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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Vogelschutzgelaende Porta Westfalica (MI-032)

Objektbezeichnung:

NSG Vogelschutzgelaende Porta Westfalica

Kennung:

MI-032

Ort: Porta Westfalica
Kreis: Minden-Luebbecke
Bezirksregierung: Detmold
Digitalisierte Fläche: 27,62 ha
Offizielle Fläche: 27,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1974
Inkraft: 1992
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20a

- Zur Erhaltung des reich gegliederten Abgrabungskomplexes u.a. mit Laubwaldbestaenden,
naturnahen Teichen, Roehrichten und Grossseggenrieden,
- Zur Erhaltung eines vielfaeltig strukturierten Feuchtbiotopes fuer seltene Tier- und
Pflanzenarten,
- Zur Entwicklung eines naturnahen Auenwaldes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3719-0165
Kennung:

BK-3719-0165

Objektbezeichnung:

NSG Vogelschutzgelände Porta Westfalica

Link zur Karte: BK-3719-0165
Objektbeschreibung: Reich strukturiertes altes Abgrabungsgelände mit Feuchtwiesen, naturnahen Gewässern, Hochstaudenfluren, Röhrichten und Auwald in der Weseraue westlich von Porta Westfalica-Hausberge. Der westliche Teil besteht aus extensiv genutzten Feuchtwiesen mit Gebüschinseln und angrenzenden Röhrichtbeständen, in die stellenweise das Drüsige Springkraut einwandert. Im Norden liegt ein kleiner nur zeitweise Wasser führenden Teich. Das Grünland ist von einem Graben, der von Röhricht- und feuchten Hochstaudenarten begleitet wird, durchschnitten. Die umgebenden Böschungen, der alten Abgrabungsfläche sind mit Laubwald bestanden, der im Norden von Eichen und im Süden von Weiden dominiert wird. Besonders im Süden klettern reiche Bestände von Hopfen und wildem Wein bis hoch in die Bäume. In der Mitte des Gebietes befindet sich eine stark verbuschte Brache. Im östlichen Teil des Vogelschutzgeländes liegen innerhalb von alten Pappeln geprägtem Auwald mit dem Stiefel- und Inselsee zwei naturnahe Gewässer. Die Pappeln sind abgängig und verbleiben in der Fläche. Eichen, Eschen und Hainbuchen bilden die zweite Baumschicht. Die Gewässer sind an den Ufern von Weiden und Röhrichtstreifen umgeben. In die Gewässer gefallene Bäume verbleiben dort. In der Mitte des Inselsees liegt eine große, überwiegend mit Weiden und Erlen bestandene Insel. Mit Auwald, Röhrichten, Feuchtwiesen und naturnahen Gewässern weist dieses reich strukturierte Naturschutzgebiet typische Auenelemente auf. Mit der Lage in der Weseraue gehört es zu einem national bedeutenden Biotopverbundsystem. Hauptentwicklungsziele sind die natürliche Entwicklung der Waldbereiche und Gewässer sowie die extensive Nutzung der Feuchtwiesenbereiche.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (10,45 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,13 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,79 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (5,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (6,20 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Röhrichte (0,79 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (5,10 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (6,20 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Auenwald <AB7> (4,98 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (4,20 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,27 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,13 ha)
  • Stark verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung > 50%) <BB3> (1,57 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,79 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (5,10 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,13 ha)
  • Abgrabungsgewässer über Lockergestein <FG1> (6,07 ha)
  • Feuchte Hochstaudenflur, flächenhaft <LB1> (1,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echte Zaunwinde Sa. (Calystegia sepium agg.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Brennessel (Urtica dioica subsp. dioica)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grau-Pappel (Populus canescens (P. alba x tremula))
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Mittleres Hexenkraut (Circaea x intermedia (C. alpina x lutetiana))
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vogel-Wicke Sa. (Vicia cracca agg.)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen-Lieschgras Sa. (Phleum pratense agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Graugans (Anser anser)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Nilgans (Alopochen aegyptiacus)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Schnatterente (Anas strepera)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Teichhuhn (Gallinula chloropus)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen Biotopkomplexes aus Feucht- und Nassgrünland, Auwald, Röhrichten und Gewässern als Lebensraum seltener Pflanzen- und Tierarten,
    Förderung der weiteren naturnahen Entwicklung
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Duengung (Grünland)
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Eutrophierung (Gewässer mit Schleimalgen)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • sonstige Beeintraechtigung, Gefaehrdung (siehe Bemerkung) (Aufgabe der Grünlandnutzung)
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • Vegetationskontrolle
  • Verbot der Anlage von Wegen, Strassen oder Plaetzen
  • Verbot der Entnahme von Horst- und Hoehlenbaeumen
  • Verbot der Entnahme von Totholz
  • Verbot jeglicher forstwirschaftlicher Nutzung
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