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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Grietherorter Altrhein und Hafen Dornick (KLE-003)

Objektbezeichnung:

NSG Grietherorter Altrhein und Hafen Dornick

Kennung:

KLE-003

Ort: Rees
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 558,94 ha
Offizielle Fläche: 530,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2006
Außerkraft: 2026
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4103-0248
  • BK-4103-203
  • BK-4203-0156
  • BK-4204-0510
Kennung:

BK-4103-203

Objektbezeichnung:

Rhein-Fischschutzzonen zwischen Rees und Dornick (s. Allgemeine Bemerkungen!)

Link zur Karte: BK-4103-203
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen etwa 9 km langen, durch einen Campingplatz und eine Sporthafenausfahrt in drei Teilflächen untergliederten Uferabschnitt zwischen Rees und Dornick. Alle drei Uferabschnitte werden überwiegend extensiv beweidet und sind bis auf kleine Auenwäldchen nahe Rees gehölzarm bis gehölzfrei. Der nördliche, knapp 2 km lange Uferabschnitt ist großteils mit Steinwurf (z.T. über Steinpackungen) befestigt. Lediglich auf etwa 400 m Länge befindet sich ein zurückgelagerter Uferbereich mit Buhnen, Flachwasserbereichen, buchtigen Uferlinien und sandigen, bereichsweise mit lückigen Gänsefuß- und Knöterichfluren bewachsenen Uferzonen. Der mittlere, 2,1 km lange Uferabschnitt weist nur bereichsweise Buhnen und eine buchtigere Uferlinie auf. Das sanft bis mäßig ansteigende Ufer ist vorwiegend kiesig-sandig. Örtlich kommt fragmentarisch ausgebildete Schlammufervegetation vor. Die Mündung eines Baggersees im Norden wurde bis auf eine schmale Abflußrinne verfüllt. Der südliche, knapp 5 km lange Uferabschnitt wird durch Buhnen gegliedert. Er weist sehr abwechslungsreiche Ufer mit größeren Buchten, Flachwasserzonen, vielgestaltigen Uferlinien und Senken hinter Uferwällen auf. Neben sandig-kiesigem Ufersubstrat finden sich vermehrt verlehmte bis lehmige Bereiche. Entsprechend frequent treten Knöterichfluren auf. Mit seinen abwechslungsreichen und zumeist flachen Ufer ist der südliche Uferabschnitt ein besonders wertvolles Fischbiotop. Hier wurden in der unmittelbar östlich der Reeser Rheinbrücke gelegenen Uferbucht auch landesweit vom Aussterben bedrohte Fischarten nachgewiesen. Das Gebiet ist Teil des FFH-Gebietes "Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef" und bildet mit seinen meist unverbauten Ufern, den flachen, kiesig-sandigen bis lehmigen Uferzonen, den Ruhigwasserbereichen zwischen den Buhnen und den steinigen Buhnen/Buhnenköpfen einen wichtigen Lebensraum und Trittstein (im Sinne eines Stepping-Stone-Konzeptes) für rheintypische Fischarten. Der Rheinstrom selber ist für den Zu- und Abzug der Langdistanzwanderer und damit für deren Populationen in oberhalb gelegenen Nebenflüssen von Bedeutung.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (156,00 ha)
  • Fluesse mit Schlammbaenken mit Vegetation des Chenopodion rubri p.p. und des Bidention p.p. <3270> (21,86 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,97 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Weiden-Auenwald <AE2> (2,97 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,00 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (171,86 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
  • Ampfer-Knöterich i.w.S. (Persicaria lapathifolia s.l.)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula (subsp. esula))
  • Floh-Knöterich (Persicaria maculosa)
  • Fluss-Knöterich (Persicaria lapathifolia subsp. brittingeri)
  • Fuchsschwanz (unbestimmt) (Amaranthus spec.)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gemeines Seifenkraut (Saponaria officinalis)
  • Geruchlose Kamille (Tripleurospermum perforatum)
  • Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grossfrüchtige Spitzklette Sa. (Xanthium orientale agg.)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Klebriger Gänsefuss (Dysphania botrys)
  • Klebriges Greiskraut (Senecio viscosus)
  • Kleines Flohkraut (Pulicaria vulgaris)
  • Kleines Liebesgras (Eragrostis minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Mandel-Weide (Salix triandra s.l.)
  • Milder Knöterich (Persicaria mitis)
  • Nickende Distel (Carduus nutans s.l.)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea)
  • Roter Gänsefuss Sa. (Chenopodium rubrum agg.)
  • Schmalflügeliger Wanzensame (Corispermum leptopterum)
  • Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiess-Melde Sa. (Atriplex prostrata agg.)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Strand-Ampfer (Rumex maritimus)
  • Sumpf-Ampfer (Rumex palustris)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Verwachsenblättriger Zweizahn (Bidens connata)
  • Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Weisser Gänsefuss (Chenopodium album)
  • Weisser Gänsefuss Sa. (Chenopodium album agg.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Alant (Inula britannica)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Zarte Binse (Juncus tenuis)
Tierarten:
  • Bitterling (Rhodeus amarus)
  • Flussneunauge (Lampetra fluviatilis)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Rapfen (Aspius aspius)
  • Weissflossengründling (Romanogobio belingi)
Schutzziele:
  • Sicherung von Rhein(ufer)abschnitten als Laichplatz, Jungfisch-, Nahrungs- und Ruhehabitat insbesondere für die im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführten Wanderfische sowie als Lebensraum für auentypische Lebensgemeinschaften
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau
  • Grundwasserabsenkung (Rheinsohlenerosion)
  • Muellablagerung (überwiegend aus Überschwemmungen)
  • Uferbefestigung (WA)
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Naturnahe Umgestaltung eines Gewaessers nach Gewaesserausbau
  • NSG-Erweiterung / vertragliche Regelung
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