Inhalt:
Naturschutzgebiet Weseraue (MI-002)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Weseraue |
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Kennung: |
MI-002 |
Ort: | Petershagen |
Kreis: | Minden-Luebbecke |
Bezirksregierung: | Detmold |
Digitalisierte Fläche: | 755,56 ha |
Offizielle Fläche: | 755,90 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1989 |
Inkraft: | 2012 |
Außerkraft: | 2032 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3519-0010 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Weseraue" |
Link zur Karte: | BK-3519-0010 |
Objektbeschreibung: | Das NSG "Weseraue" umfasst einen ca. 25 km langen Grünlandgürtel entlang der Weser zwischen Petershagen und der Landesgrenze bei Schlüsselburg. Große Teile des Grünlandes befinden sich in öffentlichem oder Stiftungseigentum und werden unter Naturschutzgesichtspunkten bewirtschaftet. Vorherrschend sind hier mittlerweile artenreiche Glatthaferwiesen, in beweideten Bereichen auch Weidelgras-Weißkleeweiden, anzutreffen. Kleinflächig finden sich darüber hinaus auch Magerwiesen (z.B. am "Ölhafen Ilvese"), Magerweiden und Sand-Magerrasen (z. B. auf Deichen und an den Geesträndern), Flutrasen und Feuchtwiesen (in Flutrinnen und an quelligen Geesträndern). Innerhalb des Gebietes liegen auch einzelne Ackerflächen. Vielfach wird das NSG "Weseraue" noch durch verschiedene kulturlandschaftstypische Kleingehölze wie Feldhecken, Baumreihen und -gruppen, Kopfweidenbestände und Feldgehölze strukturiert und gegliedert. An einigen Stellen wurden zu Naturschutzzwecken kleine Stillgewässer angelegt, die sich zu artenreichen Lebensräumen entwickelt haben. An mehreren Stellen verlaufen kleinere, ausgebaute Bachläufe oder Gräben und münden in die Weser (z.B. Riehebach, Seegraben, Petershäger Hanggraben). Bei Ilvese mündet zudem die Gehle, ein größerer Bach/kleiner Fluss mit Pfeilkraut-Röhrichten und Teichrosenbeständen, in die Weser. Ein von extensiv genutzten Wiesen und Weiden geprägter Teilabschnitt der Gehleniederung liegt ebenfalls innerhalb des Schutzgebietes. An der Weser wachsen vereinzelte, lückige Weidenufergehölze. Größtenteils werden die kiesig-sandigen Weserufer jedoch von Hochstaudenfluren, Glanzgrasröhrichten, Flutrasen und Pionierfluren gesäumt. Die nördlichen Weserabschnitte befinden sich im Einflussbereich der Staustufe Schlüsselburg. Hierdurch ist die Fließgeschwindigkeit deutlich reduziert und es herrschen teilweise stillgewässerähnliche Bedingungen. Die Ufer sind überwiegend mit Steinschüttungen und gepflasterten Buhnen befestigt. Nur an wenigen Stellen existieren Sand- und Kiesbänke (z.B. bei Wasserstraße und bei Jössen). Im Gebiet liegen auch mehrere Kiesabgrabungsgewässer und eine wassergefüllte, ehemalige Tonabgrabung ("Kätchenburg" am Geestrand bei Ovenstädt). Diese Gewässer werden überwiegend von Weidenufergehölzen, Röhrichten und Wasserpflanzenbeständen gesäumt. Eine weitgehend wiederverfüllte Kiesabgrabung mit kleinen Restgewässern, Pionierfluren, Weiderasen und Weidengebüschen liegt am Weserufer bei Windheim. Flächenhafte Waldbestände sind im Schutzgebiet nur am Geesthang bei Gernheim, in Form von geophytenreichen Eichen-Hainbuchenwäldern, anzutreffen. Ein barrierefreier Rundwanderweg zwischen Petershagen und Ovenstädt mit verschiedenen Informationsangeboten bietet Naturerlebnismöglichkeiten für interessierte Besucher. Das NSG "Weseraue" verbindet verschiedene "Kern-Naturschutzgebiete" wie die NSG "Mittelweser", Windheimer Marsch", "Grube Baltus", "Häverner Marsch" und "Staustufe Schlüsselburg" zu einer durchgehenden Schutzgebietszone entlang der Weser und bildet so auch eine wichtige Kernzone innerhalb des Vogelschutzgebietes "Weseraue". Dieses verdankt seine Bedeutung für zahlreiche Wat- und Wasservögel unter anderem der geographisch günstigen Lage zwischen den Feuchtgebieten "Dümmerniederung" und "Steinhuder Meer". Es wird deshalb sowohl zur Brutzeit als auch während der Rast- und Überwinterungszeit von vielen gebietstypischen Vogelarten genutzt. So brüten hier u.a. Schnatter- und Krickente, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Rohrweihe, Feldlerche, und Austernfischer. Während der Rast- und Überwinterungen nutzen z.B. Zwerg- und Singschwan, Bläßgans, Zwerg-, Mittel- und Gänsesäger, Kampfläufer und Goldregenpfeifer das Gebiet. Auch die in verschiedenen Orten entlang der Weser brütenden Weißstörche finden hier günstige Flächen für die Nahrungssuche. Zur Bedeutung des Gebietes für die Tier- und Pflanzenwelt trägt auch die vielfältig strukturierte Auenlandschaft mit kleinen Abgrabungsgewässern, Extensivgrünland und Kleingehölzen beiderseits der Weser bei. Aus vegetationskundlicher Sicht sind besonders die durch langjährige naturschutzorientierte Bewirtschaftung entstandenen, artenreichen Glatthaferwiesen und andere bedrohte Grünlandtypen bemerkenswert. Als durchgehender Grünlandgürtel entlang der Weser spielt das NSG "Weseraue" eine wichtige Rolle als wesentlicher Teil einer Verbundachse zwischen Petershagen, Schlüsselburg und darüber hinaus. Gemeinsam mit verschiedenen ehemaligen Kiesabgrabungsgebieten innerhalb des "Vogelschutzgebietes Weseraue" bildet es zudem einen wichtigen Trittsteinbiotop für Zugvögel. Gleichzeitig bietet es wichtige Rückzugsbereiche für auentypische Pflanzen, Brutvögel, Amphibien, Heuschrecken, Libellen etc., die von hier aus neu geschaffene Lebensräume im Umland und darüber hinaus besiedeln können. Im NSG "Weseraue" ist insbesondere auf die Erhaltung der störungsarmen, großflächigen Grünlandbereiche als wichtigem Lebensraum bedrohter Wasser-, Wat- und Wiesenvögel hinzuwirken. Störungen durch Erholungsnutzung, Wassersport, Angelfischerei und Jagd sind weiter zu reduzieren. Es ist als wichtiges Vernetzungselement und Rückzugsgebiet innerhalb des "Vogelschutzgebietes Weseraue" zu erhalten und zu pflegen. An der Weser ist die Entwicklung naturnaher Uferstrukturen anzustreben. Die ausgesprochen positiv zu bewertende, extensive Grünlandnutzung ist fortzuführen und nach Möglichkeit auszuweiten (z.B. durch Ackerumwandlung). Landschaftstypische Kleingehölze wie Baumreihen, Kopfweiden und Feldhecken sind zu erhalten und zu pflegen (Kopfweidenschnitt, Heckenpflege). |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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