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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Ittertal <A> (ME-043)

Objektbezeichnung:

NSG Ittertal <A>

Kennung:

ME-043

Ort: Haan
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 21,29 ha
Offizielle Fläche: 22,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung dieses NSG erfolgt gemaess Paragraph 23 Abs. 1 Nr. 1, 2 und 3 BNatSchG,
insbesondere

- Wegen des weitgehend naturnah maeandrierenden Bachlaufes,
- Wegen der Roehricht- und Seggenbestaende,
- Wegen der Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren,
- Wegen der Quellbereiche,
- Zur Erhaltung von Lebensstaetten und Lebensgemeinschaften seltener und
gefaehrdeter Tier- und Pflanzenarten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4808-0001
Kennung:

BK-4808-0001

Objektbezeichnung:

NSG Ittertal

Link zur Karte: BK-4808-0001
Objektbeschreibung: Nordseite des stark eingetieften Ittertales zwischen Bruchermühle und Breidenmühle am Siedlungsrand von Haan. Die südliche, zur Stadt Solingen gehörende Talhälfte, ist ebenfalls als NSG ausgewiesen. Das ca. 1 km lange Ittertal wird an den Hängen geprägt durch naturnahe Wälder, wobei Hainsimsen-Buchenwälder mit Altholzanteil einen großen Teil einnehmen. Einzelbäume erreichen 100 cm Durchmesser. Die Talsohle ist durchgehend feucht und wurde früher als Grünland genutzt. Heute findet nur noch am südwestlichen Ende eine gemischte Ziegen-Pferde-Beweidung auf einer recht artenreichen Feuchtweide statt. Die meisten ehemaligen Grünlandflächen liegen brach oder werden unregelmäßig gemäht. Gebüsche und Neophytenfluren mit Drüsigem Springkraut oder Riesen-Bärenklau breiten sich stellenweise stark aus. Das extensiv gepflegte Grünland sowie die vorgefundenen Grünlandbrachen beherbergen einige seltene Pflanzen- und Tiere, die mit zunehmender Verbuschung verschwinden würden. Besonders im östlichen Teil wurden verschiedene Kleingewässer in den Feuchtbrachen angelegt, die mittlerweile ein interessantes Artenspektrum teils seltener Arten beherbergen. Gebüsche bedecken ältere Brachen, wobei die Grau-Weide dominiert. Das Ittertal stellt in diesem Abschnitt eine historische vorindustrielle Kulturlandschaft dar. An drei hintereinander liegenden Stellen im Gebiet wurde die Itter aufgestaut und das Wasser den Mühlen der heute noch vorhandenen Kotten (meist zur Metallverarbeitung) zugeleitet. Bis auf die abschnittsweise stärkeren Beeinträchtigungen am Abzweig der Mühlgräben verläuft die Itter relativ naturnah in einem stark geschwungenen Bachbett. Das Wasser ist kritisch belastet. Fast durchgängig wird der Bach vom Ufergehölz gesäumt. An der Bruchermühle befindet sich ein größerer Zierteich mit Schwänen, am Schaafenkotten ein kleinerer Fischteich. Der von Norden kommende naturnahe Horster Bach fließt in einem engen Kerbtal. Einige Eichen-Hainbuchenbestände an seinen Talflanken belegen eine ehemalige Niederwaldwirtschaft. Die Wege im Gebiet werden intensiv zur Naherholung genutzt. Naturschutzfachliche Bedeutung hat das Gebiet vor allem aufgrund des großflächigen Feuchtgrünlandes und der naturnahen Gewässerbiotope, die einige seltene Arten beherbergen. Innerhalb der Biotopvernetzung kommt dem Ittertal eine regionale Bedeutung als Ost-West-Vernetzungsachse zwischen im stark besiedelten Raum von Solingen und Haan zu. Hauptentwicklungsziel ist die Sicherung artenreicher Feuchtbiotope in der Talaue durch extensive Bewirtschaftung und eine weitere Verbesserung von Struktur und Qualität des Itterbaches. An den Talflanken ist die Sicherung naturnaher Wälder mit einem entsprechenden Strukturangebot von Alt- und Totholz angesagt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Natuerliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions <3150> (0,14 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (7,45 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,41 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,49 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moore, Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH) auf Primärstandorten <NCA0-ung.> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,41 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,20 ha)
  • Quellbereiche (0,10 ha)
  • Röhrichte (0,10 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,76 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,14 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,45 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (4,26 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,06 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,41 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,21 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,49 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,43 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,43 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,61 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,22 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,43 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,93 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,14 ha)
  • Teich <FF0> (0,43 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,10 ha)
  • Bach <FM0> (0,01 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,13 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,08 ha)
  • Graben <FN0> (0,21 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,21 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,43 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Borsten-Moorbinse (Isolepis setacea)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbgrüner Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Vergissmeinnicht (Myosotis nemorosa)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haken-Wasserstern (Callitriche hamulata)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Kahler Frauenmantel (Alchemilla glabra)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krallenblatt-Sichelmoos (Varietät) (Drepanocladus aduncus var. polycarpus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Purpur-Weide (Salix purpurea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiessmoos (Calliergonella cuspidata)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spreizendes Wasser-Greiskr. (Senecio erraticus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Südlicher Wasserschlauch (Utricularia australis)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Blindschleiche (Anguis fragilis)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Große Königslibelle (Anax imperator)
  • Grünspecht (Picus viridis)
  • Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
  • Hirschkäfer (Lucanus cervus)
  • Langflügelige Schwertschrecke (Conocephalus fuscus)
  • Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und extensive Bewirtschaftung des Feuchtgrünlandes im Bachtal/ Erhaltung
    naturnaher Waldbestände auf den Talhängen mit Alt- und Totholz
Gefährdungen:
  • Abwasserbelastung (kommunale Abwasserbelastung am Itterbach)
  • Aufforstung
  • Beseitigung alter Baeume
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • nicht einheimische Arten
  • unerwuenschte Sukzession (Grünlandbrachen)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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