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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Laubachtal <A> (ME-037)

Objektbezeichnung:

NSG Laubachtal <A>

Kennung:

ME-037

Ort: Mettmann
Kreis: Mettmann
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 15,31 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1997
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4707-086
Kennung:

BK-4707-086

Objektbezeichnung:

NSG Laubachtal westlich von Mettmann

Link zur Karte: BK-4707-086
Objektbeschreibung: Das Gebiet umfasst einen etwa 1,2 km langen Talabschnitt des Laubaches im Südwesten von Mettmann. Das Tal ist im oberen Abschnitt bis etwa Haus Laubach steil eingeschnitten. Die im Oberlauf nur wenige Meter breite Talsohle weitet sich talabwaerts bis auf etwa 50 m aus. Der im oberen Abschnitt nur als schmales Rinnsal ausgebildete Bach verbreitet sich auf 2 m im Suedteil des Gebietes. Er wird ueber weite Strecken von einem Ufergehoelz aus Erlen und Weiden begleitet, tlw. auch Pappeln. Die alten Kopfweiden sind inzwischen durchgewachsen (und somit gefährdet) und weisen nicht selten einen Stammdurchmesser von 1 m auf. Die Talhaenge sind v.a. im oberen und mittleren Abschnitt mit Gehoelzen bestockt. Von hohen Baeumen beherrschte Abschnitte wechseln mit Gebueschen und Brombeergestruepp. Die Talsohle und v.a. im unteren Abschnitt auch die dort flacheren Talhänge werden von Gruenland bzw. Grünlandbrachen eingenommen. Oberhalb Haus Laubach ist das Grünland in der Talsohle vollständig brachgefallen und die Vegetation von Nitrophyten beherrscht. Unterhalb wird das Grünland überwiegend von Pferden beweidet. Unmittelbar südlich Haus Laubach befindet sich eine reliefreiche Fettweide, die kleinflächig entlang des Baches als Nassweide ausgebildet ist. Im Tal liegen mehrere kleine und auch größere Teiche. Ein naturnaher Teich mit ausgedehnter Verlandungszone befindet sich direkt bei Haus Laubach (geschützt nach §62). Direkt oberhalb liegt ein sehr kleiner Teich mit überwiegend steilen Ufern und einem Rohrlkolbenröhricht am Nordufer sowie kleinflächig Igelkolben. Die drei südlich Haus Laubach liegenden Teiche sind allesamt naturfern gestaltet, tlw. von altem Baumbestand (v.a. Silberweiden) umgeben. Im südlichen Teil des Tales erstreckt sich eine extensiv bewirtschaftete Obstwiese zungenfoermig nach Osten. Sie umfasst etwa 25 Baeume (u.a. Aepfel), die bis 6 m hoch sind. Das Laubachtal liegt am südwestlichen Stadtrand von Mettmann in der Agrarlandschaft der Mettmanner Loessterrasse. Durch die im Norden steilen Hangbereiche und die vernässte Talsohle wurde das Gebiet extensiv genutzt und ist hier inzwischen brachgefallen. Weiter unterhalb werden das Tal bzw. die Talhänge mehr oder weniger extensiv für die Pferdehaltung genutzt. Der naturnahe Eindruck wird durch zahlreiche Kleingehölze wie alte Baumgruppen, Ufergehölze und kleine Feldgehölze verstärkt. So hat sich ein wertvoller Biotopkomplex erhalten. Als Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere und mit dem geschützten Biotop bei Haus Laubach hat das Gebiet eine lokale Bedeutung im Ballungsraum. Das Gebiet ist eher ein Trittsteinbiotop im lokalen Biotopverbund, da das Gewässer südlich der BK-Fläche verrohrt ist und sich auch das gehölzbestandene naturnahe Tal unterhalb nicht fortsetzt (Steinbruchbetriebe). Das Gebiet sollte als landschaftstypischer und naturnaher Talabschnitt mit wichtiger lokaler Biotopverbundfunktion erhalten werden. Hierzu ist vor allem die Beweidung beizubehalten und nach Möglichkeit zu extensivieren sowie die (extensive !) Grünlandbewirtschaftung ggf. auch im Norden wieder aufzunehmen; Ziel ist die Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Feuchtgrünland. Anzustreben ist ferner die Beseitigung der naturfernen Teiche südlich Haus Laubach zugunsten extensiv genutzten Grünlands und für die naturnahe Gestaltung des Baches. Der Nordteil des Gebietes ist inzwischen von Wohnbaugebieten umschlossen. Zu diesem wurde eine Pufferzone angelegt, die mit Laubgehölezn bepflanzt wurde.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (9,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (3,65 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,10 ha)
  • Feldgehölz <BA0> (2,28 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,22 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,15 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,08 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,20 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,06 ha)
  • Teich <FF0> (1,23 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (0,15 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (0,40 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarz-Pappel (Populus nigra)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines landschaftstypischen Talabschnitts mit naturnahen und halbnatuerlichen Elementen als Inselbiotop in der durch Siedlung und Landwirtschaft ueberformten Mettmanner Loessterasse
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Eutrophierung (insbesonder Brachen im N)
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Rodung (FW) (Ufergehoelz)
  • Siedlung, Flaechenverbrauch
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Beweidung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Obstbaumpflege
  • Vegetationskontrolle
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