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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Rieselfelder (MS-010)

Objektbezeichnung:

NSG Rieselfelder

Kennung:

MS-010

Ort: Muenster
Kreis: Muenster
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 227,82 ha
Offizielle Fläche: 228,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1994
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3911-0150
  • BK-3911-916
Kennung:

BK-3911-0150

Objektbezeichnung:

Eichen-Buchenwald mit Bach suedlich "Gittrup"

Link zur Karte: BK-3911-0150
Objektbeschreibung: Buchen-Eichenwaldkomplex im starken Baumholzalter im Umfeld bzw. in den Böschungen des Gitterbaches am Ostrand des NSG "Rieselfelder". Teilweise nur Eichen dominant. Die Brombeere dominiert die Krautschicht. Im Zentrum des Waldkomplexes befindet sich ein maeandrierender, naturnaher Gitterbachabschnitt mit Steil- und Flachufern. Der Durchlass im Waldkomplex ist voll organismendurchgängig. Am Nordrand des Waldkomplexes befinden sich naturnah entwickelnde, aufgelassene Fischteiche, die in die Abgrenzung einbezogen worden sind.
Kennung:

BK-3911-916

Objektbezeichnung:

NSG "Rieselfelder"

Link zur Karte: BK-3911-916
Objektbeschreibung: Es handelt sich um den Nordteil der ehemaligen Rieselfelder der Stadt Münster zwischen Wöstebach und Münsterscher Aa im Westen und Gitterbach im Osten, der Straße Coermühle im Süden und der Sprakeler Straße im Norden. Die Rieselfelder sind durch ein Wegenetz in zahlreiche Einzelparzellen von jeweils ca. 1-2 ha Groesse aufgeteilt. Die Einzelparzellen werden von grossen Flachgewässern mit breiten Röhrichtsäumen eingenommen, die überwiegend von Schilf, lokal auch von Rohrkolben, Rohrglanzgras, Binsen und Teichsimsen dominiert werden. Am Südwestrand der Fläche stocken nahe des Wöstebaches Erlenbruchwaldreste. Am Nordrand der Teilfläche befinden sich von Binsen und Rohrglanzgras dominierte Feuchtgrünlandbrachen, teilweise mit Flutrasencharakter. Im Nordwest-, Südwest- und Südostteil finden sich auch frische Wiesen bzw. trockene bis frische Grünlandbrachen, lokal ebenfalls mit Flutrasencharakter oder Binsenbeständen. Eine floristische Besonderheit ist das Vorkommen von Dactylorhiza incarnata (138 blühende Individuen, Biol. Stat. Rieselfelder 2004). Kleinflächig stocken im Ostteil Buchen-Eichen- und Roteichenwälder. Am Nordostrand befindet sich ein Vorwald mit Weiden, Erlen, Birken und Eichen. An den Wegen stocken vereinzelt Baumreihen, Baum- und Strauchhecken sowie Einzelbaeume und Gebueschgruppen. Der nördliche Teil derRieselfelder Münster ist zusammen mit dem südlichen Teil ein international bedeutsames Rast- und Brutgebiet für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten des Anhangs 1 der europäischen Vogelschutzrichtlinie. Sie sind ein landesweit bedeutsamer großflächiger aquatisch-amphibischer Lebensraum mit entsprechender Anziehungskraft für daran angepasste Tierarten, von denen zahlreiche gefährdet sind. Es handelt sich um den größten zusammenhängender Röhrichtbestand im Naturraum. International bedeutsamer Rastplatz bzw. Trittsteinbiotop für durchziehende Vogelarten. Landesweit bedeutsamer Trittsteinbiotop für an aquatisch-amphibische Verhältnisse angepasste Biozönosen. Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines international bedeutsamen Rast- und Brutgebietes für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten und eines landesweit bedeutsamen aquatisch-amphibischen Lebensraumes durch Offenhalten der Wasserflächen und Erhaltung der Röhrichte u.a. Vermeidung einer Verbuschung sowie extensive Beweidung der Grünlandflächen mit Heckrindern. Diese Beschreibung und die nachfolgende Biotoptypenliste basiert auf der Auswertung der Vegetationskartierung der Biologischen Station Rieselfelder Münster aus dem Jahr 2004.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (167,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (61,96 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,44 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,34 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (1,64 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (6,27 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,19 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (2,30 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,30 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (6,89 ha)
  • Hecke <BD0> (2,30 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (2,30 ha)
  • Röhrichtbestand niedrigwüchsiger Arten <CF1> (2,30 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (61,96 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,30 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,19 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (2,30 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,44 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,30 ha)
  • Teich <FF0> (114,96 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,34 ha)
  • Graben <FN0> (2,30 ha)
  • Hochwasserdamm, Deich <HE0> (2,30 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (2,30 ha)
  • Hochstaudenflur, flächenhaft <LB0> (2,30 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (2,30 ha)
  • Feld-, Wirtschaftsweg, befestigt <VB1> (4,59 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Birnbaum Sammelart. (Pyrus communis agg.)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fluss-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasserdarm (Stellaria aquatica)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gift-Hahnenfuss (Ranunculus sceleratus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Moor-Greiskraut (Tephroseris palustris)
  • Nickender Zweizahn (Bidens cernua)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Strand-Ampfer (Rumex maritimus)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Zwerg-Laichkraut (Potamogeton pusillus)
  • Ährige Johannisbeere (Ribes spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines naturnahen Flachlandbachabschnittes und eines Eichenwaldkomplex durch naturnahe Waldbewirtschaftung und Schutz des naturnahen Bachabschnittes.
  • Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines international bedeutsamen Rast- und Brutgebietes für zahlreiche seltene und gefährdete Vogelarten und eines landesweit bedeutsamen aquatisch-amphibischen Lebensraumes durch Offenhalten der Wasserflächen und Erhaltung der Röhrichte und weitere Feuchtlebensräume u.a. durch Vermeidung einer Verbuschung sowie extensive Beweidung der Grünlandflächen mit Heckrindern.
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verlandung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Kahlschlag
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Vermeidung Eutrophierung
  • Waldmantelentwicklung
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