine Krautschicht fehlt nahezu und ist nur in lichteren und feuchten Bereichen augebildet. Das Steinbachtal befindet sich im Südwesten des Gebietes. Es handelt sich um ein aufgeweitetes Tal mit einem altem Eichen-Hainbuchenwald-Streifen sowie einem sickerquellnassen Erlenauwald. Nördlich des Steinbaches stockt Fichtenwald. Der Bachlauf ist ein einem kleineren Abschnitt zweiarmig ausgebildet. Örtlich ist der Bachlauf und der Boden des Erlen-Auenwald durch Wildschweine stark zertreten. Unterhalb des Auenwaldes wird Wasser vom Bach abgezweigt und in naturferne Teichanlage abgeleitet. Unterhalb der Teichanlage fliesst der Bach begradigt und lokal verschalt randlich durch Grünland. Der Pölinxer Bach in Verbindung mit dem Steinbach stellt ein für den Naturraum Weserbergland typisches Bachsystem dar. Das Vorhandensein eines eng verzahnten Komplexes aus einem intakten Bachsystem (mit Erlen-Auenwald), feucht-nassen Extensivweiden, Großseggenrieden, naturnahen Kleingewässern, feuchten Hochstaudenfluren sowie Mager- und Fettweiden stellt die wesentliche Bedeutung des Gebietes dar. Darüber hinaus kommen zahlreiche gefährdete und geschützte Tier- und Pflanzenarten in der strukturreichen Bachaue vor. Die im Gebiet vorhandenen Altbäume, die bereits z.T. totes Holz auweisen, stellen einen wichtigen Lebensraum für Höhlenbrüter und andere höhlenbewohnende Tierarten dar. Durch die Vielfalt der Biotope und Lebensräume auf kleinstem Raum nimmt die Pölinxerbachaue einen hervorragenden Platz unter vergleichbaren Gebieten im Kreis Höxter ein. Hinsichtlich des Biotopverbunds nimmt das Pölinxerbachtal ebenfalls eine wichtige Position für Arten der naturnahen Bachtäler des Eggegebirges ein. Das Bachtal vermittelt zwischen Diemelaue und Schwarzbachtal im Norden sowie Klingelbachtal im Westen. Hauptentwicklungsziele der Bachaue sind die Erhaltung und Optimierung der vorkommenden Biotope, vor allem der Quellbäche mit Auenbereichen und der Grünlandflächen sowie der angelegten Kleingewässer. Dabei steht die Entwicklung möglichst strukturreicher Bestände im Vordergrund, wodurch eine Vielfalt an Klein- und Kleinsthabitaten geschaffen werden soll. Erreicht werden können die Ziele z.B. durch Beibehaltung der extensiven Nutzung sowie Förderung standortgerechter Gehölzbestände. Im Gebiet soll vor allem das Tot- und Altholz als Lebensraum belassen werden. Die Bestockung mit Eichen, Hainbuchen und örtlich alten Buchen soll beibehalten und die wenigen noch auf der Fläche wachsenden Fichten und Lärchen entfernt werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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