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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steinbruch Biggen (OE-030)

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch Biggen

Kennung:

OE-030

Ort: Attendorn
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 11,49 ha
Offizielle Fläche: 11,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt:
- zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung ueberregional bedeutsamer Lebensraeume
und Lebensstaetten seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflan-
zenarten der Kalkfelsen und Carbonat-Standorte unter Einschluss ihrer Vergesellschaftungen,
- aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruen-
den,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-OE-00069
Kennung:

BK-4813-0065

Objektbezeichnung:

NSG Steinbruch Biggen

Link zur Karte: BK-4813-0065
Objektbeschreibung: Am linken Talrand des Biggetals östlich von Attendorn liegt das Naturschutzgebiet Steinbruch Biggen, eine ehemalige Abgrabung mit heute hoch (bis 25 m) aufragenden Kalksteinwänden des Massenkalks, umrahmt von Wäldern unterschiedlichen Alters und Gebüschen. Der aufgelassene Steinbruch im Zentrum des Schutzgebietes mit seinen südexponierten Felshängen des Massenkalks wird von schmalen Pionierrasen, trockenen Säumen und einzelnen Gehölzen bewachsen, auf der Steinbruchsohle kommt ein Vegetationsmosaik aus Vorwald (15 %), Gebüsch (5 %) und Brache (80 %), zur Ausprägung. Die östliche, bewaldete Hangzone des Bigge-Steilhanges wird überwiegend von einem Hainbuchen-Niederwald bestockt, durchsetzt von einem Kleinfelsen mit (übererdeter) natürlicher Blockschutthalde. Im Süden des Schutzgebietes liegt innerhalb einer Felswand die Torbogenhöhle mit einem 3,5 m hohen Eingangsportal mit einer Gesamtlänge von etwa 25 Metern, die Höhle hat größere Ausmaße. Die Felsabbruchzone im Nahbereich der Höhle wird wie ein anderer Kleinfelsen von spezifischen Kleinfarnen besiedelt. Im schmal zulaufenden, von Straßen umschlossenen Südteil des Schutzgebietes sind überwiegend jungen Laubwälder ausgebildet. Das Schutzgebiet besitzt ein äußerst vielfältiges Biotop- und Standortmosaik mit einer Mischung aus dynamischen, der natürlichen Sukzession unterliegenden Lebensräumen und einer relativ stabilen Waldvegetation. Die markanten Fels-Aufragungen sind geowissenschaftlich interessante Aufschlüsse von herausragender landschaftlicher Schönheit, die Torbogenhöhle ist eine geowissenschaftlich wertvolle Halbhöhle. Die Felshänge gehören zum Bruthabitat des Uhus. Von besonderer floristisch-vegetationskundlicher Bedeutung ist der Kalkmagerrasen der Steinbruchsohle: hier kommt im Übergang zum randlichen Brombeergebüsch ein größerer Bestand der Natternzunge (Hinweis von Heinz Immekus, Fehrenbracht) vor. Der Steinbruch Biggen gehört zu einem Verbund schutzwürdiger Lebensräume carbonatischer Prägung entlang der unteren Bigge.beidseitig der Bigge. Die anthropogen geschaffenen Felsaufschlüsse des Steinbruches mit der noch jungen Vegetationsentwicklung stehen in einem reizvollen Kontrast zu den Naturfelsen der Ahauser Klippen ca. 1,5 km unterhalb des Biggetals. Von zentraler Bedeutung ist der Ausschluss von Freizeitaktivitäten (wie Klettern, wilde Outdoor-Aktivitäten etc.) insbesondere im ehemaligen Steinbruch als dem Kern des Schutzgebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchidee <6210> (0,27 ha)
  • Nicht touristisch erschlossene Hoehlen <8310> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (4,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fels- und Rohbodenstandorte (nicht FFH) <NGA0-ung.> (0,08 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (0,08 ha)
  • Trockenrasen (0,27 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,30 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (1,20 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (4,04 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,50 ha)
  • Trespen-Halbtrockenrasen <DD2> (0,27 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,10 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (0,08 ha)
  • Kalksteinbruch, Steinbruch auf basischen Ausgangsgestein <GC1> (4,00 ha)
  • Höhle <GE1> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
  • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes s.l.)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Dunkle Königskerze (Verbascum nigrum)
  • Dürrwurz (Inula conyzae)
  • Echtes Barbarakraut (Barbarea vulgaris s.l.)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feinstrahl-Berufkraut (Erigeron annuus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gemeine Natternzunge (Ophioglossum vulgatum)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Akelei Sa. (Aquilegia vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa s.l.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria s.l.)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisser Steinklee (Melilotus albus)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines bedeutenden Schutzgebietes mit differenzierten geogenen Sonderstandorten als herausragendes Element carbonatisch geprägter Biotopelemente entlang der Bigge.
Gefährdungen:
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerung von Tieren
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • Vegetationskontrolle
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