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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rethlage (MI-005)

Objektbezeichnung:

NSG Rethlage

Kennung:

MI-005

Ort: Stemwede
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 45,16 ha
Offizielle Fläche: 45,21 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 2010
Außerkraft: 2030
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3617-0002
Kennung:

BK-3617-0002

Objektbezeichnung:

NSG Rethlage

Link zur Karte: BK-3617-0002
Objektbeschreibung: Ca. einen Kilometer östlich des Stemweder Ortsteils Destel gelegener, ursprünglich offener Niedermoorstandort aus einer langgestreckten Waldinsel mit Sumpf- und Bruchwäldern, die von einem Gürtel aus überwiegend feuchtem und extensiv genutztem Grünland umgeben wird. Der Waldkomplex besteht aus einem vielfältigen Mosaik unterschiedlicher Wald- und Gebüschgesellschaften. Neben zum Teil seggenreichen Erlenbruchwaldbeständen und von Grau-Weiden geprägten Bruchgebüschen kommen an naturnahen Laubwaldbeständen Erlen- und Erlenmischwälder örtlich mit höheren Anteilen an Moor- und Sand-Birke, Esche oder Stiel-Eiche vor. Vereinzelt sind zudem Überhälter aus Hybrid-Pappeln eingestreut. Als Sumpfwälder sind diese Bestände vegetationskundlich als Traubenkirschen-Erlen-Eschenwäldern einzustufen. Ein größerer Teil der Waldinsel wird auf Bruchwaldstandorten aus älteren Pappelmischwäldern aufgebaut, bei denen bodenständige Baumarten wie Schwarz-Erle oder Esche häufig im Unterstand wachsen. In der Krautschicht bilden zudem Schilf oder Großseggen wie Sumpf-Segge und Steife Segge Dominanzbestände. Zahlreiche, zum Teil jedoch nur flache Gräben durchziehen die Bestände, während randliche Gräben deutlich tiefer ausgebildet sind. Das umgebende Grünland wird nach den Vorgaben des Naturschutzes seit Jahren extensiv bewirtschaftet. Vor allem im Westteil des Gebietes haben sich hierdurch gut ausgebildete, seggenreiche Feuchtwiesen (typische Sumpfdotterblumenwiesen) sowie Feuchtweiden mit artenreichen Flutrasenbeständen entwickelt. Weiteres Feuchtgrünland kommt im Gebiet zumeist im Kontakt zu den Waldbeständen vor, denen im Norden zum Teil auch schmale Schilfbestände vorgelagert sind. Ausgebildet sind hier Feuchtwiesen (im Norden örtlich auch mit dem stark gefährdeten Wasser-Greiskraut), Flutrasen sowie feuchte Glatthaferwiesen, die auf trockeneren Standorten in typische, zum vom Wiesen-Fuchsschwanz geprägte Wiesen übergehen. Die vier naturnahen Kleingewässer des Gebiets werden zumeist von dichten Schilfgürteln umgeben, örtlich kommt auch die gefährdete Wasserfeder vor. Die Gräben im Offenland sind örtlich durch Großsseggen, häufiger durch Schilfbestände geprägt. Im Nordwesten gliedern alte Kopfbäume sowie eine Obstbaumreihe das Grünland. Das Gebiet beherbergt noch eine Vielzahl der charakteristischen Feuchtwiesenarten, darunter einige zum Teil stark gefährdete Pflanzenarten der Roten Liste NRW (wie Wasser-Greiskraut, Sumpf-Sternmiere, Röhrige Pferdesaat, Trauben-Trespe, Blasen-Segge u. a.). Auch im Großteil der Waldbestände sind noch typische Sumpf- und/oder Bruchwaldarten wie die gefährdete Walzen-Segge, Steife Segge, der Sumpf-Porst oder das Sumpf-Veilchen zu finden. Insofern hat das Gebiet eine hohe Bedeutung als Refugiallebensraum und ist wichtig als Trittsteinbiotop zur Ausbreitung und Wiederbesiedlung geeigneter Feuchtstandorte. Hauptziele sollten der Erhalt und die Entwicklung feuchter und nasser Wald- und Grünlandstandorte durch Wiedervernässung, eine weiterhin extensive Grünlandnutzung sowie der Bestandsumbau nicht bodenständiger Gehölze (Hybrid-Pappeln) in naturnahe Bruch- und Sumpfwaldbestände sein.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (6,17 ha)
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (2,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,65 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (6,07 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (10,32 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (15,36 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,12 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,65 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,20 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,76 ha)
  • Erlen-Sumpfwald <AC6> (3,49 ha)
  • Pappelwald auf Bruchwaldstandort <AF3> (2,70 ha)
  • Erlen-Pappelmischwald <AF4> (3,10 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,62 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,22 ha)
  • Obstbaumreihe <BF6> (0,04 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,08 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,57 ha)
  • Fettwiese <EA0> (7,90 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (2,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (2,42 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,55 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (11,21 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (3,46 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,13 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,19 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,45 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,12 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Breitblättriger Merk (Sium latifolium)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Garten-Birnbaum (Kulturform) (Pyrus communis s.str.)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Klettenkerbel (Torilis japonica)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kanadisches Berufkraut (Erigeron canadensis)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Röhrige Pferdesaat (Oenanthe fistulosa)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Trauben-Trespe (Bromus racemosus)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt und Entwicklung feuchter und nasser Standorte eines ehemaligen Niedermoorrestes mit typisch ausgeprägtem Feuchtgrünland sowie Bruch- und Sumpfwald als Lebensraum von zum Teil stark gefährdeten Arten sowie als Trittsteinbiotop im Verbund gründlandgeprägter Niederungsbereiche und Feuchtwälder.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung
  • Entwaesserungsgraeben
  • Grundwasserabsenkung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Standortveraenderung (Mineralisation von Niedermoortorfen nach GW-Absenkung)
Maßnahmen:
  • Entwaesserungsgraeben anstauen
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Grundwasserstand regeln
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiedervernaessung
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