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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Limberg und Offelter Berg (MI-027)

Objektbezeichnung:

NSG Limberg und Offelter Berg

Kennung:

MI-027

Ort: Nordwalde
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 185,84 ha
Offizielle Fläche: 186,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1935
Inkraft: 2004
Außerkraft: 2024
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3716-0003
Kennung:

BK-3716-0003

Objektbezeichnung:

NSG Limberg und Offelter Berg

Link zur Karte: BK-3716-0003
Objektbeschreibung: Zusammenhängendes Waldgebiet am Limberg und Offelter Berg südöstlich von Preußisch Oldendorf mit einem großen Anteil bodenständiger Waldmeister- und Hainsimsen-Buchenwälder sowie vielen naturnahen Bächen und Quellbereichen. Im nördlichen Gebietsteil (Offelter Berg) dominieren Buchenwälder aus mittlerem bis starkem Baumholz, etwa ein Viertel der Flächen nehmen hier Nadelwälder aus Fichte oder Lärche ein. Waldmeister-Buchenwälder mit überwiegend gut entwickelter, artenreicher Krautschicht und zumeist fehlender Strauchschicht stocken vor allem auf den nordexponierten Hängen, während die basenärmeren Standorte der Kammlage und die Südhänge vorwiegend Wuchsorte des Hainsimsen-Buchenwaldes sind. Typisch für die bodensauren Wälder ist die fehlende oder nur spärlich mit einigen wenigen acidophytischen Pflanzen oder Moosen entwickelte Krautschicht. In der schwach entwickelten Strauchschicht tritt vereinzelt die Stechpalme auf. Örtlich sind den Buchenwäldern Nadelhölzer (Lärche, Fichte) beigemischt. Die Quellregion des Offelter Baches südl. des Offelter Berges ist gekennzeichnet durch ein verzweigtes System von Kerbtälern mit naturnahen Sumpf- und Sickerquellen mit typischer Quellvegetation, naturnahen Quellbächen sowie zumeist schmalen, bachbegleitenden Erlen- oder Eschenauwäldern. Im Quellhorizont nördlich des Berges sind einige Quellen durch Brunnenringe eingefasst. Am Limberg stockt Hainsimsen-Buchenwald hauptsächlich im Kamm- und südlichen Hangbereich. Insbesondere im nordöstlichen Teilgebiet wachsen gut ausgeprägte Waldmeister-Buchenwälder mit Perlgras-, lokal auch Bingelkraut-Fazies. Neben hallenartigen, reinen Laubholzbeständen sind in die Buchenwälder nicht selten Nadelgehölze (teils fremdländische Arten) eingestreut, die auch als Reinbestände größere Flächen bedecken, so dass der Limberg insgesamt ein sehr heterogen durchmischtes baumartenreiches Waldgebiet darstellt, das örtlich über 200 Jahre alte Bestände aufweist. Eine Besonderheit des Limbergs ist dabei das Vorkommen mächtiger alter Douglasien und Küstentannen, die in die Buchenwälder eingestreut sind und diese bei Baumhöhen von fast 60 Metern weit überragen. Die eindrucksvollen Baumriesen sind wegen ihrer Wuchsleistung und Qualität anerkannte Samenbäume, was auch für die Bestände der Sommer-Linde im Osten des Waldgebietes gilt. Im NW des Limbergs liegt eine weitere naturnahe Quellregion des Offelter Baches, im NO fließt ein Quellbach über einen kleinen Stauteich dem Mühlenbach zu, südwestlich der Limburg begleitet parallel zu einem Waldweg Bach-Eschenwald einen schmalen Bachlauf. Am Ostrand des NSG liegt in leicht hängiger Lage eine etwa 0,9 ha große Obstwiesenbrache mit Nieder- und Mittelstämmen sowie örtlichen Nachpflanzungen, im Süden ist in Einzelstauden der Riesen-Bärenklau aufgekommen. Das durch zahlreiche Wald- und Wanderwege (u .a. Wittekindsweg) erschlossene Gebiet hat eine hohe Bedeutung als Natur- und Erholungsraum. Das Gebiet zeichnet sich durch eines der in Nordrhein-Westfalen nördlichsten Verbreitungsschwerpunkte von Waldmeister-Buchenwäldern in gutem Erhaltungszustand aus. Auf weniger basenreichen Böden haben sich zudem wertvolle Hainsimsen-Buchenwälder entwickelt. Auch die naturnahen Quellregionen mit gefährdeten Arten und Pflanzengesellschaften tragen zum naturschutzfachlichen Wert des Gebietes bei. Eine besondere Bedeutung für die Forst(wirt-) und wissenschaft sowie für die Erholungsqualität des Gebietes haben die alten Douglasien und Küstentannen. Das zusammenhängende Waldgebiet übernimmt Funktionen als Refugiallebensraum und ist darüber hinaus einen wichtiges Element im landesweiten Biotopverbund von Wiehengebirge und Weserbergland. In erster Linie ist der Schutz und die Entwicklung der Waldmeister-Buchenwälder mit ihrer charakteristisch ausgestatteten Krautschicht und Frühjahrsvegetation anzustreben. Ebenso sind naturnah ausgeprägte Hainsimsen-Buchenwälder zu erhalten und zu entwickeln.Lokal vorhandene Nadelholzbestände aus Fichte oder Lärche sollten durch Buchen ersetzt werden. Altbaumbestände, zu denen hier auch die mächtigen Douglasien und Küstentannen zu zählen sind, sowie anfallendes stehendes oder liegendes Totholz sollten erhalten bzw. im Gebiet belassen werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (66,75 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (55,19 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (1,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,04 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,75 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (1,52 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (87,31 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,69 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (15,06 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (17,88 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (0,15 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,70 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (36,60 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (0,90 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (1,16 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,40 ha)
  • Bachbegleitender Eschenwald <AM2> (0,42 ha)
  • Ahornwald <AR0> (4,64 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (0,80 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (10,20 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (0,15 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,09 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,71 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,74 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,12 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,01 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,03 ha)
  • Bach <FM0> (0,04 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,04 ha)
  • Quellbach <FM4> (1,73 ha)
  • Quellbach im Mittelgebirge <FM4b> (0,02 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,63 ha)
  • Streuobstbrache <HK9> (0,89 ha)
  • Gebäude, Mauerwerk, Ruine <HN0> (0,02 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Lungenkraut Sa. (Pulmonaria officinalis agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Feld-Hainsimse Sa. (Luzula campestris agg.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Gartenform) (Lamium galeobdolon var. variegatum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Sommerlinde (Tilia platyphyllos subsp. platyphyllos)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Küstentanne (Abies grandis)
  • Mittleres Hexenkraut (Circaea x intermedia (C. alpina x lutetiana))
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Riesen-Straussgras (Agrostis gigantea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schneeballblättriger Gänsefuss (Chenopodium opulifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Sparrige Segge Sa. (Carex muricata agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung großflächig-zusammenhängender, naturnaher, meist kraut- und geophytenreicher Waldmeister-Buchenwälder auf basenreichen Standorten sowie naturnaher Hainsimsen-Buchenwälder auf bodensauren Standorten mit ihrer typischen Fauna in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsch- und Staudenfluren sowie ihrer Waldränder. Erhaltung und Entwicklung von Altholzbeständen inkl. der Altbäume fremdländischer Baumarten sowie Erhaltung typischer Quellregionen und naturnaher Bachläufe.
Gefährdungen:
  • Anpflanzung nicht autochthoner Arten
  • Beseitigung alter Baeume
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • Quellfassung (WA) (nördlich Offelter Berg)
Maßnahmen:
  • Beseitigung einer Quellfassung
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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