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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Wilhelmshoehe (OE-022)

Objektbezeichnung:

NSG Wilhelmshoehe

Kennung:

OE-022

Ort: Lennestadt
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 9,11 ha
Offizielle Fläche: 9,04 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1981
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4814-0097
Kennung:

BK-4814-0097

Objektbezeichnung:

NSG Wilhelmshoehe

Link zur Karte: BK-4814-0097
Objektbeschreibung: Das NSG Wilhelmhöhe umfasst die südexponierte, überwiegend bewaldete Hangzone des Lennetales oberhalb der B55 nördlich von Grevenbrück, durchsetzt von Felsen und wieder bewaldeten Alt-Steinbrüchen. Der Steilhang der rund 317 m hohen Wilhelmhöhe wird von alten, von Gebüschen und Pionierwäldern bestandenen Steinbrüchen und zahlreichen Naturfelsen durchsetzt. Die natürlichen Kalkfelsen weisen unterschiedliche Dimensionen auf von niedrigen Felseinsprengselungen bis hin zu maximal 7 m aus dem Hang herausragenden Großfelsen, lokal bewachsen von Kleinfarnen und Efeu-Teppichen. Der Steilhang der Wilhelmhöhe wird großflächig bestockt von einem Eichen-Hainbuchenwald trockenwarmer Prägung. Oberhalb eines an der Hang-Abbruchkante stehenden Kreuzes ist ein verbrachender Kalkmagerrasen erhalten geblieben, durchsetzt und verzahnt von Gebüschen. Ein aufgegebener ehemaliger (evangelischer) Friedhof und kleine Fichten-Anpflanzung (mit Stangenholz und geringem Baumholz) vervollständigen das Biotopinventar des Schutzgebietes. Die Naturfelsen mit ihrer spezifischen Vegetation, der artenreiche Kalkmagerrasen und der Hainbuchen-Eichenmischwald sind die herausragenden Lebensräume im Schutzgebiet. Trotz der Verbrachungstendenz weist der Kalkmagerrasen noch mehrere gefährdete Pflanzenarten auf wie Kleiner Klappertopf, Gewöhnliches Sonnenröschen und Gemeines Zittergras. Der Eichen-Hainbuchenwald vom Typ des Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald ist eine sehr seltene Waldgesellschaft, die im südwestfälischen Bergland ansonsten weitgehend fehlt. Die Laubwälder des Schutzgebietes werden offensichtlich seit Jahrzehnten forstlich kaum genutzt. Der Fels-Wald-Biotopkomplex der Wilhelmhöhe ist mit dem eingeschlossenen Kalkmagerrasen ein wichtiges und repräsentatives Biotopelement innerhalb des aus verschiedenen Teilflächen zusammengefügten FFH-Gebietes "Kalkbuchenwälder, Kalkhalbtrockenrasen und-felsen südl. Finnentrop". Eine extensive Nutzung des Kalkmagerrasens durch Beweidung und/oder Mahd und ein weitgehender Nutzungsverzicht der Steilhang-Waldes sind für den Erhalt des Schutzwertes elementar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (1,79 ha)
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,25 ha)
  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation <8210> (0,14 ha)
  • Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald Galio-Carpinetum <9170> (5,39 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,27 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (1,25 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (5,39 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,75 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,27 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,25 ha)
  • natürlicher Kalkfels <GA1> (0,14 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (1,25 ha)
  • Strassenböschung, Einschnitt <HH1> (0,91 ha)
  • Friedhof, Begräbnisstätte <HR0> (0,13 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Ziest (Stachys alpina)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Aufrechte Trespe Sa. (Bromus erectus agg.)
  • Berg-Ulme (Ulmus glabra)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flaum-Hafer (Helictotrichon pubescens)
  • Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana)
  • Färber-Ginster (Genista tinctoria)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Sonnenröschen i.w.S. (Helianthemum nummularium s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Goldhafer (Trisetum flavescens)
  • Großes Schillergras Sa. (Koeleria pyramidata agg.)
  • Großes Zweiblatt (Listera ovata)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heide-Labkraut (Galium pumilum)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerraute (Asplenium ruta-muraria)
  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Gerste (Hordelymus europaeus)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Weinberg-Lauch Sa. (Allium vineale)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weisse Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Waldvögelein (Cephalanthera damasonium)
  • Wiesen-Bocksbart Sa. (Tragopogon pratensis)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturraumtypischen Biotopkomplexes aus Felsen, thermophilem Hainbuchen-Eichenmischwald und Kalkmagerrasen als Teil eines herausragenden FFH-Schutzgebietes auf den Talhangflächen von Lenne und unterer Bigge.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession (Kalkmagerrasen)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Vegetationskontrolle
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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