Objektbeschreibung: |
Biotopkomplex mit zwei Teilflächen aus Wacholderheide, Moorwäldern und Quellmooren auf staunasser Sattellage am Katzenstein westlich Nieder-Albaum.
Das nördliche Teilgebiet "Krähenpfuhl" ist ca. 3 ha groß und besteht überwiegend aus einer teils moorigen Wacholderheide mit vielen gutwüchsigen, bis 4 m hohen Wacholdern. Sie werden von zahlreichen einzelnen Bäumen, zumeist Kiefern und Birken, locker überschirmt. Die in einer nordexponierten flachen Hangmulde liegende Wacholderheide ist überwiegend als Pfeifengras-Feuchtheide, teils als trockene Bergheide ausgebildet. Entlang eines bereits mit Torfmoosen zugewachsenen Grabens sind ist eine Niedermoor-Vegetation ausgeprägt, in Quellbereichen an mehreren Stellen am östlichen und südlichen Oberhang gehen die Niedermoore in kleinflächige Hochmoor-Bereiche über (Dominanz der Hochmoor-Torfmoose Sphagnum magellanicum, S. papillosum und S. rubellum, die Torfmoos-Polster sind überzogen von der Moosbeere, daneben die Scheidiges und Schmalblättriges Wollgras. Die im Sauerland äußers seltene Moorbeere konnte hier bis 2009 vorgefunden werden, die Nachsuche 2016 blieb erfolglos). Am nördlichen Rand stockt beiderseits eines Quellbaches ein kleiner Birken-Moorwald mit viel Schwarzerle und einer moos- und farnreichen Krautschicht. Dieser Bereich ist von einem schmalen Saum Eichenwald umgeben, an den sich großflächig Kiefern- und Fichtenforsten anschließen. Im östlich angrenzenden Kieferwald sind unter einem lichten Kiefern-Schirm zahlreiche Jungpflanzen von Wacholder zu finden (außerhalb der NSG-Fläche, NSG-Erweitungsvorschlag BK-4914-0258). Am südlichen Rand schließt eine dank der Pflegemaßnahmen bereits als Calluna-Heide anzusprechende Fläche an, die aus einem Kahlschlag nach Flächenankauf hervorgegangen ist. Westlich davon stockt ein pfeifengrasreicher Moorbirken-Wald, der frequent mit Fichten durchsetzt ist. Frühere floristische Angaben (Drosera rotundifolia, Lycopodium clavatum, Juncus squarrosus) deuten auf eine noch lichtere und etwas mehr mechanisch beanspruchte Situation mit offenen Bodenstellen, Trittstellen usw. hin.
Das südliche Teilgebiet "Stüvelhagen" ist gut 1 ha groß und mit einem bachbegleitenden, quellig vernässten Erlenbruchwald bestockt. Er weist geringes bis mittleres Baumholz mit teilweise mehrstämmiger Wuchsweise auf. Neben einer allgemein üppigen und artenreichen Krautschicht finden sich ausgedehnte Torfmoospolster. Am Nordrand befindet sich direkt angrenzend an den Fichtenwald ein auffallend oligotropher Moorstreifen mit viel Sphagnum magellanicum. Östlich davon ist ein torfmoosreicher Birken-Moorwald entwickelt, der an den trockenen Stellen in einen Birkenwald übergeht. Dieser oligotrope Moostreifen könnte bereit sin Kürze beeinträchtigt werden durch eine Buchen-Unterpflanzen im nördlich angrenzenden Fichtenwald. Falls sich hier ein Buchenwald etabliert, könnte das angewehte Buchenlaub den aktuell noch hervorragenen Moorcharakter des Teilgebietes Stüvelhagen mit seinen großen Raritäten beeinträchtigen. Daher sollten im Bereich eine Pufferfläche von 50 m zum Moor die Buchenaufforstungen zurückgenommen werden.
Es handelt sich um einen regional bedeutsamen Biotopkomplex aus mäßig feuchter Wacholderheide, Hangquellmoor mit torfmoosreichem Moorbirkenbruch und Erlenbruchwald sowie dem Vorkommen zahlreicher Pflanzen- und Moosarten der Roten Liste.
Die Biotopfläche ist ein eigenständiges Biotopverbundelement "Krähenpfuhl-Katzenstein" auf staunasser Sattellage zwischen zwei Teilflächen des ausgedehnten Tal-Biotopverbundes des Hundembaches mit Quell-, Nebenbächen und Hangwäldern. Wichtige Maßnahmen sind Erhalt und Optimierung der Offenland-Biotope; alle hier aktuell und früher vorkommenden Rote-Liste-Pflanzenarten sind lichtliebend. Wünschenswert ist langfristig die Einbeziehung und Wiederherstellung des ehemaligen Flachgewässers (der eigentliche "Krähenpfuhl"), die großräumige Freistellung von Fichten und die Umwandlung in Heide- und Moorbiotope. |