Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Gruete (LIP-038)

Objektbezeichnung:

NSG Gruete

Kennung:

LIP-038

Ort: Leopoldshoehe
Kreis: Lippe
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 28,52 ha
Offizielle Fläche: 29,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1998
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess LG Paragraph 20 - Zur Erhaltung eines morphologisch besonders ausgepraegten Kerbtales und des angrenzenden Buchenwaldes auf dem Kalkhoehenzug sowie aufgrund der hohen strukturellen Vielfalt, - Zur Erhaltung wertvoller Lebensraeume fuer gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten, - Zur Wiederherstellung und Optimierung von Fliess- und Stillgewaesserbiotopen, - Zur Entwicklung der Waldflaechen zu vielfaeltigen, naturnahen, laubholzreichen Bestaenden mit Alt- und Totholzanteilen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4018-371
Kennung:

BK-4018-371

Objektbezeichnung:

NSG "Grüte"

Link zur Karte: BK-4018-371
Objektbeschreibung: Vielfältiges Biotopensemble aus einem weitgehend naturbelassenen Bachtal, wertvollem Buchenwald auf dem östlich angrenzenden Kalkhöhenzug und entwicklungsfähigem Grünland in dem sich nördlich anschließenden Nebentälchen. Der ca. 1,2 km lange, in nördlicher bis nordwestlicher Richtung abfallende Abschnitt des Grütebaches weist einen überwiegend naturnahen Verlauf aus. Die ursprüngliche Quelle liegt im Siedlungsbereich und ist verfüllt und überbaut. Im oberen Teil wird das Bachtal durch einen Kleingewässerverbund mit gut entwickelten Wasserpflanzen- und Verlandungs-Gesellschaften, einen bachbegleitenden Eschen-Auenwald und einer eutrophierten Nassgrünlandbrache geformt. Unterhalb eines Rohrdurchlasses (Wegdamm) bestehen Ansätze einer aktiven, biogenen Kalktuffbildung. In nördlicher Richtung durchquert der Bach in einem breiten Kerbtal den bewaldeten Kalkhöhenzug und setzt sich in der anschließenden flachwelligen Feldlandschaft als ein offenes, flaches Bachtal mit bachbegeleitenden Gehölzen fort. Zwei abgezäunte Stillgewässer werden zur Zeit als Fichteiche genutzt. Die mit nährstoffreichen Lößlehm bedeckte Muschelkalk-Kette des Grüteberges wird von einem naturnahen, z.T. lichtreichen Buchenwald mit eingestreuten Edellaubbaumarten eingenommen. Die anspruchsvolle Krautschicht ist charakteristisch für einen Waldgerste-Buchenwald und lokal mit Feuchtezeigern angereichert. In den gegatterten Teilflächen ist eine dichtstehende Laubholznaturverjüngung emporgekommen. Im westlichen Teil des Grüteberges geht der Buchenwald in einen altershomogenen Eschenbestand mit Begleitbaumarten über. Entlang des nördlichen Waldrandes hat sich ein Schlehen-Brombeer-Gebüsch mit der Samtbrombeere entwickelt. Nördlich schließt sich ein Grünlandtälchen mit einem verrohrten Nebenbach an. Der ehemalige Bachverlauf ist durch punktuelle Vernässungen (mit Flutschwaden) und an der leicht bewegten Geomorphologie erkennbar. Hier sollte die Wiederherstellung des Bachlaufes angestrebt werden. Das aktuell als Mähwiese genutzte Grünland ist mit einen erhöhten Anteil an Störzeigern versehen und wird durch eine durchgehende Böschunghecke von der angrenzenden Ackerflur abgeschirmt. Das Gebiet zeichnet sich durch seine große Biotoptypenvielfalt aus und ist ein wesentlicher Bestandteil im regionalen Fließgewässer- und Wald-Biotopverbund des östlichen Teutoburger Waldes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Kalktuffquellen (Cratoneurion) <7220> (NaN ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (3,87 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,52 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,68 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (NaN ha)
Biotoptypen:
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (3,87 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,52 ha)
  • Waldmantel <AV1> (0,14 ha)
  • Böschungshecke <BD4> (0,14 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,68 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,18 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,31 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (NaN ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Falt-Schwaden (Glyceria notata)
  • Farnähnliches Starknervmoos (Cratoneuron filicinum)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa subsp. umbrosa)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grossfrüchtiger Weissdorn (Crataegus macrocarpa (C. laevigata x rhipidophylla))
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hain-Segge (Carex otrubae)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lederblättrige Rose (Rosa caesia)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Samt-Brombeere (Rubus vestitus)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Ufer-Schnabeldeckelmoos (Platyhypnidium riparioides)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz und Erhalt eines wertvollen Bachtales und angrenzender naturnaher Buchenwälder. Ökologische Optimierung und Wiederherstellung von Still- und Fließgewässern, Förderung von bodenständigen Gehölzbeständen und Erhöhung des Tot- und Altholzanteiles.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger (Nassgrünlandbrache)
  • Verrohrung (WA) (Verrohrung eines Seitenbaches)
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiederherstellung d. urspr. Gewaesserzustand n. Gew.veraenderung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.