Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Wolbecker Tiergarten (MS-001)

Objektbezeichnung:

NSG Wolbecker Tiergarten

Kennung:

MS-001

Ort: Muenster
Kreis: Muenster
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 286,56 ha
Offizielle Fläche: 287,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1953
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung ist erforderlich nach § 23 (1) Nr. 1 bis 3 BNatSchG:

Sie dient insbesondere dem Schutz, dem Erhalt und der Entwicklung
- naturnaher Waldgesellschaften
- in ihren verschiedenen Entwicklungsphasen,
- mit ihrem gestuften Altersaufbau und Altholzbestand,

- der nachstehend aufgeführten Lebensräume mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten,
die gemäß Fauna-Flora-Habitatrichtline (FFH - Richtlinie) sowie Vogelschutzrichtlinie von
besonderer Bedeutung für den europäischen Naturschutz sind sowie der Bewahrung und
Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes aller im Gebiet vorhandenen
natürlichen Lebensräume und wildlebendenTier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem
Interesse gemäß Artikel 4 Absatz 4 i. V.mit Artikel 2 der FFHRichtlinie.

Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaft-
lichem Interesse gemäß Anhang I der FFHRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes

- Hainsimsen-Buchenwald (9110)
- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160)
- alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen (9190)

sowie insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang IV
der FFH-Richtlinie

- Wasserfledermaus
- Fransenfledermaus
- Braunes Langohr

Außerdem handelt es sich um folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gemäß
Anhang I der Vogelschutzrichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes

- Mittelspecht
- Schwarzspecht
- Nachtigall
- Wespenbussard
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-MS-00001
Kennung:

BK-4012-0003

Objektbezeichnung:

Wolbecker Tiergarten

Link zur Karte: BK-4012-0003
Objektbeschreibung: 1. Gebietsbeschreibung Der Wolbecker Tiergarten umfasst ein großes Laubwaldgebiet des gleichnamigen Naturschutzgebietes und FFH-Gebietes nördlich und südlich der Angel, die mit einer ausgeprägten Geländestufe etwa 1,5 m tiefer liegt. Der Waldbestand ist geprägt von mächtigen Althölzern (Eichen und Buchen) und weist viel stehendes und liegendes Totholz auf, das mit Flechten und Moosen bewachsen ist. Auf dem lehmig-sandigen Boden stockt überwiegend ein Buchen-Eichenwald, Eichen-Buchenwald und Eichen- Hainbuchenwald in naturnahen Ausbildungen. Die Krautschicht wird im wesentlichen von acidophytischen Arten wie Sauerklee, Adlerfarn und Draht-Schmiele bestimmt. Nur kleinflächig sind Aufforstungen mit nicht bodenständigen Gehölzen vorhanden. Diese werden zum Teil bereits entnommen und der Waldumbau vorangetrieben. Das Gebiet ist von vielen Entwässerungsgräben durchzogen und weist einige temporär wasserführende Senken auf. Der Wald beherbergt eine große Population des Feuersalamanders. Im Gebiet sind die Naturwaldzelle "Teppes Viertel" (6,3 ha), welche seit 1978 nicht mehr bewirtschaftet wird sowie das Wildnisentwicklungsgebiet "Wolbecker Tiergarten" mit 53,2 ha verortet. Seit den Stürmen ab dem Jahr 2010 sind einige Bauminseln bzw. -bestände gefallen. Vor allen in Naturwaldzelle und Wildnisentwicklungsgebiet bilden sich lebhafte Sukzessionsflächen über dem liegenden und zum Teil noch stehenden Totholz. Der Wolbecker Tiergarten ist ein vielbesuchtes Naherholungsgebiet und ist von einem dichten, teils asphaltierten Wegenetz durchzogen. Am Nordrand des Gebietes befindet sich ein Parkplatz. 2. Wertigkeit Der Wolbecker Tiergarten ist als ältester Wald des Münsterlandes (800 Jahre dokumentiert) ein landesweit bedeutsames Waldgebiet (FFH-Gebiet & NSG) mit zum Teil schon lange nicht mehr genutzten Prozessschutzflächen. Es ist ein wichtiger Rückzugsraum für Höhlenbrüter, Fledermäuse & Amphibien. Die naturnahen Laubwälder sind zum Teil gut ausgestattet. 3. Entwicklugnsziele/Biotopverbund Der Wolbecker Tiergarten ist im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von Waldgebieten eine Kernfläche des Münsterlandes. Das Gebiet ist Projektfläche des Bundesprojektes "Fit für den Klimawandel". Wichtig ist die Lenkung des Besucherverkehrs. 4. Hauptentwicklungsziele Hauptentwicklungsziel ist die Förderung eines naturnahen Laubwaldkomplexes auf verschieden feuchten/nassen Standorten durch naturnahen Waldbau und Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (53,16 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (171,17 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (11,01 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (19,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (21,54 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (3,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,14 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,94 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Röhrichte (0,14 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,94 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,67 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (42,42 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,44 ha)
  • Eichenwald <AB0> (2,43 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (46,79 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (2,06 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (2,46 ha)
  • Eichenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AB4> (0,66 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (128,43 ha)
  • Birkenwald <AD0> (2,31 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (10,13 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,99 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,92 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (3,31 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (7,37 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (1,79 ha)
  • Sonstiger Nadel(misch)wald <AL0> (1,13 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (13,37 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (3,38 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,14 ha)
  • Fettweide <EB0> (3,36 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Blänke <FD2> (0,02 ha)
  • Teich <FF0> (0,89 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (1,66 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Amerikanischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliche Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica subsp. sylvatica)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus subsp. ovatus)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Platane (unbestimmt) (Platanus spec.)
  • Rasen-Schmiele Sa. (Deschampsia cespitosa agg.)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Silber-Pappel (Populus alba)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpfzypresse (Taxodium distichum)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Tanne (Abies alba)
  • Veilchen (unbestimmt) (Viola spec.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Laubwaldbestandes. Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushaltes sowie Sicherung der Feuchtlebensräume und Amphibienpopulationen.Erhaltung und Entwicklung von einem hohen Anteil an stehenden und liegenden Totholz und mächtigegen Altholz als Lebensraum für viele, z.T. gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten (insbesondere Hoehlenbrueter und Amphibien).
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserungsgraeben
  • Freizeitaktivitaeten
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erholungsverkehr lenken
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
  • Wiedervernaessung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.