Inhalt:
Naturschutzgebiet Sonderhorst (MK-048)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Sonderhorst |
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Kennung: |
MK-048 |
Ort: | Iserlohn |
Kreis: | Maerkischer Kreis |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 25,85 ha |
Offizielle Fläche: | 26,20 ha |
Flächenanzahl: | 2 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1995 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt
- zur Erhaltung und Wiederherstellung der kalktypischen Biotope (z.B. Perlgras-Buchenwald, Halbtrockenrasen und Schlehengebuesche) mit seltenen und gefaehrdeten Pflanzen- und Tierarten, - zur Erhaltung der Steinbruchwand als geowissenschaftliches Objekt Erhaltung der Höhlen einschließlich ihrer mikroklimatischen Verhältnisse, ihres Wasserhaushalts und ihrer Höhlen- gewässer als Lebensraum für troglobionte und troglophile Tierarten sowie als Winterquartier für Fledermäuse, Amphibien und Insekten (Schmetterlinge, Zweiflügler u.a.) Bei diesem Gebiet handelt es sich um das FFH-Natura 2000-Gebiet DE-4611-303 "Hüttenbläserschachthöhle" als eine der wenigen vollkommen naturbelassenen Großhöhlen im Naturraum und mit besonderer Bedeutung für Fledermäuse Es sind folgende FFH-Lebensraumtypen betroffen: - touristisch nicht erschlossene Höhle (8310) |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4611-0065 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sonderhorst |
Link zur Karte: | BK-4611-0065 |
Objektbeschreibung: | Im westlichen Stadtgebiet von Iserlohn liegt im Bereich des Massenkalkzuges Hagen-Iserlohn-Hönnetal das Naturschutzgebiet Sonderhorst. Dort stocken auf zwei Teilflächen unterschiedliche Laubwälder und Grünländer auf Massenkalk. Das Relief ist um den die Hochfläche des Sonderhorstes nur mäßig geneigt. Am südlichen, westlichen und eingeschränkt auch am östlichen Rand fällt es jedoch steil bis sehr steil zur Umgebung ab. Die Steilhänge sind durchweg bewaldet und durch Felseinsprengsel gekennzeichnet. Zahlreiche, meist kleinere Kalkfelsen und zwei gelegte Steinbrüchen verbergen sich im Wald. Im verkarsteten Untergrund liegen landesweit bedeutsame Höhlen, wie z. B. die touristisch erschlossene Dechenhöhle und die komplett naturbelassene, erst 1993 entdeckte Hüttenbläserschachthöhle. Die östliche Teilfläche beherbergt einen Buchenmischwald, dem Stiel-Eichen, Spitz-Ahorn, Gewöhnliche Eschen, Vogel-Kirschen beigemischt sind. Zudem ist hier die Vogelnestwurz anzutreffen. Im nördlichen Bereich ist ehemalige Niederwaldnutzung erkennbar. Auf dem ostexponiertem Hang wächst kleinflächig ein Schlucht- bzw. Hangschuttwald mit Eschen und Hainbuchen und Schildfarn in der Krautschicht. Hang aufwärts befindet sich an farn- und moosreich bewachsenen Kalkfelsen der verschlossene Eingang zur Hüttenbläserschachthöhle. Am Westrand der Teilfläche schließt sich eine Glatthaferwiese an. Die zweite, größere und im Westen liegendeTeilfläche beherbergt am Westrand einen Stiel-Eichenwald mit reichem Vorkommen der Schwalbenwurz in der Krautschicht. Nordwestlich, an den Stiel-Eichenwald angrenzend, befinden sich ein Kalkmagerrasen und eine Glatthaferwiese. Der Kalkmagerrasen ist artenreich, jedoch haben einzelne Gebüsche darin Fuß gefasst und deuten auf eine unerwünschte Sukzession hin. Auf den südexponierten, sehr steilen Hängen zur Untergrüner Straße sind oberflächig Versauerungen durch Auswaschungen des Kalkes eingetreten, so dass vermehrt azidophile Arten wie Salbei-Gamander und Draht-Schmiele auftreten und die Sand-Birke der vorherrschenden Stiel-Eiche beigemischt ist. Innerhalb dieser Bestände stockt knapp nördlich des Eingangs zur Dechenhöhle ein Buchenwald mit großen alten Bäumen. Die verarmte Krautschicht wird zum Westen hin artenreicher; hier tritt vor allem das Maiglöckchen in Erscheinung. An verschiedenen Stellen im Gebiet sind flächig Gebüsche mit Schlehen, Hasel und Pfaffenhütchen oft in engem Kontakt zu den Wäldern entwickelt. Im Südwesten befindet sich ein ehemaliger größerer Kalksteinbruch, dessen steile Felspartien heute mosaikartig mit Gehölzen, Trockenrasenarten und Felsvegetation bewachsen sind. Die landesweit bedeutsamen Höhlen treten optisch nicht direkt in Erscheinung. Die Eingänge zur Hüttenbläserschachthöhle und zur Spaltenhöhle (etwas östlich der Dechenhöhle) sind verschlossen. Die Hüttenbläserschachthöhle ist eine der bedeutsamsten Großhöhlen des Raumes. Sie weist mehrere Eingänge und mindestens 3 Stockwerke sowie etwa 4.500 m Ganglänge auf. Sie enthält Tropfsteinbildungen, Tropf- und Sickerwässer. Die bekannte Dechenhöhle ist touristisch erschlossen. Die Höhlenvorkommen sind bedeutsam für troglobionte und troglophile Arten. Für Fledermäuse wurden an den verschlossenen Zugängen kleine Ein- bzw. Ausflugöffnungen angebracht. Die Kalk liebenden Wälder, der Magerrasen und die Höhlen als Bestandteile des Massenkalkzugs Hagen-Iserlohn-Hönnetal sind besonders wertvolle Lebensräume mit landesweiter Bedeutung für den Biotopverbund. Erhaltungs- und Entwicklungsziele sind die Förderung der naturnahen, bodenständigen Laubwaldgesellschaften, die Entwicklung der artenreichen Kalkmagerrasen und Glatthaferwiesen sowie die Erhaltung der Höhlen und Felsbildungen. Die verschlossenen Höhleneingänge sollten auch weiterhin zum Schutz der troglophilen Fauna erhalten bleiben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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