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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steinkuhle und Hillmickebach (OE-046)

Objektbezeichnung:

NSG Steinkuhle und Hillmickebach

Kennung:

OE-046

Ort: Wenden
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 26,85 ha
Offizielle Fläche: 26,87 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess § 20 a), b) und c) LG

- zur Erhaltung eines großen zusammenhaengenden Laubwaldkomplexes und seiner
standorttypischen, durch vorausgegangene Niederwaldnutzung gepraegten Flora
und Fauna (lichtlibende Tier- und Pflanzenarten),

- zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung naturnaher Bachlaeufe und Quellbe-
reiche, einschließlich kleinflaechiger Feuchtgruenlandkomplexe und deren standort-
typischer Artenvielfalt,

- zur Sicherung als wichtige Verbindungsflaeche im Biotopverbund,

- aus erdgeschichtlichen Gruenden,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des
Gebietes als abwechslungsreicher Laubwaldkomplex.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5012-0047
Kennung:

BK-5012-0047

Objektbezeichnung:

NSG Steinkuhle und Hillmickebach

Link zur Karte: BK-5012-0047
Objektbeschreibung: Nördlich von Hillmicke und der Autobahn A 4 Köln-Olpe erhebt sich der bewaldete Bergrücken des Lohkopfes (492 m über NN). Seine zur Gemeinde Wenden gehörenden südexponierten Unter- und Mittelhänge (Steinkuhle, Heilige Wenden) tragen ausgedehnte Birken-Eichenmischwälder. Den Waldhängen vorgelagert liegt das weitgehend offene Hillmicketal, durchsetzt von kleinen und jüngeren Aufforstungsflächen. Die Birken-Eichenmischwälder der Steinkuhle sind (ehemalige) Niederwälder. Die früher mehrtriebigen Stockausschläge sind großflächig bereits vereinzelt worden. Die lichten Birken-Eichenmischwälder Heilige Wenden sind großflächig kernwüchsig. Zwischen den beiden Hangzonen fließt ein schmales, naturnahes Quellrinnsal innerhalb eines extensiv von Pferden beweideten Grünlandtales. Hier kommt kleinflächig artenreiches Feuchtgrünland zur Ausprägung. Ein kurzer, naturraumtypischer Quellbachsiepen mit lockerer Erlen-Bestockung durchzieht die Hangzone Heilige Wenden. Eine artenreiche Feuchtwiese und mehrere feuchte Bracheinseln sind ergänzend auch im oberen Hillmicketal ausgebildet. 60 % des Naturschutzgebietes werden von Birken-Eichenmischwäldern eingenommen. Dieser durch die früher vorherrschende Niederwaldwirtschaft hervorgegangene Waldtyp ist repräsentativ für den Naturraum des Südsauerländer Berglandes. Charaktervogel der Hauberge und Niederwälder war früher das Haselhuhn. Noch Anfang der 1990er Jahre gelang für das heutige Schutzgebiet der Brutnachweis dieser vom Aussterben bedrohten Art. Die Quellbäche sind weitere naturraumtypische Lebensräume. Schutzwürdig sind ergänzend auch die Feuchtgrünlandinseln. Floristisch bemerkenswert ist insbesondere das Vorkommen des Sumpf-Blutauges in diesem Biotoptyp. Das Naturschutzgebiet Steinkuhle und Hillmickebach ist ein Refugialbiotop im bewaldeten Höhenzug Lohkopf-Ziegenacker-Windhagen mit seinen großflächigen Birken Eichen-Niederwäldern. Prioritäre Schutzmaßnahmen sind eine angepasste Pflege der Feuchtgrünland-Lebensräume und eine sensible Nutzung der Niederwälder unter Beachtung ihres kulturhistorischen und ökologischen Wertes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (16,34 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,93 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,80 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,85 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,65 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,93 ha)
Biotoptypen:
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (16,34 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,75 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,10 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (0,90 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,55 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,09 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,02 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,60 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,45 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (0,17 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,78 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,80 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,99 ha)
  • Bach <FM0> (0,20 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,65 ha)
  • Streuobstbrache <HK9> (0,16 ha)
  • Waldwirtschaftsweg <VB3b> (0,33 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spitzlappiger Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines Naturschutzgebietes mit Birken-Eichenwäldern, Quellbächen und Feuchtgrünland-Lebensräumen als naturraumtypischer und gefährdeter Biotopkomplex.
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Nutzungsaenderung (LW) (Grünland-Nutzungsintensivierung)
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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