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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Uedemer Hochwald (KLE-020)

Objektbezeichnung:

NSG Uedemer Hochwald

Kennung:

KLE-020

Ort: Uedem
Kreis: Kleve
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 424,59 ha
Offizielle Fläche: 421,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2004
Inkraft: 2010
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4304-0006
  • BK-4304-0007
  • BK-4304-062
Kennung:

BK-4304-0006

Objektbezeichnung:

NSG Uedemer Hochwald

Link zur Karte: BK-4304-0006
Objektbeschreibung: Auf dem Stauchendmoränen-Wall der Niederrheinischen Höhen bei Xanten gelegen, stellt das Gebiet den südlichen Teil des geschlossenen Waldgebietes "Hochwald" dar. Bodensaure Buchen- und Eichenwälder unterschiedlicher Ausprägung und verschiedenen Alters (Periclymeno-Fagetum) sind für das Gebiet charakteristisch. In einzelnen Bereichen im Osten des Gebietes stocken darüber hinaus trockene Birken-Steileichenwälder (Betulo-Quercetum). Ein Teil des Gebietes ist mit Lärchen-Beständen bestockt, daneben finden sich Kiefern- und Fichtenparzellen, seltener Roteichen- und Bergahornbestände. Altholzreiche Eichen- und Buchenwälder finden sich vor allem im mittleren bis östlichen Teil des Gebietes. Die bis 150-jährigen Wälder sind wahrscheinlich aus Stockausschlag hervorgegangen. Der Bestandsaufbau ist oft relativ einheitlich (Althölzer) und ästhetisch sehr ansprechend. Die Ausbildung der Krautschicht ist weitgehend vom Beschattungsgrad abhängig und schwankt dem entsprechend zwischen geringem und hohem Deckungsgrad. Vielerorts dominiert der Adlerfarn, der häufig größere Flächen einnimmt. In ausgesprochenen Hallenwaldbereichen fehlt die Kraut- und Strauchschicht (ausgenommen die Stechpalme) fast völlig. Stehendes und liegendes Totholz ist vor allem in der Naturwaldzelle im stärkerem Umfang vorhanden. An die Altholzbestände grenzen zumeist Laubwälder im jüngeren bis mittleren Baumholzalter, Mischwald und Nadelholzforste an. Während im Innern des Hochwaldes die Morphologie durch fast ebene bis flachwellige Hang- und Kuppenlagen bestimmt wird, fällt der Höhenzug am Ostrand relativ steil zur Niederterrasse ab, wobei das Gelände durch Hangmulden und Trockentälchen stark gegliedert wird. Für die weitere Umgebung sind die überwiegend naturnah entwickelten bodensauren Eichen- und Buchen-Mischwälder des Hochwaldes auf Grund ihrer Flächengröße und ihres z.T. sehr guten Erhaltungszustandes von besonderem Wert. Vor allem auf Grund der hervorragenden Entwicklung und flächenmäßigen Ausdehnung der Eichen-Buchen-Mischwälder ist das Gebiet von landesweiter Bedeutung. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von Waldgebieten stellt das Gebiet einen Ausgangspunkt für die Wiederbesiedlung der linksrheinischen Mittelterrasse nord- bis südwestlich von Xanten entlang der Verbundachse Nederijksche Wald bei Nijmegen-Reichswald-Hochwald-Hees-Bönninhardt dar. In den bodensauren Buchen- und Eichen-Mischwäldern hat die Erhaltung bzw. Förderung der strukturellen Vielfalt durch naturnahen Waldbau bzw. weiterhin zu unterbleibende forstliche Bewirtschaftung (Naturwaldzelle) absoluten Vorrang. Die Entwicklungsmaßnahmen sollten sich auf den mittel- und langfristigen Umbau der Nadelholz- und Roteichenforste in standortgemäße Waldgesellschaften konzentrieren.
Kennung:

BK-4304-0007

Objektbezeichnung:

NSG Uedemer Hochwald (Südostteil am Dailschenhof außerhalb des FFH-Gebietes)

Link zur Karte: BK-4304-0007
Objektbeschreibung: Das gut 5 Hektar große Gebiet umfasst den südöstlichsten Ausläufer des großen, geschlossenen Waldgebietes "Hochwald" auf dem Stauchendmoränen-Wall der Niederrheinischen Höhen bei Xanten. Die angrenzenden Waldbereiche sind zusätzlich als FFH-Gebiet gesichert. Die Waldfläche am Dailschenhof wird teils von älterem, lichtem Kiefernforst mit aufwachsenden Laubgehölzen, teils von Laubwäldern mit vorherrschender Buche, Birke bzw. Bergahorn eingenommen. Vor allem der den südlichen Waldrand bildende Buchen-Mischbestand ist von hoher Bedeutung, da hier zahlreiche Altbäume und vielfach Relikte der ehemaligen Niederwaldwirtschaft anzutreffen sind. Dieser Bestand ist auch ästhetisch sehr ansprechend. Die Krautschicht ist recht artenarm, in der Strauchschicht finden sich vereinzelt Holunder und Stechpalme. Zusammen mit den angrenzenden Laubwäldern ist das Gebiet für die weitere Umgebung auf Grund der Flächengröße der naturnahen Laubwälder und des z.T. sehr guten Erhaltungszustandes von besonderem Wert. Der Hochwald stellt mit weiteren Waldgebieten auf der linksrheinischen Mittelterrasse nord- bis südwestlich von Xanten (Nederijksche Wald bei Nijmegen- Reichswald-Hochwald-Hees-Bönninhardt) eine herausragende Verbundachse dar. In den bodensauren Laubmischwäldern hat die Erhaltung bzw. Förderung der strukturellen Vielfalt durch naturnahen Waldbau Vorrang. Im betrachteten Gebiet sollten sich die Entwicklungsmaßnahmen auf den mittelfristigen Umbau der Kiefern-, Robinien- und Bergahorn-Forste in standortgemäße Waldgesellschaften konzentrieren.
Kennung:

BK-4304-062

Objektbezeichnung:

Trockentaelchen mit periodischen Quellaustritten (siehe unter Bemerkungen)

Link zur Karte: BK-4304-062
Objektbeschreibung: Tief eingeschnittenes Trockentaelchen am steilen Osthang der Niederrheinischen Hoehen suedl. Marienbaum. Das Taelchen verlaeuft etwa von SSW nach NNO und ist in der oberen Haelfte von Nadelholzforsten (Douglasie und Fichte), ansonsten von lichtem Eichen-Buchenwald bestanden. In den Nadelholzforsten fehlen Strauch- und Krautschicht, im Bereich des Eichen-Buchen- waldes ist lokal eine Strauchschicht aus Buche, Eberesche und Holunder sowie eine weitgehend flaechendeckende Krautschicht aus Drahtschmiele, Frauenfarn und Brombeere zu finden. Etwa im unteren Drittel des Talverlaufes befinden sich mehrere, nach kurzer Strecke wieder versickernde, periodisch schuettende Quellen (d). 2 weitere Quellbereich befinden sich unterhalb des Grenzweges auf Xantener Gebiet. Da das Taelchen als Wander- und Reitweg genutzt wird, sind seine Quellbereich durch Tritt und Eutrophierung (Pferdedung) stark beeintraechtigt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (208,61 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (44,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (11,79 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (104,67 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (77,85 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (51,28 ha)
  • Eichenwald <AB0> (9,40 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (37,49 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (6,55 ha)
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (1,12 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,27 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,90 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (24,75 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (1,03 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (13,10 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (21,60 ha)
  • Robinienwald <AN0> (0,06 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (8,60 ha)
  • Ahornwald <AR0> (2,25 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,62 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (16,10 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (39,70 ha)
  • Schlagflur <AT0> (1,15 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (5,10 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,44 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (0,13 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,01 ha)
  • Wildacker <HA2> (0,28 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einseitwendiges Kleingabelzahnmoos (Dicranella heteromalla)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeines Weissmoos (Leucobryum glaucum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Mispel (Mespilus germanica)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zittergras-Segge (Carex brizoides)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung von naturnahen, alt- und totholzreichen Laubwaldflächen, insbesondere von bodensaurem Eichen-Buchenwald, als Relikte der natürlichen Waldgesellschaften der Stauchendmoränen der Niederrheinischen Höhen und als Lebensraum vieler, z.T. gefährdeter Pflanzen- und Tierarten, wie z.B. Dachs, Waldschnepfe, Habicht und Schwarzspecht
  • Erhalt und Optimierung von naturnahen, alt- und totholzreichen Laubwäldern, insbesondere von bodensaurem Eichen-Buchenwald mit Niederwaldresten, u.a. als Relikte der natürlichen Waldgesellschaften der Stauchendmoränen der Niederrheinischen Höhen
  • Vermeidung der Trittschaeden im Quellbereich
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Erosionsschaeden
  • Eutrophierung
  • Jagdliche Einrichtung (JA)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Altholz erhalten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Kahlschlag
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pufferzone anlegen
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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